Bei der Wohnungsübergabe ist mir ein Coup gelungen und das ganz ohne, dass ich diesen fokussiert hätte. Einer der mir bis dahin vollkommen unbekannten Anwesenden bemerkte, dass die neue Wohnung mit einem Kind perfekt sei, jedoch beim zweiten Kind recht eng werden würde. Dabei grinste er dämlich und zwinkerte den Römer an. Ich antwortete gelassen und ohne viel darüber nachzudenken: „Kein Sorge. Wir können keine Kinder mehr bekommen.“ Wobei dieser Satz keineswegs auf die biologischen Voraussetzungen abzielen sollte. Viel mehr verbarg sich hinter dem Satz unsere geistige Grundhaltung und unser erhöhter Bedarf an Freiheit.
Doch die Reaktion meines Gegenübers war bemerkenswert. Er wurde hochrot und fing an zu stammeln: „Oh. Entschuldigung. Die Aussage war auch irgendwie dumm. Verzeihung! Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht…“ Ich, mir der perfekten Antwort gar nicht bewusst, beschwichtigte: „Ach, das ist doch vollkommen okay. Aber ein zweites Kind wird es einfach nicht geben.“ Dabei lächelte ich aufmunternd. Unser Gegenüber verstummte komplett und starrte den hellen Laminatboden an. Solange, bis sich ein anderer Punkt in der Wohnungsübergabe anbahnte und er in dieser Sache aktiv werden musste.
Zurück im Auto ging mir das Gespräch nicht mehr aus dem Kopf. Das lag unter anderem daran, dass ich es in seiner ganzen Dimension gar nicht verstanden hatte. Erst nach und nach dämmerte es mir, dass mein im Affekt ausgespuckter Satz die perfekte Lösung für die Anspielungen oder direkten Fragen nach weiterem Nachwuchs war.
Falls Sie sich an diesem Satz bedienen wollen: Bitte gerne! Ich habe es für Sie getestet und erhebe kein Urheberrecht auf diese Antwortvariante. 😉
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