Auch dieses Wochenende war ein Schuss in den Ofen. Während wir am Freitagabend von einem Ende der Stadt ans andere fuhren, immer am Main entlang, sahen wir bei schönsten, abendlichen Sonnenschein die Menschen am Fluss entlang flanieren. Uns winkte ein Wochenende voller Wohnungsrenovierungsspaß. Es ist zwar nicht unser erstes Rodeo, wie die US-Bürger gerne sagen, aber dennoch ist es mit Kleinkind eine andere Geschichte.

Bereits den Donnerstag verbrachte ich damit, während das Kind die Zeit in der Kita bei Spiel und Spaß genoss, abzuschrauben, zu spachteln und die Malerarbeiten vorzubereiten. Am Freitag malerte ich die Küche und den Wohnungsflur. Dabei kam mir eine Erkenntnis in den Sinn: Je kleiner und verwinkelter, vielleicht noch mit einer Fliesenreihe durchsetzt, desto langwieriger dauert das Malern letztendlich. Vermutlich wird meine Erkenntnis kein Leben (zum Guten) verändern, aber ich wollte es einmal gesagt haben. Nach getaner Arbeit sammelte ich das Kind ein und hätte gerne eine Stunde Pause gehabt und ein Nickerchen gemacht. Tja, leider, leider war das nur eine Fantasie, die in den nächsten Jahren wohl eher nicht zur Realität wird.
Am Samstag tobte sich der Römer aus. Von 9 bis 16 Uhr malerte er, was die Farbeimer hergaben. Weiß gefleckt kam er müde und geschafft nach Hause. Unser Tagesziel war erreicht. Der Römer müde, ich müde – das Kind wach und lustig unterwegs.
Am Sonntag durfte ich mich so richtig austoben: Der Römer und ich waren beim Malern zwar fleißig, dabei aber arg nachlässig. Den Boden deckten wir so la la mit Malervlies ab. Keine gute Idee! Wissen Sie, wie lange es dauert, all diese weißen Punkte, Pünktchen und Farbspuren zu entfernen? Ich kann es Ihnen sagen: Von 12:30 – 17 Uhr. Die Wohnung sah vermutlich nie so gut aus. Wenn ich an unsere Wohnungsübergabe denke, die 2018 stattfand, ist das wahrlich kein Vergleich. Die sichtbarsten Flecken wurden vom Vormieter rasch übermalert. Und das war’s. Da wir so froh über die Wohnung waren und hofften, beim Auszug das gleiche Privileg zu haben, beschwerte ich mich nicht bei der Wohnungsübergabe. Tja, das Teufel ist ein Eichhörnchen und die Hausverwaltung wurde durch eine andere ersetzt. Noch dazu stehe ich mit der (in meinen Augen absolut unfähigen) Hausverwaltung im Klinsch. Immerhin habe ich daraus gelernt, jede noch so kleine Auffälligkeit im Übergabeprotokoll zu vermerken und Fotos (!) zu machen.
So zerrann das Wochenende also. Das Kind tut mir dabei am meisten Leid. Seit Wochen hat es entweder nur Mama oder nur Papa an den Wochenenden, die dermaßen angespannt, übermüdet und nervlich nicht belastbar sind, dass der kleine Kerl vermutlich wenig Spaß hat.
Am Mittwoch ist die Wohnungsübergabe. Dann fällt vermutlich eine großer Stein von uns ab. Oder aber ich ärgere mich über den Kerl von der Hausverwaltung, der Mängel findet, wo keine sind. Wir werden sehen!
Starten Sie gut in den Montag!