Kindermund #3

Momentan wird an der Frankfurter S-Bahn-Stammstrecke gebaut. Natürlich geschieht dies in den letzten Wochen, die wir das Kind noch auf die andere Seite der Stadt, zur Kita, bringen dürfen und hört auf, wenn wir beim neuen Kindergarten in unserem Viertel (Bericht steht noch aus) anfangen dürfen.

So kommt es, dass wir nicht die durchgehende S-Bahn nehmen können, die uns ein paar hundert Meter von der aktuellen Kita rauslässt, sondern auf Straßenbahn, S-Bahn und U-Bahn angewiesen sind.

Der Römer bevorzugt die Straßenbahn, die direkt vor der Kita hält, aber einmal durchs Bahnhofsviertel gondelt und zum Teil wunderliche Gestalten ein- und auslädt. Signorino und ich mögen lieber die Kombination aus S- und U-Bahn, bei der wir am Hauptbahnhof umsteigen, um dann noch ein paar Meter zur Kita zu rollern.

Heute, wir stiegen gerade am Frankfurter Hauptbahnhof um, roch es im Zwischengeschoss beißend nach Urin. Ich verzog die Nase und eilte mit Kind in Richtung U-Bahn.

Signorino verzog nicht die Nase, stattdessen guckte er sich immer wieder um und schien nachzudenken. Als wir auf der Rolltreppe Richtung U-Bahn-Steig waren, hatte er sein Urteil gefällt: “Oh. Da hat jemand eine volle Pipi-Windel.” Ja, auch so kann man es ausdrücken. Jemand hatte eine sehr volle Pipi-Windel.

Ein Stück Rhabarberkuchen vor dem Frankfurter Römer: Aussicht und Duft wären mir deutlich lieber gewesen.

Die Weiterfahrt verlief, zum Glück, ohne Pipi-Windel-Geruch.