[Ende Juni 2024 – Frühschwangerschaft]
Die Nacht war Bescheiden und damit wohl ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen mag. Ich wurde von Unterleibskrämpfen geweckt und dann begann das Sorgenkarussell: Ich schaffe das nicht. Ich kann nicht wieder Nächte durchmachen. Wer soll helfen? Nochmal Kindergarteneingewöhnung, nochmal alles von vorne?
Ich schleppe mich ins Badezimmer. Auf der Toilette sitzend beginnen meine Ohren zu rauschen. Kreislaufprobleme! Ich versuche ruhig zu atmen. Es hilft nichts. Es geht nicht weg.
Irgendwie gelange ich in die Küche, nehme einen Schokoriegel aus dem Regal und gehe zurück ins Schlafzimmer. Dort setze ich mich aufs Bett. Der Römer wird wach. Ob alles in Ordnung sei, will er wissen. Ich habe immer noch Krämpfe, immer noch nagende Gedanken und immer noch Angst. Aber ich erzähle ihm nur von den Unterleibskrämpfen. Ob er hier schlafen könne bis er aufstehen muss, frage ich, mit Blick auf Signorinos leichten Schlaf, wenn der Römer (oder ich) nicht bei ihm schläft. Er kann. Wir lassen die Türen offen, damit wir unseren Erstgeborenen hören. Nach einer Stunde in der römischen Nähe schlafe ich ein.
Ich habe Angst, dass ich das nicht schaffe.
Aber wer sich unter den widrigsten Umständen ansähen kann, der wird das Leben wohl wollen. Der will wohl mit uns sein.
Signorino ließ sich Monate bitten und auch heute ist er sehr behäbig. Mal schauen, wie das Baby wird, dass ungebeten, aber nicht ungewollt zu uns kommen wird. Vermutlich ein großartiger Kämpfer und ein noch großartigerer Improvisator.

Da heißt es wohl, weiterhin Daumen drücken. Vor allem dafür, dass Signorino gut mit der neuen Konkurenz klarkommt.
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Ich spoiler schon mal ein bisschen, liebe Bea: Signorino hat uns so dermaßen überrascht. Er ist super rücksichtsvoll, ganz lieb mit Bianco, muss leider viel zurückstecken, aber nimmt es gelassen. Ein bisschen habe ich Angst, dass Eifersucht und Wut noch kommen, aber bis jetzt ist er der perfekte, große Bruder, der froh ist, Unterstützung bekommen zu haben. 😃
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Perfekt! 🙂
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P.S.: Ich komme da ja immer noch nicht drüber, dass du Bianco so lange verheimlicht hast, ohne dich zu verplappert. 😀
Dann warst du ja zu Ingmars Zeiten schon in der Endphase. 😀
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😅 Das war gar nicht einfach, liebe Bea. Wie oft lag mir bei WMDEDGT auf der Zunge (also auf der Tastatur), zu schreiben, dass ich mal wieder beim Gyn war! 😄 Nur durch den Mutterschutz bzw. den Resturlaub vorm Mutterschutz hatte ich überhaupt Zeit, Ingmar zum Leben zu erwecken. Die Vormittage waren ja frei und ich hatte viel Zeit, mir etwas auszudenken. 😄
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Kompliment, es ist dir wirklich geglückt, dass nichts durchgesickert ist, liebe Eva. 🙂
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wie gut, dass du das alles nach dem glücklichen Ende aufschreibst, sonst wäre das Mitlesen zum Mitleiden geworden. Jetzt aber, immNachhinein, sage ich nur: Bravo!
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Das stimmt, liebe Gerda. Aber wir hätten uns nie gegen Bianco entschieden. Wer sich so erfolgreich einnistet, der will, soll und muss die Familie ergänzen. 😃
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das sehe ich genauso, und ich freue mich sehr darüber, dass ihr euch nicht habt ins Bockshorn jagen lassen.
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Weißt eh, liebe Eva; Zweifel kommen, Zweifel gehen. Schau auf Dich und denk nicht ZU viel. Liebe Grüße Lore 🔆
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Recht hast du, liebe Lore. Und es ist noch immer gut gegangen. 😉 Mein Opa hat immer gesagt: Überlass das (Zer-)Denken den Pferden. Die haben den größeren Schädel.
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Unverhofft kommt oft, ich weiß Nach den Zwillingen hätten wir noch ein wenig mehr Zeit geplant… aber gut, dann waren es eben ziemlich bald drei. Und ja, Zweifel gehören dazu. Wer da keine Zweifel hat, ob er (sie) das schafft, der Sache gewachsen ist, der ist ein Idiot! Das Kinderaufziehen war noch nie und nirgends ein Kinderspiel, ein Zuckerschlecken. (Oh, Zucker… geht auch auf die ZÄhne. Und man braucht ihn manchmal dringend!) Nein, wer da nicht ins Grübeln kommt denkt wohl gar nicht an all die möglichen und vor allem all die selbstverständlichen, ganz unvermeidlichen Probleme,die da lauern!
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Zwillinge sind natürlich nochmal eine andere Hausnummer, erwartet man doch nur eins nach dem anderen und nicht zwei nach dem anderen. 😄 Vermutlich hat man bei allen lebensverändernden Einschnitten Zweifel. Und Zucker braucht man unbedingt, gerade mit Baby. Alleine um die Nerven zu beruhigen!
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Genau. Das mit dem Zucker ist unverzichtbar (nochmal meine ältere Tochter: versuchte konsequent zuckerfrei zu leben. Jetzt stillt sie… rate mal!) Und ja, Zwillinge sind nochmal mehr. Mein Bruder formulierte das so: 2 Zwillinge, das sind schon vier… Wenn sie erst mal laufen können ist einer der ersten Tricks, die sie draufhaben: Immer in verschiedene Richtungen! Sie kann nur einem nachlaufen! Aber prinzipiell spielt die Stückzahl natürlich keine Rolle. Kinder fordern. Fordern die ganzen Eltern, die ganze Mama sowieso. Da bleibt nicht viel Zeit für Brieffreundschaften mit der netten Frau von der Familienkasse…
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Double trouble sagt man so schön! 😉 Aber man bleibt doppelt fit.
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Ach ja, das mit der Fitness… Aber vermutlich ist das grad egal, wie man’s treibt, die Schwachstellen zeigen sich spätestens im Alter. Mein Schwiegervater pflegte immer zu sagen: „Wenn du über 50 bist und morgens aufwachst und dir tut nichts weh – dann bist du tot!“
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