Heute war ich bei Rosi, meiner e’bamma – wie der Römer sagt. Wir sprachen über Wehwehchen (etwas Sodbrennen, aber sonst nichts) und tauschten uns über die letzten Wochen aus. Rosi gibt einem immer das Gefühl absolut willkommen zu sein und das schätze ich sehr.
„Und jetzt such ma mal nach den Herztönen, gell? Aber nicht erschrecken, wenn ich’s nicht gleich find.“ sagt sie und ich legt mich auf die Liege. Fünf Minuten sucht sie. Ich – ganz ruhig. Weiß ich doch, dass unser bambino sich gerne versteckt und auch gerne seine Ruhe hat. Hat er wohl von Mama.
Nach fünf Minuten fragt sie: „Sag amal, du hast gsagt, dass du as Baby scho spürst. Wo spürst des denn immer?“
Ich zeige auf eine Region sehr weit unten. Sie sucht und wird sofort fündig. „Was machst du kleiner Zwuckl denn da unten? Versteckst du dich?“ erkundigt sie sich lachend. „Zwuckl“ antwortet prompt und gibt einen kräftigen Schlag ab. Der Herzton-Doppler antwortet mit einem lauten knacken. „Bist du aufgeregt?“ versucht sie beim bambino nachzufragen und prompt kommt die Antwort – ein weiterer, kräftiger Schlag trifft den Herzton-Doppler-Kopf. „Dann lass ma dich in Ruhe, Mausi!“ sagt sie und lacht wieder. Ich muss auch laut lachen.
Ich bin froh, dass ich Rosi gefunden habe. Sie strahlt so eine Wärme aus, ist einfühlsam, unterhält sich mit dem noch ungeborenen Leben, ist keine von den Hebammen, die einen stressen mit ihren Tipps.
Sie fragte mich nach dem Krankenhaus, in dem ich entbinden will. 900m von uns entfernt ist ein kleines mit Geburtsstation, wo der Römer und ich bereits das Vergnügen hatten. Ich fand es optimal. Und sie? Sie sagte, sie findet es toll, dass wir da entbinden möchten. Kleine Krankenhäuser soll man unterstützen und das hat einen super Ruf. „Außerdem kannst nochmal heim bei Fehlalarm und versuchst dich nochmal hinzulegen! Des is Gold wert!“ rät sie mir.
„Weißt, was des schlimmste als junge Mama ist? Jeder hat einen Tipp und versucht dir reinzureden. Hör da gar net drauf! Hör auf dein Bauchgefühl. Das hat die Natur schon so eingerichtet, dass das nicht lügt.“ gibt sie mir bei der Verabschiedung mit auf den Weg.
Im September sehen wir uns wieder – und ich freue mich schon sehr.
