Drabble Dienstag: Vom Leben und Sterben

Beim dieswöchigen Drabble wird es etwas persönlicher.

Was ist überhaupt ein Drabble? Es ist ein kurzer Text, der aus 100 Wörtern besteht. Nicht eines oder zwei weniger – aber auch nicht mehr. Mit Hilfe eines Wörter-Zählers knobelt man sich zum Erfolg! Es fühlt sich ein bisschen wie Sudoku mit seinen eigenen Worten an. Die Wörter bekommt man einige Tage vorher von Reiner, Wupperpostille,  und darf dann loslegen, um schließlich am darauffolgenden Dienstag, heute, den eigenen Text zu veröffentlichen.

Diese Woche bestehen die Wörter aus „besuchen – Wolfsstunde – quicklebendig“. Na, dann wollen wir mal sehen:

Ein paar Mal ist es mir schon aufgefallen: In der Wolfsstunde kommt und geht das Leben, wie es will. Der Römer, unser Kind und ich, wir alle wurden in der Wolfsstunde geboren, quicklebendig und laut schreiend. Nachts, wenn alles schläft, hat das Leben Zeit sich zu entfalten – oder zurückzuziehen, denn gestorben wird in meiner Familie ebenfalls um die Wolfsstunde. Der letzte war mein Vater: Ein, zwei Schritte getan, dann nach hinten umgekippt, ein lauter Knall durch den Aufschlag, ein letzter Atemzug. Der Tod besuchte ihn nicht nur, nein, er nahm ihn auch gleich mit. Es war Erlösung und Schmerz zugleich.

Manchmal weht einen das Leben so weg, wie in diesem Graffiti dargestellt.

12 Kommentare

  1. Das ist das Faszinierende an der Wolfsstunde, das Kommen und Gehen von Leben. Kein Wunder, dass sie auch die Zeit der Schalflosigkeiten und Veränderungen sind.

    Gefällt 1 Person

    • Ich auch nicht. Also, ich wusste, dass in der Zeitspanne immer viel „passiert“, aber nicht, dass die Zeitspanne Wolfsstunde heißt. Durch den Drabble-Dienstag lernt man etwas dazu! Vielen, lieben Dank!
      Hab‘s fein, liebe Bea und erhole dich vom Karneval! 🎉

      Gefällt 1 Person

Hinterlasse eine Antwort zu Grinsekatz Antwort abbrechen