Eva Farniente

Mimimi

Heute ist auch wieder so ein Tag…

Begonnen hat alles mit dem morgendlichen Kita-Run. Aktuell sind wir ausgelagert, weil Signorinos Kita während der Schulferien renoviert wird. Da diese sechs Wochen lang sind und der Kindergarten nur drei Wochen geschlossen hat, müssen wir drei Wochen in eine andere, aber nahegelegene Kita gehen.

Auch dort gab es heute einen kleineren, handwerklichen Eingriff. Etwas musste an der Eingangstür geschraubt und zuvor gebohrt werden. Durch die Eingangstür hinein kamen wir noch. Als ich aus der Eingangstür hinausgehen wollte, schraubte der Handwerker gerade an eben dieser.

Hinter mir stand zufälligerweise der stellvertretende Kindergartenleiter, der auch aus dem Gebäude wollte.

“Jetzt kommen wir hier gar nicht raus. Aber Sie wissen vermutlich besser als ich, wo der nächstgelegene Notausgang ist.”, sprach ich, die beruflich viel Wert darauf legt, wo denn nun der nächstgelegene Notausgang ist.

“Nein, ich weiß das auch nicht. Ich bin erst seit zwei Tagen hier.”, kommentierte der Vize trocken. Ich war – vermutlich ebenfalls berufsbedingt – irritiert über diese Aussage.

Jede Arbeitsstätte ist verpflichtet, einen Flucht- und Rettungsplan auszuhängen und jede/r Angestellte sollte sich damit vertraut machen. Gerade Angestellte, die mit Kinder zu tun haben, die vermutlich keinen Flucht-und Rettungsplan lesen können.

Immerhin ist die Kita ebenerdig. Ich vermute, dass sie schon irgendwie herausfinden werden bei einem Brand, aber irritiert war ich dennoch bei dieser Aussage. Wenn es der stellvertretenden Kindergartenleitung schon egal ist, wo’s notfalls aus dem Kindergarten herausgeht, dann wird es den Erziehern vermutlich noch viel egaler sein.

Am Ende hörte der Handwerker auf zu schrauben und ich konnte durch die Eingangstür in die Freiheit. Meinen Teil habe ich mir dabei gedacht.

Und ja, ich bin bei Flucht- und Rettungsplänen extrem: Ich lese sie bei jedem Hotelbesuch durch und weiß ungefähr, wo meine nächstgelegene Fluchttreppe ist. Im Notfall und wenn es verraucht ist, haben Sie keine Zeit mehr, lange den Plan zu studieren. Das muss sitzen!

Weiter ging es mit meiner Möbelschwedenlieferung. Sie erinnern sich: Das Deutschland-Spiel-Schnäppchen, bei dem die Lieferkosten entfielen. Die Lieferung sollte heute stattfinden. Grob wurde sie angegeben mit “zwischen 14:00 Uhr und 21:00 Uhr”. Etwas genauer gab die Spedition “zwischen 14:40 Uhr bis 17:40 Uhr” an. Um 17:20 Uhr rief ein junger Mann an. Die Stimme klang nach jemanden, der gerne laut bei jeder Übung im Fitnessstudio stöhnte und “Yes, baby!” rief, wenn er einige Kilos gestemmt hatte.

“Hallo? Ja, wir kommen heute nicht. Ist schon zu spät. Klappt heute nicht.”, sprach er. “Ähm….”, war das einzige, was ich herausbrachte. “Ja. Ist einfach schon spät. Sie kriegen dann einen neuen Termin von denen. Tschüss!”, erklärte er und legte auf. Sprachlos starrte ich mein Handy an.

“Amore! Die kommen heute nicht!”, stammelte ich. Der Römer war irritiert und sauer. Dann kamen seine Tipps, wie er reagiert hätte. Ich gab ihm mein Handy.

“Ruf da an und erklär’s ihnen.”, maulte ich. “No, no. Adesso e’ così. Jetzt ist es so.”, ruderte er zurück.

Gegen 18:30 Uhr rief die Dame der Spedition an. Freitag könnten Sie mir als Ersatzlieferungstermin anbieten oder Samstag. Für die Freitagslieferung müsse ich aber gleich zurückrufen. Die Kollegin plane gerade die Tour.

Ich kann an beiden Terminen nicht.

Deswegen rufe ich morgen zurück. “Heute ist schon zu spät! Klappt heute nicht.” – um es mit den Worten des Speditionsfahrers zu sagen.

13 Kommentare

  1. Höööö? Erst hieß es bis 21:00 Uhr und dann gehts um 17:20 Uhr mit einmal nicht mehr? Hammer! Was meinen die denn, wie oft man sich stundenlang frei nehmen kann? Manmanman. Und dann das mit der KiTa – auch der Hammer! :-/ Da würde ich bei Zeiten noch mal vorsprechen und nachfragen, wer die Kinder wo rausgeleitet, wenn mal ein Notfall eintritt!
    Ich hatte heute ähnlich gruselige Erlebnisse – das Busunternehmen, das uns zum Westfalenparkausflug nach Dortmund und zurück gefahren hat (zwei Busse), von denen einer 15min. später als der Andere kam und wir daher ALLE warten mussten mussten (nochmal 15 min.) Der Busfahrer, indessen Bus ich saß, ist trotz einer Ladung von 60 Kindern exakt acht mal über rot gefahren, hat sich verfahren (nochmal 15 min. on top, wir konnten das Dank google maps verfolgen) und alles in allem kamen wir erst um kurz vor 11 Uhr statt 9:30h an – und auf der Rückfahrt wieder Verfahren, (mitten durch die Düsseldorfer Innenstadt mitten im Berufsverkehr), was erneut zu einer Verspätung von 45 min. führte. Und wieder x rote Ampeln.
    Bin also auch echt geheilt vom DramaMittwoch! 😀
    Einziger Trost: Das war der letzte große Ausflug in diesen Ferien. 🙂
    LG Bea

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    • Das dachte ich auch, liebe Bea. Bis 21 Uhr kann geliefert werden, aber um 17:20 Uhr kann man leider nichts mehr tun für mich. Die Tour ist beendet. 😳
      Ich bin sehr dankbar für deine KiTa-Einschätzung, weil ich dachte, vielleicht reagiere ich über. Letztendlich steigen sie notfalls durchs Fenster (na ja, mach das mal mit 24 Kindern auf 2 Erzieherinnen). Danke, dass du mir den Rücken gestärkt hast. Dann spreche ich es nochmal in einem ruhigen Moment an. 😘

      Das ist ja wirklich gruselig! Oh Mann! Alle sind pünktlich da, nur der zweite Bus nicht und dann fährt er munter über rote Ampeln (mit 60 Kindern!!) und verfährt sich auch noch. Zwei Mal! Das krieg erstmal hin!
      Kann man sowas melden? Vermutlich, oder?

      Vielleicht stand der Mond und der Mars gleichzeitig schlecht oder so. Irgendwas ist ja immer. 😄

      Ich hoffe, ihr hattet dennoch einen schönen Ausflugstag und es hat sich gelohnt!

      Heute sollte es hoffentlich etwas ruhiger werden.
      Hab‘s fein und ich hoffe, du darfst auch bald Ferien genießen!
      Liebe Grüße, Eva

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      • Ja, liebe Eva – sprich es wirklich mal an. Manche Mitarbeiter sind so unbedarft, denen muss man vielleicht mal sanft auf die Finger klopfen. 🙂
        Der Tag im Westfalenpark war super schön, gottseidank.
        Und meine Vorgesetzte wird das ans Busunternehmen weiterleiten, denn sowas geht gar nicht.
        Und ja, die kommende Woche muss ich noch arbeiten, aber dann habe auch ich endlich Uuuuuuurlaub! *froi
        Lass es dir gut gehen und fühl dich gedrückt, viele Grüße Bea

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      • So werde ich das machen, liebe Bea! Danke dir!
        Das ist doch was – und endlich ist er da, der Sommer. So lässt sich der Endspurt vor dem Urlaub genießen! Hab’s fein, liebe Bea, und starte gut ins Wochenende! Liebe Grüße, Eva

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  2. Nein – du bist nicht extrem und allein.

    Auch ich – und mein Mann war ebenso – mache mich stets als erstes darüber schlau wo die Notausgänge sind. Und sehe sie mir im Zweifelsfall auch an.

    Ich arbeite schließlich in der Chemie und werde seit meinem 16. Lebensjahr darauf gedrillt.

    😘😎

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    • Klasse, Trude! Das ist super. 😍

      Der Beruf prägt einen einfach und gerade in deinem ist es essenziell zu wissen, wie‘s notfalls rausgeht. Du hattest das von eurem Küken in der Arbeit vor ein paar Tagen geschrieben, das bei der Übung hilflos im Gang stand. Da musste ich an dich denken!
      Hab‘s fein und liebe Grüße, Eva

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  4. Ein Fuβball-EM-Spiel um 18 Uhr kann es nicht mehr gewesen sein, das den Fahrer zum frühen Feierabend drang. Vermutlich bestand er schlicht auf seine Work-Life-Balance. 😉 Ich drücke die Daumen für termingerechte Lieferung in Bälde, liebe Eva!

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  5. Ich hab meine Kinder nicht in die Kita geschickt, aber ich hab mir immer vorgestellt, dass es dort genauso Übungen für den Notfall gibt, wie in der Grundschule auch. Später auf dem Gymnasium kam sogar eine Übung für Amokläufe dazu. Klar, sind die Kinder in der Kita sehr jung, aber in einer Reihe aufstellen und dann durch den Notausgang, könnte man doch gelegentlich üben.

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    • Ob es diese Übungen gibt, weiß ich nicht. Aber es müsste sie meiner Meinung nach geben. Ich frage einfach mal nach, wenn es sich ergibt.
      Aus Schule und Arbeit kenne ich es so, dass es ein Mal im Jahr diese Übung gibt – genau wie du sagst.
      Es ist auf alle Fälle ein guter Anreiz! Danke dir und liebe Grüße!

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