Wenn Sie mir vor sechs Jahren gesagt hätten, dass ich drei Abende in Folge am Laptop sitze und ein Hai-Memory-Spiel designe, hätte ich sehr laut gelacht. Wer macht denn sowas?
Aber ja, das Leben überrascht einen immer wieder.
Uns wurde von der Frühförderstelle zurückgemeldet, dass Signorino sich keine Karten beim Memory-Spielen merken könne. Das wäre aber sehr wichtig und fördert außerdem die Konzentration.
Es war wohl eine seeeehr lange Memory-Stunde dort, wie ich es heraushörte. Wir sollten unbedingt daheim üben.
Das machten wir: Wir übten mit einem schnöden Memory-Spiel. Ich glaube, es waren irgendwelche Spielfiguren auf den Karten abgebildet.
Natürlich interessierte Herrn Signorino das alles nicht die Bohne.
Aber wer sich sämtliches Meeresgetier und alle möglichen und unmöglichen Dinosaurier inklusive Vorlieben, Lieblingsessen, Eigenheiten und Größe merken konnte, der wird doch wohl Memory spielen können? Mir erschien das alles sehr seltsam.
Andererseits kenne ich mein Kind mittlerweile so gut, dass ich weiß: Er verweigert bei Unterforderung. Lieber macht das Kind dann gar nichts, als etwas, das ihn nicht fordert.
Also designte ich erst ein Dino-Memory-Spiel. Dank ChatGPT ging das recht schnell. Ausdrucken, ausschneiden, auf Karton kleben. Fertig!
Wir begannen mit acht Karten-Sets: Tja, das Kind gewann haushoch. Mit einer dermaßenen Leichtigkeit spielte er Memory, dass ich mich doch sehr wundern musste.
Da acht Kartensets schnell langweilig wurden, konzipierte ich sechzehn Kartensets mit Haien. Natürlich inklusive Größe der Haie und Lieblingsessen. Aus dem Internet lud ich verschiedene Haibilder herunter und fügte sie in meine selbst gemachten Schablonen ein.
Und tada: Nach dem Ausdrucken, Laminieren und Kleben, ging das Spiel los. Es war gar kein Problem!

Und wieder gewann das Kind. Wir mussten unendlich viele Runden spielen.
Hach ja, Hai-Memory! Das glaubt einem auch keiner….
Irgendwie sehen die ja auch alle gleich aus. Aber nicht für Don Signorino!
„Was isst nochmal der Sandtigerhai, Mama?“
Es ist ein bisschen wie laminierte Karteikarten für eine Prüfung im Fach „Hai-Kunde“ auswendig zu lernen. Mir schwirrt schon der Kopf.
Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen: Ich muss dann mal wieder eine Runde mit Seidenhai, Tiger-, Sandtiger- und Fuchshai spielen. Und werde verlieren, weil ich nur den Koboldhai und den Zigarrenhai richtig gut unterscheiden kann.

Hach, wie ich deinen Signorino beneide – eine so ideenreiche, creative, verständnisvolle und für das Wohl des Kindes hoch sensible Mutter zu haben.
Wirklich toll, was du alles machsbewegst, um deine Zwerge glücklich zu machen, liebe Eva. Jetzt musst du nur noch beim Kartenspiel lernen, zwischendurch selber auch mal zu gewinnen. 🙏Viele Grüße Bea
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Danke dir, liebe Bea. Das freut mich sehr! Ich übe fleißig und jeden Tag, damit ich irgendwann im Hai-Memory gewinnen kann. 😄 Viele Grüße und einen fröhlichen Sonntag, Eva
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Du bist eine tolle Mutter! ❤️
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Vielen, herzlichen Dank! Den Satz lese ich mir nochmal durch, wenn ich laut Signorino wieder „die allerblödeste Mama auf der ganzen Welt“ bin. 😄
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Irgendwie muss er doch darauf gekommen sein … Dinosaurier, ok. Aber Meerestiere? Warst du, als du mit ihm schwanger warst, irgendwie in dieser Fachrichtung zugange? 😉
In jedem Fall machst du es großartig, ihn mit seinen Interessen zu animieren. Brava!
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Darauf habe ich sogar eine Antwort: Er guckt sehr gerne eine ursprünglich britische Serie, die „Die Oktonauten“ heißt. Es ist mittlerweile auch meine Lieblings-Kinderserie: Die Oktonauten lernen allerhand Meeresgetier kennen. Diese stecken in Schwierigkeiten und die Oktonauten helfen ihnen gemeinsam aus der Patsche. Jeder Oktonaut kann etwas anderes. Natürlich helfen sie keinem schnöden Fisch, sondern Zitronenhaien, Yetikrabben, Omurawalen – je ausgefallener, desto besser. Daher kommt Signorinos Liebe zu ausgefallenen Meerestieren. Und irgendwann bildete er sich durch Bücher selber weiter. 😄
Herzlichen Dank, liebe Anke & einen fröhlichen Sonntag!
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Danke, den wünsche ich euch auch!
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Danke dir, liebe Anke!
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Liebe Eva, Deine Ideen, Spielgestaltungen und die wahnsinnigen , schnellen Erfolge solltest Du der geschätzten „ Frühförderung „ als Projekt verkaufen bzw. einen Workshop anbieten
Natürlich zu einem entsprechenden Preis
Diese – sorry- Klugscheisser haben mich schon vor 30 Jahren genervt
So sind halt unsere Kinder – bzw. sind wir nicht auch einwenig so gewesen
Bei meinem Sohn wurden ähnliche Defizite festgestellt
Ergebnis: Abi 1,…
Dein kleiner Professor wird u.U. ein berühmter Meeresbiologe
Lg
Meggie
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Danke dir, liebe Meggie! Ich sehe es wie du. Es war ein ewiger Kampf – mit einer Kita, die nicht locker lassen wollte und, und, und.
Wir haben eine sehr nette Pädagogin in der Frühförderung, aber man merkt, dass in sämtlichen, bis dato besuchten Institutionen „Mittelmaß“ und „Bloß nicht auffallen“ das Gebot ist.
Umso mehr freut mich dein Kommentar! Genau den hab ich gebraucht! 😃
Du kannst stolz auf deinen Filius und auf dich als Mama sein.
Liebe Grüße und eine angenehme Woche, Eva
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Wann begreifen die Bildungsstätten endlich, dass Kind sich nur merkt, was fasziniert?
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Vermutlich nie, wenn ich mich aus dem Fenster lehnen darf mit meiner Aussage. 😞
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Ein echtes Hai-Light!
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Es macht auch einen Hai-denspaß! 😄
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