Vor wenigen Augenblicken bin ich in den Innenhof gefahren. Das Einfahrtstor stand offen – wie es tagsüber in unserem Wohnkomplex so Usus ist. Erst in den frühen Abendstunden schließen wir oder die Nachbarn es, verriegeln es und sperren es ab. Ich gehe mit meinem Rucksack Richtung Haustüre und sehe Parkwächter Krause, der auf dem angrenzenden Grundstück Sonnenblumenkerne in ein Vogelhaus einsortiert. Mit einem lauten „Hallo, grüß Sie!“ begrüße ich ihn. Er geht gar nicht erst auf diese Begrüßungsfloskel ein und legt direkt los. Dabei scheint ihm das Thema, das er vermutlich schon etwas länger auf dem Herzen liegen hat, zu beunruhigen.
PK: Haben Sie die Jugendlichen auch gesehen, die immer in Ihrem Innenhof stehe und rauche?
Ich: Sie meinen die drei, vier Kerle? Ja, habe ich. Sie trinken Kaffee aus Pappbechern und rauchen dort hinten [zeigt auf eine Ecke im Innenhof]. Es ist eine richtige Plage geworden.
PK [die Miene verfinstert sich]: Net nur des! [flüstert sehr laut] Des sind Kleinkriminelle!
Ich [etwas überrascht von dieser Behauptung]: Oh! Das wusste ich nicht.
PK: Aber ich! Ich hab‘ des im Gfühl. Wisse Sie, ich schau ja auch fern, bin informiert und da berichte die öfter amal über solche Jugendliche. Die klauen Ihr Auto, wenn Sie net uffbasse.
Ich [entschließt sich, das Spiel mal mitzuspielen]: Um Gottes Willen!! Was schlagen Sie jetzt vor, was wir machen sollen?
PK: Gnadelos des Einfahrtstor schließe! Es ist a bissle Aufwand, aber des lohnt sich. [Guckt zu meinem Auto, zeigt mit dem Kinn auf selbiges] Ihr Fünf-Meter-Kutsch hat sicher net nur 5 Euro kost.
Ich [scherzend, dabei versucht, die Situation aufzulockern]: Mindestens 10 Euro hat es schon gekostet, ja.
PK: Na, mir mache Sie nix vor. Des Auto kost‘ a Schweinegeld. [zeigt nochmal mit dem Kinn zu meinem Auto] Des is doch so a Direktoren-Kutsch.
Ich [schweigt, etwas verschämt]
PK: Wisse Sie, ich beicht’ Ihne des jetzt grad amal frei raus: Ich war 40 Jahre lang Pförtner beim Hauptfriedhof Frankfurt. Ich hab alles gsehe! Und ich formulier’s amal so: Ich hab a Gspür für solche Leut‘ wie die Youngsters da im Innehof. Mittlerweile bin ich zwar in Rente, aber ich sag immer: Sie kriege zwar die Person aus dem Beruf raus – aber net den Beruf aus der Person. Ich weiß einfach, wann man knallhart uffbasse muss! Bei dene junge Leut’ im Innehof is was faul. Und jetzt sag ich Ihne noch was: Die junge Leute ham letztens in alle Autos, die da bei Ihne im Innehof grasen, reingschaut. Auch in Ihrs!! So, da ham Se den Salat!
Ich [schäme mich etwas, da das Auto voller Pfandflaschen, Riegelverpackungen und Gedöns ist, etwas kleinlaut]: In alle?!
PK: Ganz genau, in alle! Deswegen können wir nur was schlimmeres verhindern, wenn wir des Einfahrtstor gnadelos geschlosse halte! Wisse Sie, ich bin ja sehr aktiv in Funk und Fernsehen.
[Ich gucke etwas irritiert und frage mich, ob er sich als Komparse verdingt. PK registriert meine fragenden Blicke]
PK: Natürlich als Zuschauer, net als Tagesschau-Sprecher [Ich stelle mir das vor und kichere in mich hinein]. Und deswege hab ich letztens einen Bericht gsehe, da stellt’s Ihne die Zehennägel auf. So junge Osteuropäer, die mache sich da a Tagesticket aus der Kaschubei, oder wo die wohne, und fahre nach Frankfurt. Mit dabei ham se so a Kästle, halte des an die Autotür und Ihr graue Luxuskaross springt auf wie nix. Dann setze die sich in Ihr Auto nei, rangiere im Innenhof, und verschwinde mit dem Wagen – auf nimma wiedersehn. Und Sie habe des Nachsehen!
Ich [etwas pikiert, aufgrund des polnischen Vorurteils, räuspert sich]: Ich denke, dass es Autodiebe in jeglicher Colour und Ausführung gibt. Das würde ich jetzt nicht nur auf die Kaschubei beschränken. Wir haben wahrscheinlich auch etliche, alteingesessene Hessen unter uns, die Autos klauen.
PK [etwas nachgiebig]: Kann auch sein. Die müsse ja net zwingend aus der Kaschubei komme. Des hab’ ich jetzt nur so daher gsagt. Entschuldige Sie vielmals, wenn ich Ihne oder Ihre Verwandte damit auf die Füße getreten bin. Ich hab‘ letztens im Ersten einen Bericht gsehe, da war der Kriminelle ein alteingesessener Bürgermeister aus einem Ort – gleich hier ums Eck.
Ich: Genau, es kann jeder sein. Das wollte ich damit sagen. Dennoch zähle ich Bayern, wo ich herkommen, eher zu Deutschland als zu Polen. Doch zurück zum Thema: Ich mache auf alle Fälle das Tor zu.
PK: Von mir aus müsse Sie gar nix. Aber ich will net, dass hinterher des Geheule groß ist. Wisse Sie, ich achte schon drauf, was in Ihrem Innehof passiert. Hab immer ein waches Auge, aber ich muss auch amal auf Toilette, zum Einkaufe oder zum Arzt. Und wenn dann des Tor offe‘ ist… Nicht auszudenke, was dann passiert. [macht Gesten als würde er am Lenkrad sitzen, stülpt Unterlippe um]
Ich: Sie haben vollkommen recht. Danke für den Hinweis – und das Sie so gut auf uns acht geben.
PK: Sicher! Des hab ich einfach so drinne. Ich schau zwar harmlos aus, aber des is mei Vorteil. Immer schon gwese! Auf zack bin ich. Und des danke mir meine Mitmenschen auch.
Ich: Super. Wirklich, vielen Dank!
PK: Da brauche Sie sich jetzt net bedanke. Ich mach des gern! So – jetzt aber. Ich muss weiterschaffe. Tschüss!
Wie jedes Jahr beginne ich den letzten Tag des Jahres mit meinem Lieblingszitat für die Jahreswende:
For last year’s words belong to last year’s language. And next year’s words await another voice. And to make an end is to make a beginning. [T.S. Eliot]
Gute Ausblicke für 2022.
Und hier kommt der Jahresrückblick 2021
1. Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Eine 5. Wobei ich momentan sagen kann: Etwas graust es mir schon vor dem neuen Jahr. Und das liegt nicht an dem allseits beliebten Thema Corona.
2. Zugenommen oder abgenommen? Ich wiege mich seit diesem Sommer nicht mehr, da die Batterien der Waage leer sind und ich seit Monaten vergesse, neue zu kaufen. Laut der Jeans, die ich aktuell trage, würde ich sagen gleichbleibend (+ 2 Weihnachtsflugkilos).
3. Haare länger oder kürzer? Länger – dank Corona und allen möglichen Veränderungen, stört es mich nicht besonders, wieder recht lange Haare zu haben. Ich trage meist einen Pferdeschwanz und damit fahre ich gut.
4. Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Gleichbleibend schlecht. Eventuell ein wenig schlechter auf dem rechten Auge. Das müsste ich 2022 überprüfen lassen.
5. Mehr Kohle oder weniger? Erst deutlich weniger, gegen Mitte des Jahres deutlich mehr.
6. Besseren Job oder schlechteren? Zum Teil einen anderen Job, wenn der Ausgangspunkt ist, dass Signorino letztes Jahr mein einziger Job war. Ich bin mittlerweile froh, wieder einige Stunden arbeiten zu können.
7. Mehr ausgegeben oder weniger? Vermutlich mehr. Siehe Punkt 14.
8. Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was? Einen Kita-Platz. Zwei neue Arbeitgeber (1xRömer, 1xIch). Die Erkenntnis, dass Wochenend-Reisen mit einem knapp 2-jährigen total anstrengend sind. Die Erkenntnis, dass es deutlich entspannter als jeder Wochenend-Trip ist, wenn der Römer und ich zeitgleich frei haben, aber das Kind in die Kita geht. Ich war selten so erholt wie in diesen drei Tagen Anfang Dezember.
9. Mehr bewegt oder weniger? Mit einem Kleinkind rennt man recht viel. Deswegen vermutlich mehr. Jetzt, wo er nicht mehr ganz so wild ist, eher weniger. Aber die Laufrad-Saison fängt bald an. Und hier läuft nicht nur das Kind, sondern auch die besorgten Eltern, vermute ich.
10. Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Eine heftige (siehe Codice Rossoc Punkt 11). Dazwischen ein paar Mal Schnupfen.
13. Die gefährlichste Unternehmung? Mir fällt keine ein.
14. Die teuerste Anschaffung? Keine Anschaffung im eigentlichen Sinn, aber vermutlich der Umzug mit all seinen Kosten (Neuanschaffungen, Umzugskosten, Renovierungakosten, etc.). Wobei die Autoreparatur ebenso eine Stange Geld gekostet hat. Als dann beides zusammenkam, sah unser Sparkonto etwas mager aus.
15. Das leckerste Essen? Vom Römer selbstgekocht. Wobei ich letztens im Seefeld* war. Das war auch klasse und der Service ist top!
16. Das beeindruckendste Buch? RobertSeethaler: Der Traffikant*. Wenn Fische fliegen lernen von der lieben Lore*. Ich fieberte jede Sekunde mit. Und vielleicht: Was man von hier aus sehen kann – Mariana Leky*. Aber generell kam ich nicht wirklich zum Lesen.
17. Der ergreifendste Film? Keinen. Signorino ging wie immer so spät ins Bett, dass für Filme keine Zeit blieb.
18. Der beste Song? Wir hören hauptsächlich Signorinos Liederauswahl. Sehr schön und durch ihn entdeckt, finde ich die Gruppe Haevn*. Und Andrea Bocelli, der mit seinem Sohn „Fall on me“* singt.
19. Das schönste Konzert? Okay, den Punkt sparen wir uns – wie immer.
20. Die meiste Zeit verbracht mit? Signorino, dem Römer, vermutlich Turtle.
21. Die schönste Zeit verbracht mit? Signorino, der Römer, Turtle.
22. Zum ersten Mal getan? Kita Eingewöhnung. Neue Reifen gekauft (ging ganz einfach).
23. Nach langer Zeit wieder getan? In einem Büro gearbeitet. Ein Studium aufgenommen. Prüfungen geschrieben.
24. Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen? Viel Privates.
25. Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte? Das Leben ist lebenswert. Egal wie.
26. Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe? Puh, da müsste man diesen „jemand“ fragen.
27. Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat? Vermutlich die Wohnung, in der wir nun wohnen, die Turtle uns sehr unkompliziert verschafft hat.
28. Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Das Kind schläft. 😉 Oder einfach der Ausruf “Mama!”.
29. Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe? Keine Ahnung, da müsste man wohl die anderen Personen fragen.
30. Dein Wort des Jahres? Neue Wohnung.
31. Dein Unwort des Jahres? Unverändert: Corona Virus. Werkstattkosten. Nembutal.
In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund, liebe Leser, und rutschen Sie entspannt ins neue Jahr 2022. 🥂💛
Sie, ich habe heute mittag etwas von Ottolenghi² gekocht. So entspannt bin ich heute! Und so wenig halse ich mir auf. So kam es, dass ich um 12 Uhr am Herd stand und nicht wie üblich eine halbe Packung Pasta in das gesalzene Nudelwasser kippte oder die schnelle Tüte Ravioli anbriet*. Stattdessen schnitt ich Zwiebeln in hauchdünne Ringe, zerdrückte Knoblauch, nahm Piment in die Hand, mischte, rührte, ergänzte und briet, um dann die Tomaten mit dem Kartoffelstampfer zu malträtieren, dass es nur so spritzte und zischte in der Küche (Tipp fürs nächste Mal: Tomaten vorher halbieren). Dann kochte ich auf, drehte den Herd wieder zurück, ließ die Ottolenghi-Komposition köcheln und rührte gewissenhaft Bulgur ein, den ich heute extra im Supermarkt gekauft hatte. Daraufhin bedeckte ich das ganze mit einem Pfannendeckel, wartete, drehte den Herd auf kleinste Stufe, wartete wieder, machte mir einen Kaffee, denn die Maschine steht genau gegenüber des Herdes, wartete nochmal und beschloss, dass ich ebenso gut den Kaffee auf der Couch trinken konnte. Schließlich hatte ich frei.
Dann stellte ich mir einen Wecker, schaltete den Herd nach 10 Minuten ab und wartete wieder. Ich glaube, dieser Ottolenghi ist im Hauptberuf Achtsamkeits-Trainer und nur im Nebengewerbe Koch. So viel wie ich wartete, konnte ich meine Gedanken dabei beobachten wie sie immer ruhiger wurden. Das lag auch an dem Teil meines Gehirns, der bei jeder mir in den Sinn kommenden Tätigkeit, um die lange Wartezeit auszufüllen, „NEIN!!! DU HAST JETZT FERIEN!!“ schrie. Strikt ist er ja, der faule Teil meines Kopfes. Oder nur erholungssuchend. So ganz genau kann ich Ihnen das nicht sagen.
Und Erholung brauchte nicht nur der faule Teil meines Kopfes, schließlich habe ich heute bereits den Weihnachtseinkauf im Supermarkt erledigt. Es war angenehmer als gedacht, aber im Vergleich zu einem normalen Einkauf Mitte Januar immer noch sehr unangenehm. So unangenehm, dass ich schweißnass den vollen Einkaufswagen durch die weiten Gänge schob. Auf dem Weg in die Käseabteilung begegnete mir ein Italiener, Mitte 40, der seine Kinder im Grundschulalter die Gänge entlang scheuchte. Er verteilte Aufgaben an den Nachwuchs, der daraufhin im Supermarkt ausschwärmte, während er sich höchst selbst um die Weinauswahl kümmerte. Lange ging er vor den weitläufigen Weinregalen auf und ab und nahm immer wieder einen scheinbar guten Tropfen heraus, um sich das Etikett genauer anzusehen. Wäre der Römer dabei gewesen, er hätte mir wahrscheinlich zugeraunt, dass der Italiener vor dem Weinregal kein echter sei. Vielmehr hätte mein Gatte die Hypothese aufgestellt, dass er ein eingedeutschter oder zumindest mit einer Deutschen verheirateter Italiener wäre. Welcher italienische Landsmann würde schon in einem gewöhnlichen Supermarkt vor einem Weinregal einen guten Tropfen für Weihnachten aussuchen? Warum hat er keinen eigenen, vertrauenswürdigen Weinhändler? Oder zumindest einen weinkundigen Bekannten, Blutsverwandten oder Verschwägerten, der ihn am Vorabend des 24. Dezembers anruft, um ihm auszurichten, dass der Karton voller Wein von dem kleinen, italienischen Weingut seines/ihres Schwagers eingetroffen sei? Und überhaupt, warum kauft er nicht im italienischen Supermarkt im Frankfurter Osten ein? Ich glaube, ich hätte dem Römer geantwortet, dass auch er im gewöhnlichen Supermarkt einkauft. Doch seine Antwort darauf konnte ich mir schon denken: „Ich bin Italbaner! Für mich gelten andere Regeln.“ Der Mann macht sich die Welt eben wie sie ihm gefällt.
Zum Glück war der Mann nicht dabei und so mussten wir diese Konversation nicht führen. Als ich mich von meinen Gedanken losreißen konnte, wollte ich griechischen Joghurt kaufen. Vor mit stand ein junger Mann, Ende 20. Er war im Urlaub. Ferien von einem Job, der entweder in einer Bank oder in einer Unternehmensberatung stattfand. Kaum Zeit für Privatleben, jobbedingt. Da lege ich mich fest. Ich weiß das nicht etwa, weil er es mir verraten hat. Vielmehr verriet es seine Art wie er die Reihe mit den griechischen Joghurts betrachtete. Die Welt stand still. Und ich, die einfach nur irgendeinen griechischen Joghurt in den Einkaufswagen packen wollte, stand hinter ihm. Ebenfalls still. Darum bemüht, jegliche Konversation mit mir fremden Personen zu vermeiden, schwänzelte ich penetrant um den Parmesan herum, aber davon hatte ich bereits drei Stück im Einkaufswagen. Dann tat ich so als würde ich den Schmand begutachten, der nur wenige Meter neben dem griechischen Joghurt stand. Leider brauchte ich diesen gar nicht. Ich lauerte, nach links schielend, darauf, dass der Mann sich vom griechischen Joghurt entfernen würde. Doch er tat es nicht.
Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich stellte mich, in die selbe Richtung wie er starrend, neben ihn. Immer noch stand ich mir im Weg, denn ich hätte ihn nur darauf aufmerksam machen müssen, dass ich ebenfalls Bedarf am griechischen Joghurt hatte. Doch heute war mein nonverbaler Tag – mit der Betonung auf „non“. Alles in mir sträubte sich, meinen Mund aufzumachen. Normalerweise sind nonverbale Tage überhaupt kein Problem für meine Umwelt, schließlich sind die meisten Menschen überaus aufmerksam, was nonverbale Signale angeht. Doch heute, an diesem 23. Dezember, geriet ich an ein Exemplar, dass überhaupt keinen Blick für seine Mitmenschen hatte. Wie auch? Er verglich seit Minuten die griechischen Joghurtsorten und fühlte sich von meiner Anwesenheit überhaupt nicht gestört. Vielmehr drehte er den großen, dunkelblauen Joghurtbecher in seiner rechten Hand noch etwas langsamer, nur um dann zu einer anderen Sorte zu greifen, wobei er die erste Sorte noch immer in der Hand behielt. Dann vertiefte er sich wieder in das Joghurtetikett als wäre er auf der Jagd nach einem spannenden Krimi für Weihnachten und nicht in der Joghurtabteilung des Supermarktes. Meine rechte Augenbraue sprang ruckartig nach oben. Das tut sie immer, wenn ich meinen nonverbalen Tag habe und mein Gegenüber von meinen gut choreographierten, nonverbalen Signalen partout keine Notiz nehmen will. Ich beschloss, das ein kurzes Räuspern noch in meiner nonverbalen Komfortzone lag und räusperte kurz und eindringlich. Dann rückte ich dem Joghurtmann noch vier Zentimeter näher auf die Pelle. Auch das schien ihn keineswegs zu beeindrucken oder gar zu stören. Mich jedoch schon. Deswegen rückte ich wieder ab. Der Mann stand immer noch wie in Beton gegossen vor dem Kühlregal. “Mein Gott, es ist griechischer Joghurt und nicht die Versuchsanordnung für eine nobelpreisträchtige Forschung. Nimm halt einfach irgendeinen!”, dachte ich und klammerte mich an den vierten Parmesan, den ich vorhin als Übersprunghandlung mitnahm, als ich auf das Joghurtregal schielte. Mittlerweile übernahm die Vernunft die Kontrolle und erklärte meinen nonverbalen Tag für beendet. Ein sehr leises, sehr klägliches “Entschuldigung…” kam heraus. Blöderweise blieb es mir im Hals stecken, weswegen meine Stimmbänder nur einen undefinierbaren Laut hervorquetschten. Der Joghurtmann reagierte nicht, was mich wenig verwunderte. Also setzte ich nochmals an. Diesmal mit einem Räuspern beginnend: “Entschuldigung! Ich müsste mal eben zum griechischen Joghurt!!” Der Joghurtmann drehte sich mit zwei Bechern Joghurt in den Händen zu mir. “Äh ja. Ich brauch hier nur noch… Moment. Ähm…”, murmelte er, immer noch in seine Joghurtproblematik vertieft. Dabei versperrte er immer noch den Weg. Doch mein unbedingter Wille, das Joghurtregal schnellstmöglich hinter mir zu lassen, ließ meinen Arm sich gekonnt an ihm vorbei schlängeln und blitzschnell einen Joghurt greifen. “Danke, hab’s schon.”, murmelte ich und ließ den verwunderten Joghurtmann stehen. Am Einkaufswagen angekommen entdeckte ich, dass der Joghurt laktosefrei war. Mist! Ich drehte also noch einmal eine Runde in der Waschmittelabteilung (mit Blick auf die Joghurtsektion) und wartete sieben Minuten ab (ich hab’ auf die Uhr geschaut, denn Waschmittel hatten wir auch genug zu Hause), bis der Joghurtmann schließlich mit einem hellblau-weißen Joghurt davonschlenderte. Schnell wie ein Wiesel lief ich zum Joghurtregal und nahm den gleichen Joghurt heraus wie er. Wer sich so lange in die Materie „griechischer Supermarkt-Joghurt“ einlas und vor dem Kühlregal kampierte, der müsse schließlich wissen, welcher Joghurt der beste sei.
Ich ging zur Kasse 7. An Kasse 3 sah ich meinen speziellen Joghurtfreund stehen. Er zahlte und ging. Ich hoffte, ihn und diesen Supermarkt bis zum nächsten Jahr nicht wieder sehen zu müssen. Als ich auf Höhe der Rolltreppe zum Parkhaus war, fiel mir ein, dass ich mein Parkticket nicht abgestempelt hatte. Also eilte ich mit vollbepacktem Einkaufswagen wieder nach oben zum Supermarkt und ließ das Ticket von einer freundlichen Kassiererin abstempeln.
Als ich zurückkam sah ich, dass der Joghurtmann genau gegenüber von mir geparkt hatte. Er lud seine letzte Einkaufstasche in den schnittigen Sportwagen und rauschte davon. Bei mir dauerte es etwas länger bis ich alles im Kofferraum verstaut hatte. Aber ich hatte es nicht eilig. Ich hatte ja frei.
Sobald ich alles im Auto verladen hatte, drehte ich den Schlüssel im Zündschloss nach rechts und rollte zur Parkschranke. Vor mir standen drei Autos, wobei die Rückfahrlichter der beiden Autos vor mir bereits aufleuchteten. Das Auto an der Schranke hatte wohl vergessen, sein Ticket an der Kasse abstempeln zu lassen. Ich ließ eine Kombilänge zwischen mir und dem vorherigen Auto frei und wartete geduldig darauf, dass die Autos zurücksetzten, doch es geschah nichts. Immer wieder steckte ein Männerarm die Parkkarte in den Schlitz des Automaten, der die Schranke öffnen sollte. Aber die Schranke blieb zu, während sich gleichzeitig immer mehr Autos hinter dem stoischen Mann an der Ausfahrt sammelten. Die Leute hupten und manch eine*r stieg aus. Die Fahrerin des Kleinwagens direkt hinter dem Problemauto schwang sich heraus und redete auf den Fahrer ein. Aber er war vollkommen beratungsresistent. Nach vier Minuten stieg ich aus, um zu sehen, was das für ein Idiot war, der immer wieder das Ticket in den Schlitz schob. Ich brauchte mich nicht einmal vom Auto zu entfernen, da sah ich es schon: Es war mein Freund, der Joghurtmann. Na viel Spaß! Das wird dauern. Genau so stoisch wie ich ihn vor dem Kühlregal kennenlernen durfte, genau so stoisch war er jetzt. Das ging so lange gut bis Blagomir ausstieg. So nannte ich den jungen Mann Mitte 20, mit den rabenschwarzen, streng zurückgegelten Haaren und den ausdrucksstarken Augenbrauen. Hochgewachsen war er – und muskulös. Letzteres sah man selbst unter seiner dunklen Bomberjacke. Darunter trug er ein schwarzes Hemd, die ersten 3 Knöpfe offen – trotz Minustemperaturen. Die Kiesel knirschten unter seinen spitzen, schwarzen Lederschuhen mit der polierten Silberschnalle über dem Mittelfuß. Blagomir sah zwar nicht aus als hätte er sechs Semester internationale Diplomatie studiert, aber er sah aus als wüsste er wie er mit dem Joghurtmann zu reden hatte. „Boa! Was ist sein Problem, Alter!?“, motzte er lautstark als er mit seinen 1,90 Metern kampfbereit an allen wartenden Autos vorbeistapfte. Er hatte einen Stiernacken. Ob das nun ein Kompliment für Blagomir oder den Stier war, darüber lässt sich streiten. Beinahe am Ziel, der Sportwagen des Joghurtmannes war nur noch wenige Meter entfernt, wurde er schneller, die Schritte wütender. Leider war ich das dritte Auto hinter dem Joghurt-Mobil, so dass ich, trotz geöffnetem Fenster, Mühe hatte, den Wortlaut zu verstehen. Ich würgte den Motor ab, um noch ein paar Wortsilben zu erhaschen, doch es gelang mir nicht. Einzig sehen konnte ich: Blagomir gestikulierte wild und aufgebracht. Dann drehte er den Kopf zu uns, dem wartenden und begeisterten Publikum, und zeigte auf die lange Reihe an Vehikeln, die aufgrund des Joghurtmannes still standen. Der Joghurtmann blieb vorerst stoisch bei seiner Taktik und schob das Parkticket noch einmal in den Schlitz des Automaten. Wieder spuckte dieser das Ticket aus. Die Schranke blieb unten wie all die Male zuvor. Jetzt wurde Blagomir richtig böse. Sein Gesicht nahm die Farbe einer dunkelroten Tomate an. Die Stimmung des Publikums war zum Zerreißen gespannt. Blagomir wurde impulsiv. „Man, fahr halt jetzt zurück, Brudi!!! Wo ist dein sch*iß Problem?“, sprach er so laut, dass ich es auf Warteposition 3 verstand. Ein paar Sekunden verstrichen, dann leuchteten schlussendlich die Rückfahrlichter des sportlichen Joghurt-Mobils auf. Der Joghurtmann hatte aufgegeben. Hallelujah! Ein Weihnachtswunder! „Geht doch, Brudi!“, gab Blagomir dem Joghurtmann sehr laut mit auf den Weg, als sich dieser in eine freie Parklücke rollen ließ. Dann drehte sich unser Befreier Blagomir um und stapfte an der langen Schlange wartender Autos vorbei. Dabei guckte er nach unten und schüttelte ungläubig den Kopf. Ich bin sicher, hätte er nur aufgeblickt, er hätte in viele grinsende, sehr glückliche Autofahrer-Gesichter gesehen. Etwa auf meiner Höhe murmelte er: „Boa, ey, wie kann man nur so stur sein?“ Ich verstand ihn. Und wäre er es gewesen, der vorhin am griechischen Joghurtregal mit den Hufen scharte, weil der Joghurtmann nicht einen Zentimeter zur Seite weichen wollte, dann wäre der Joghurtmann nicht mit einem verbalen, sondern mit einem nonverbalen, blauen Auge davon gekommen. So aber war die Welt wieder in Ordnung. Dank Blagomir!
Dieses Auto hatte ich letztens als schnittigen Mietwagen. Der ging sehr gut!
*Sagen sie das nicht dem Römer! Wenn der rausfindet, dass ich Ravioli anbrate, dann rollen hier Gourmettränen.
Heute ist so ein Tag, an dem ich der Erzieherin ein schönes Wochenende wünschte. Am Dienstagnachmittag. Resultat: Irritierte Blicke auf beiden Seiten. Nervöses Lachen. Ich brauche Ihnen nicht erzählen, dass ich das Kind mit hochrotem Kopf in Schallgeschwindigkeit anzog und mit gesenktem Kopf, aber strammen Schrittes aus der Kita eilte.
Daheim angekommen ließ ich den Autoschlüssel im Zündschloss stecken und stieg aus. Dann schnallte ich Signorino ab (immerhin habe ich ihn(!) nicht im Auto vergessen) und hob ihn aus dem Auto. Mit ungeduldigem Kind an der Hand suchte ich fieberhaft den Schlüssel. Der war aber noch im Zündschloss. Das fiel mir schließlich auf nachdem ich 10 Minuten das nölende Kind vorm Weglaufen bewahrte und nervös jede Hosen- und Manteltasche durchkramte. Am Ende fand ich den Autoschlüssel. Ich wollte schon den Zweitschlüssel von oben holen.
Abends verkokelte ich dann nur die Hälfte der Ofenpommes. Blöderweise meine Hälfte, die etwas feiner geschnitten war. Der Römer bevorzugte die dicken Pommes. Kartoffelspalten würde man diese wohl nennen. Da ich grundsätzlich zu viel oder zu wenig koche, war heute glücklicherweise der “zu viel”-Tag an der Reihe und ich konnte ein paar römische Kartoffelspalten stibitzen.
Jetzt liege ich in der Badewanne und hoffe, dass dieser Tag von einem neuen, möglichst besseren Tag abgelöst wird.
Heute suche ich den Notausgang aus diesem Tag.
*Inop steht gerne und oft in Flugzeugmängellisten. Beispielsweise könnte dort stehen “lavatory 2 inop”, was so viel bedeutet wie “Waschraum Nummer 2 ist funktionsuntüchtig”. Somit dürfen die netten Damen und Herren von der Technikabteilung an Bord kommen und den Waschraum wieder in einen betriebsbereiten Zustand versetzen. Inop steht im Flugverkehr für inoperative, außer Betrieb.
Mein Zug hatte letzten Samstag Verspätung. Aus München kommend tauchte scheinbar aus dem Nichts eine Baustelle auf und so sollten wir Frankfurt 40 Minuten später erreichen.
Jetzt können Sie sich sagen: „Ach Mensch, seit 40 Minuten wäre ich schon daheim. Jetzt verpasse ich meine Anschluss S-Bahn und wer weiß, wann ich letztendlich zu Hause ankomme?“
Oder aber, Sie sehen es positiv und sagen: „Ach klasse! Ich habe nur 52€ für drei Stunden Zugfahrt in der ersten Klasse gezahlt und jetzt bekomme ich 40 Minuten kostenlos dazu. Was für ein Glück!“*
Und dann war ich auch noch Lieblingsgast. Wenn das kein Glückstag ist, dann weiß ich auch nicht.
Sie sehen, der Blickwinkel macht den entscheidenden Unterschied.
*Ich reiste alleine. Fragen Sie mich mal, wie ich 40 Extraminuten mit Kleinkind im Zug gefunden hätte!
„Jetzt ist es dann auch mal wieder gut!„, möchte ich dem Verantwortlichen, der für die Lebensprüfungen zuständig ist, entgegen schmettern. Nachdem Signorino sich einigermaßen erholt hatte, fing es bei mir an. Einen Tag später juckte die Nase. Als langjährige Stammleser*innen wissen Sie sicher, dass ich dann oft und gerne zu Samahan Tee* in rauen Mengen greife. So auch dieses Mal. Dieses ayurvedische Gebräu half mir schon das ein oder andere Mal dabei, eine fiese Erkältung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nun ist es leider so, dass der Tee sehr gut hilft, wenn sich einfach so eine Erkältung einschleichen will. Leider hilft der Tee gar nicht, wenn der Körper gestresst ist und Ihnen „Halt! Stop! So geht es nicht weiter. Ruhe bitte – und zwar sofort.“ entgegen(t)rotzt.** Und so kam es: Am Sonntag entwickelte sich ein stechender Schmerz zwischen rechtem Ohr und Hals, die Nase ging zu, sämtliche Laute nahm ich nur noch dumpf war und das Virus sammelte all seine Kraft, mich vollends flach zu legen. Das wusste ich aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Vielmehr ging ich davon aus, dass ich am Montag arbeiten könne. Business as usual, wenn Sie so wollen.
Zudem beschloss die Heizung und die Warmwasserversorgung Sonntagmittag ihren Dienst vollends einzustellen. Ich wunderte mich noch, warum das Wasser nur noch etwas mehr als lauwarm aus der Leitung rauschte, als ich mich mittags duschte. Selbst auf der heißesten Stufe des Wasserhahns blieb dieser stoisch der Meinung, dass „lauwarm“ das äußerste der Gefühle an diesem Tag war. Ich dachte nicht weiter darüber nach und wir rissen vor dem Spaziergang bei bestem Wetter die Fenster auf. Ziemlich dumm, wenn die Heizung ausgefallen ist. Aber das stellten wir erst nach dem Spaziergang fest.
Daheim angekommen, gingen wir davon aus, dass heute großer Familienbadetag ist. Von klein bis groß – alle werden heute gewaschen. Leider verriet uns das mittlerweile eiskalte Wasser sehr genau, dass heute alles möglich ist, aber kein Familienbadetag. Die Heizung war auf höchste Stufe aufgedreht, doch nichts gluckerte, nichts rauschte. Nur das kalte Metall suggerierte uns, dass der Ofen sprichwörtlich aus war.
Der Römer machte sich große Sorgen. Nicht etwa primär um uns, die wir krank waren. Vielmehr war er verzweifelt, da er am morgigen Montag arbeiten musste. „Non posso andare così. Puzzo come un’animale. [Ich kann so nicht gehen. Ich rieche wie ein Tier.]“ Und, gelinde gesagt, hatte er damit recht. Eine beißende Schweißwolke zog an mir vorbei, während er mich später umarmte und küsste. „Entschuldige, so lieb das gemeint ist, aber bitte nimm deine Arme herunter.„, war ein Satz, den ich ihm so noch nie sagen musste.
Also stiefelte er in die Küche, bediente sich der großen Plastikbox vom Möbelschweden, die erstaunlich dicht und erstaunlich temperaturbeständig ist und kochte Wasserkocher um Wasserkocher Heißwasser auf. Als die Box zu drei Vierteln gefüllt war, trug er sie ins Bad, holte sich einen Messbecher aus der Küche und mischte und panschte Heiß- mit Kaltwasser bis es die richtige Temperatur hatte, um sich ordentlich zu waschen. Signorino und ich schielten durch die Badezimmertür. Da saß unser Warmwasser-Alchemist in der leeren Badewanne. Auf dem Badezimmer Boden die enteignete Spielbox von Signorino und wusch sich mit einem hellblauen Baby-Waschlappen. Als er uns bemerkte, motzte er: „Dai, ragazzi. Un po‘ di privacy. [Kommt schon, Leute. Ein bisschen Privatsphäre.]“. Wir ließen sie ihm, diese Privatsphäre. Und was war ich froh, dass ich an diesem Tag bereits geduscht hatte. Signorino brauchte noch keine Dusche, denn er war erstaunlich geruchsneutral. Nur sein blondes Haar war etwas strähnig. Ich kämmte ihm diese zu einem flotten Seitenscheitel und er sah aus als würde er nur darauf warten, auf einem sehr ordentlichen Familienfoto des englischen Adels abgebildet zu werden.
Nachts beschlossen wir, dass bei diesen Temperaturen keiner alleine schlafen kann und sollte. Also quetschten wir uns alle in das 160 Zentimeter kleine Ehebett. Wir kuschelten uns unter die große Decke, die wir uns damals im römischen Viertel Testaccio gekauft hatten***. Der Kleine schlief super. Nur ein einziges Mal wachte er auf, stellte sich auf und holte sich die Wasserflasche selbstständig vom Kopfteil des Bettes. Dann lehnte er die Flasche an mich und schlief wieder ein. Ich hingegen schlief gar nicht. Trotz des Schmerzmittels pochten die Hals- und Ohrenschmerzen ohne Unterlass durch meinen Schädel. Wenn der Kleine die selbe Krankheit hatte wie ich jetzt, sind sechs Stunden Schreien am Stück relativ knapp bemessen. Ich ging nochmals ins Bad, nahm wieder Schmerzmittel, legte mich hin, schlief doch nicht ein, denn meine Nase war komplett dicht. Die Schmerzen blieben von dem Schmerzmittel komplett unbeeindruckt.
Am nächsten Morgen bat ich den Römer, Signorino in der Kita krank zu melden, bevor er zur Arbeit gehe. Vermutlich hätte Signorino an diesem Tag gehen können, denn er war fieberfrei und hustete nur noch ein wenig. Aber ich sah mich außer Stande ihn um 14:30 Uhr abzuholen, da ich mich unglaublich schwach fühlte. Einen Fußweg von 200 Metern hätte ich vielleicht noch hinbekommen, aber auf die andere Seite der Stadt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, machte mein Körper definitiv nicht mit. Jede Zelle krisch vor Schmerzen und Abgeschlagenheit. Ein Glück schlief das Kind extra lang und auch ich konnte noch etwas Schlaf nachholen.
Gegen 11 Uhr standen wir auf und es war noch immer bitter kalt. Bereits am gestrigen Sonntag schrieb ich der Hausverwaltung eine E-Mail, dass die Heizung und das Warmwasser ausgefallen waren. Draußen hatte es vier Grad. Drinnen hatte es, mit viel Glück, noch eine Temperatur im zweistelligen Bereich. Ich zog uns an, als würden wir zum Skifahren aufbrechen wollen. Mit dicken Jacken und, in Signorinos Fall mit Schneehose, saßen wir am Frühstückstisch. Mir war bitterkalt, was vermutlich auch an meiner Erkältung lag. Egal wie warm ich mich einmummelte, mein innerster Kern heizte nicht mehr richtig. Anscheinend fiel auch hier die Heizung aus.
Signorino war fit und guter Laune. Fröhlich sprang er durch die Wohnung und war das mir bereits bekannte Energiebündel. Ich saß auf der Couch, konnte nichts essen und trinken, da mein Magen rebellierte und wurde stündlich schwächer. Um 13 Uhr schrieb ich dem Römer: „Amore, mir geht es sehr schlecht. Wenn du irgendeine Möglichkeit hast, vor 20 Uhr heimzukommen, so nutze sie.“ Der Römer schrieb um 13:30 Uhr: „Ich rufe dich gleich an.“. Doch dieses „gleich“, dass ich als „maximal in einer halben Stunde“ interpretierte, war ein italienisches „gleich“, dass bedeutet „wenn ich Zeit und Muße habe“. Signorino machte immer mehr Quatsch, ich konnte mich aber kaum mehr bewegen. Er kletterte auf Stühle, stellte sich auf diese und wackelte an der Lehne. „Signorino, nein! Du fällst runter! Geh sofort runter da!!“, versuchte ich ihn anzuweisen, doch Signorino wollte in diesem Augenblick kein Deutsch verstehen. Er lachte mich nur an (oder aus). Ich quälte mich hoch, hob ihn runter, nur, dass er Minuten später wieder auf dem selben Stuhl stand.
Während ich ihn vom Stuhl hob, schien mir, als würde die Heizung, die dahinterlag, lauwarm sein. Ich fasste sie an. Tatsächlich! Sie funktionierte wieder. Was für ein Glück! Ich zog Signorino die Daunenjacke und Schneehose aus. Im Nacken war er bereits etwas verschwitzt und seine Haare kringelten sich voller Elan. Ich hingegen fror. Sehr. Trotz steigender Temperaturen fühlte sich alles eiskalt an. Ich ließ alles an und holte mir noch eine Decke. Brrr!
Nochmals schrieb ich dem Römer, dass ich echt am Ende bin. Er solle bitte sofort heimkommen, da ich für die Sicherheit des Kindes nicht mehr garantieren könne. Doch das Telefon blieb stumm. So schrieb ich meiner Schwester Turtle. Und hier nahm die Geschichte Fahrt auf. Sofort erklärte sie sich bereit dazu, vorbeizukommen. Sie kaufte ein, mixte einen frischen Saft für mich und stand in wenigen Augenblicken vor der Tür, bepackt mit einem Lazarett an Dingen, die mir helfen sollten, wieder fit zu werden. Mir war immer noch schlecht und ich konnte nichts in meinen Magen befördern. Sie befahl mir, zumindest den Saft zu trinken. Zwei Gläser schaffte ich dank ihrer Anweisung. Während ich wie überfahren auf der Couch lag, spielte sie mit Signorino bis dieser müde wurde. Um 16:45 Uhr brachte ich ihn ins Bett und schlief fast selbst dabei ein. Ich raffte mich schließlich auf, ging ins Wohnzimmer und fragte Turtle, ob es für sie okay wäre, wenn ich mich auch hinlegen würde. Sie müsse natürlich nicht hier warten. Sie stimmte zu, packte ihre Turtle-Versorgungsstation ein und ich legte mich hin. Alle 20 Minuten hustete das Kind übers Babyphone und ich war wieder wach. Noch einmal schrieb ich dem Römer, dass er bitte dringend heimkommen solle, denn ich war am Ende. Nichts tat sich.
Gegen 18 Uhr stand ich auf. Der Römer rief an. Ich schilderte ihm meine missliche Lage, doch er nahm mich nicht ernst. Zwischen zwei Patiententerminen eingeschoben, schwafelte er etwas von „Dai! Forza! [Komm schon! Vorwärts!] Es sind nur noch zwei Stunden, dann bin ich daheim.„, sprachs und legte auf. Hätte ich die Kraft gehabt, mir in diesem Moment eine/n Fachanwält*in für Familienrecht zu suchen, glauben Sie mir, ich hätte es getan.
Letzter Exit für die Ehe?
Ich war dermaßen kraftlos, dass ich drei Versuche brauchte, um aus dem Bett aufzustehen, nur dass dein mein Kreislauf „Adieu! Bis später!“ jauchzte und dermaßen absackte, dass ich in den Sessel daneben plumpste. Signorino wachte zeitgleich auf. Krabbelnd (der Kreislauf!) bewegte ich mich ins Kinderzimmer. Ein fröhlicher, beinahe Zweijähriger guckte mich strahlend an. Fast schien es als würde er sagen „Und? Was machen wir jetzt?„. Natürlich wollte das Kind ins Wohnzimmer getragen werden. Ich versuchte ihm verständlich zu machen, dass ich so sehr schwankte wie eine Optimisten-Jolle auf hoher See. Er fing an zu weinen. Wir schwankten also ins Wohnzimmer zusammen. Er auf meinem Arm, lächelnd. Mein rechter Oberschenkel nahm auf schmerzhafte Art und Weise den Türrahmen mit. Mir war kotzübel und ich ließ mich mit Signorino auf das Sofa sinken. Sofort erwachten alle Lebensgeister in ihm. Er lief zum Tisch mit den Fressalien, die Turtle uns vorhin mitgebracht hatte. Er knabberte die Lebkuchen-Pappschachtel an, riss sie auseinander, versuchte sie zu öffnen und ließ sie letztendlich in der Ecke liegen. Dann sah er die Domino-Steine, probierte einen, mochte aber das Gelee und den Marzipan darin nicht und ließ zwei oder drei Steine auf dem Boden liegen. Die offene Tüte mit Taralli gefiel ihm besonders. Taralli um Taralli ließ er von der Kinderrutsche gleiten. Er hatte vermutlich den Spaß seines Lebens. Immer wieder, wann immer ein My an Kraft zurückkam, flüsterte ich mit schwacher Stimme „Signorino! Nein!„, doch es war ihm egal. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wann es mir jemals so schlecht ging, aber mein Gehirn war komplett im Eimer. Ein sausendes Geräusch belustigte in der Zwischenzeit meine Ohren. Ich schielte mit halb offenen Augen zu Signorino. Er räumte mit großer Freude den Bücherschrank aus. Buch um Buch legte er auf den Boden. Eines seines Urgroßvaters studierte er ein wenig und legte es geöffnet ab, so als wolle er sich die Stelle für später merken. Dann erinnerte er sich noch einmal daran, dass „auf den Stuhl klettern“ vorhin ein riesen Spaß war. Er kletterte also wieder hoch. Wäre er gefallen, dann hätte er sich den Kopf an der geriffelten 70er Jahre Heizung aufgeschlagen. Wild wippte er auf dem Sitzmöbel hoch und runter. Meine letzte Mutti-Kraftreserve aktivierte sich, hob mich hoch, ließ mich den kleinen Knirps greifen und absetzen, die Stühle wurden auf den Boden gelegt und ich sank wieder aufs Sofa. Das Ohrensausen wurde noch lauter, ich sah nur noch schwarze Punkte, alles drehte sich. Noch eine Stunde bis der Römer heimkam und ich wusste nicht, wie wir diese überstehen würden. Reden war kaum möglich, weil mein Mund sich trocken anfühlte und jegliche Muskeln im Tiefschlaf schienen. Meine Augen füllten sich mit Tränen der Verzweiflung und Wut. Signorino guckte mich besorgt an. Ich konnte dem Kind noch nicht einmal was zu essen machen, aber für sein Catering sorgte er schon selber. Er sah die offene Packung Schokoladenlebkuchen, griff hinein und biss fröhlich in das handtellergroße Süßgebäck. Schokoladenverschmiert grinste er mich an. Ich dachte nur daran, dass wir das irgendwie überleben müssen. Egal wie. Und wenn das bedeutet, dass er Schokolebkuchen isst bis ihm schlecht wird, ist das ein verhältnismäßig geringer Preis. Besser als einen Schädelbruch an der Heizung. Der kleine Kerl kam zu mir herüber und wollte mich mit einem Stück Lebkuchen füttern. Allein der Gedanke ließ meinen Magen rebellieren, was mitunter daran lag, dass ich morgens nur eine Spatzenportion Kekse aß. Ich presste meine Lippen aufeinander. Er drückte mir den Lebkuchen gegen die Lippen und Zähne. Ich schüttelte angewidert den Kopf. Er insistierte. So muss es sich für Signorino also anfühlen, wenn man ihm Hustensaft geben will, dachte ich. Langsam begann ich ihn zu verstehen. Ich guckte auf mein Handy. Der Römer hatte geschrieben: „Ich komme sofort nach Hause, amore mio (mein Schatz). Come state? [Wie geht’s euch?]“, traute er sich doch tatsächlich zu fragen. In meinem Kopf rasten alle erdenklichen Gemeinheiten, die ich ihm an den Kopf werfen wollte, wie auf einer Autobahn entlang. Dieser Kerl erdreißtet sich doch tatsächlich mich zu fragen, wie es uns geht? Lies doch einfach meine 445 Nachrichten davor, dann wüsstest du wie’s uns geht! Ich schrieb nichts, aber blockierte ihn trotzig. Warum ich das machte, erschloss sich mir im Nachhinein nicht. Wir wohnen zusammen, haben ein Kind zusammen, ein gemeinsames Konto und sind verheiratet. Was sollte es mir bringen, ihn bei einem Messenger-Dienst zu blockieren? Aber in meinem Zustand handelte ich nicht mehr logisch. Eine kleine Welle der Genugtuung schwappte durch meinen kranken Körper. „Nimm das, du blöder Römer. Ich habe dich blockiert!“
20 Minuten später klingelte es an der Wohnungstüre. Der Schlüssel steckte von innen, das heißt, er konnte nicht gleichzeitig aufsperren, sondern ihm musste geöffnet werden. Ich reagierte nicht, konnte nicht reagieren. Signorino guckte mich aufgeregt an. Er liebt Besuch. Es klingelte wieder an der Wohnungstüre. Gebeugt vor Schmerzen oberhalb des Steißbeines setzte ich vorsichtig Schritt um Schritt und stützte mich an der Wand ab. Signorino lief aufgeregt zur Türe, um mich herum und wieder zum Eingang. Ich öffnete, lehnte mich an die Wand, sah den Römer, hob abwertend eine Braue und quälte mich zurück auf die Couch. Er trat ein. Seine dunkelbraunen Lederschuhe klackerten auf dem Parkett. „Come state? [Wie geht’s euch?]“, wollte er nochmals wissen. Ich kochte innerlich, es brodelte richtig. So schlecht es mir ging, aber meine Wut bahnte sich ihren Weg, erbarmungslos wie glühend heiße Lava. Anscheinend hält der menschliche Körper noch eine extra Kraftreserve für im Stich gelassene Parteien in einer Beziehung bereit. Ich warf ihm, heiser, aber deutlich, alles an den Kopf, was sich in meinem Matschkopf noch finden ließ. Dann weinte ich vor Erschöpfung.
Betroffen guckte mich der Römer an und sprach schuldbewusst: „Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist. Natürlich wäre ich sofort nach Hause gekommen, hätte ich das gewusst.“
Verständnislos starrte ich ihn an. Was hätte ich denn tun sollen, außer stündlich bzw. halbstündlich von meiner kraftlosen Lage zu berichten? Soll ich einen Zeppelin anheuern, der vor seiner Arbeit auf und ab schwebt und auf dessen Außenhaut steht: „Deiner Frau geht’s miserabel. Komm nach Hause! Und zwar sofort!“? Vielleicht sollte ich nächstes Mal einen Festumzug aus indischen Elefanten und bengalischen Tigern organisieren, die ihm die Botschaft persönlich überbringen würden?
Ich antwortete nicht darauf, denn meine Kraft ließ nach. Stattdessen schloss ich die Augen. Ich hörte wie der Römer irgendetwas in einem Glas verrührte. Als ich die Augen aufschlug, stand er vor mir und gab mir das Gebräu. „Hier, bitteschön. Das musst du jetzt bitte trinken.“, wies er mich höflich an. Ich schüttelte den Kopf und verwies auf meine Übelkeit. „Komm schon, nur so wird es dir besser gehen.„, erklärte er mir. Schlückchenweise, aber trotzig, trank ich das Gebräu. Mein Magen rebellierte anfangs, riss sich aber dann zusammen. Schon stand der Römer wieder neben mir, nahm mir das Glas ab und maß Fieber. Das Fieberthermometer piepste lange und laut. Ohne daraufzuschauen, wusste ich, dass es uns mitteilen wollte, dass ich Fieber hatte. Und genau so war es. „Stai vermamente male. Non pensavo. [Dir geht’s wirklich schlecht. Das hätte ich nicht gedacht.]“, kommentierte der Römer die Anzeige des Fieberthermometers. Derweil hoffte ich, dass meine Kraft baldmöglichst zurückkam, um ihn an die Wand zu klatschen. Er begleitete mich ins Bett. Als mein Kopf das Kissen berührte, blinzelte ich noch zwei Mal und war dann weg. Im Land der Träume oder ohnmächtig. So genau lässt sich das nicht mehr rekonstruieren (😉). Eine Stunde später hörte ich Signorino, der an der Schlafzimmertüre kratzte und nölte. Immer wieder erklang ein glockenhelles „Mama!Mama!“ durch den Flur. Der Römer erklärte unserem Sohn, dass Mama schlafen muss, um bald wieder fit zu sein. Signorino war das egal. Er wollte nur zu Mama. Er weinte und quengelte solange bis der Römer ihn eintreten ließ. Sofort nahm der Kleine meine Hand und drückte sie gegen seine Wange. „Signorino! Pscht! La mamma sta male. [Signorino! Pscht! Der Mama geht es schlecht.]“ Ich blinzelte dem Sohn entgegen. Etwas benommen war ich noch, aber ich hatte keine Schmerzen mehr im unteren Rücken. Mein Ohr rauschte zwar noch leide wie sanfte Meerwellen, aber ich fühlte mich nicht mehr kurz vor der Ohnmacht. Krank fühlte ich mich, ja. Aber nicht so wie davor. Langsam setzte ich mich auf, atmete zwei, drei Mal tief durch und streichelte Signorino über den Kopf. „Come stai? [Wie geht’s dir?]“, fragte der Römer wieder. „Viel besser.“, antwortete ich. „Möchtest du aufstehen?“, wollte der Römer von mir wissen. Ich nickte. Er half mir hoch, doch ich benötigte nur noch wenig Hilfe, um ins Wohnzimmer zu gelangen. „Du musst etwas essen und, noch wichtiger, etwas trinken.„, wies der Römer mich an. Ich teilte ihm mit, dass ich keinen Hunger habe. Er insistierte. Also aß ich eine halbe Banane und trank zwei Gläser Wasser. Die Übelkeit war verflogen. Ein Glück!
Ich legte mich auf das Sofa. Der Römer setzte sich neben mich. „Okay, Frage!„, fing ich an. „Was zum Henker hätte ich denn sagen sollen, dass du deine Arbeit unterbrichst und heimkommst? Ich habe dich auf jede erdenkliche Art und Weise gebeten, angefleht, heimzukommen.„, erklärte ich ihm. „Aber in der Arbeit habe ich überhaupt keine Zeit, all deine Nachrichten zu lesen. Ich habe sie nur ab und an überflogen.“, erörterte er mir. Am liebsten hätte ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen, aber das war zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine gute Idee. „Okay, was soll ich nächstes Mal in so einer Situation tun, damit du heimkommst?“, wollte ich nun von ihm wissen. „Schreib doch einfach ‚codice rosso‘ [Alarmstufe Rot] und ich weiß Bescheid! Wenn wir dieses Codewort ausmachen, dann komme ich sofort nach Hause.„, schlug der Römer vor.
Ob dieses Bild einer leuchtend roten Anzeige mit Glühbirne darauf genügen würde, dass der Römer heimkommt?
Aha. So einfach wäre es gewesen. Wir hätten auch mal früher darüber reden können. Aber wem kommt das schon in den Sinn?
„Gut, dass du mich hast. Dank mir geht’s dir wieder besser. Alleine könntest du vermutlich überhaupt nicht für dich sorgen.“, witzelte der Römer etwas unbeholfen. „Alleine hätte ich geschlafen und mich auskuriert. Das Problem war nicht ich, sondern unser aktiver Zweijähriger Sohn mit den vielen, kreativen Ideen. Ich kann leider nicht zu Signorino sagen: ‚Schatz, heute kuriert sich Mutti im Bett aus. Wenn du etwas brauchst, sag Bescheid.‘ Stattdessen probierte Signorino alles aus. Alles! Es war einfach unglaublich gefährlich. Für ihn und für mich.„, klärte ich den Römer auf. Er guckte betreten auf den Boden. „Gut, dass wir jetzt das Codewort haben. Codice rosso! Non ti dimenticare! [Alarmstufe Rot! Vergiss es nicht!]“.
Nachwort: Signorino, den ich bereits in den letzten Zügen seiner Erkältung sah, erkrankte daraufhin nochmals. Also stellten wir uns wieder beim Kinderarzt vor, der uns einen detaillierten Plan mit auf den Weg gab, was zu tun sei. Ich erholte mich langsam, mit kleinen Rückschlägen, aber vielen Fortschritten. Der Kinderarzt wies uns an, Corona Schnelltests zu machen. Immerhin waren diese allesamt negativ. Dennoch war dieses Virus echt gemein! Nachdem Signorino und ich in den letzten Zügen dieser Krankheit waren, fing der Römer an. Samstag lag er wie eine platte Flunder im Bett und hatte die selben Schmerzen wie ich sie hatte. Folgerichtig hätte ich mir alleine in der Stadt einen schönen Tag machen sollen, während er minütlich geschrieben hätte wie schlecht es ihm ging. Aber ich bin kein Unmensch. Stattdessen hegte und pflegte ich meinen Ehemann mit Sanftpfoten. Nur kurz war ich vormittags unterwegs, um das Auto in Offenbach abzuholen. Nach 3 Wochen ohne unser Vehikel ist dieses Kapitel nun endlich auch abgeschlossen! 😃
*Werbung, unbezahlt und unbeauftragt
** dies ist nicht bestätigt, sondern nur eine Theorie meinerseits.
*** Der Römer zog all sein Hab und Gut im Flugzeug um, als er damals nach Deutschland übersiedelte. Das heißt, jedes Wochenende flog er nach Frankfurt mit zwei großen Koffern. Meist waren Bücher oder Kleidung darin. Da die Wohnungen in Rom gerne möbliert vermietet werden, konnte er all das, was er nicht mehr brauchte, einfach in der Wohnung lassen. Die Ehedecke transportierte ich allerdings selbst, auch wenn sie den Großteil eines Koffers einnahm.
Das Kind hat (mal wieder) Temperatur. Zwei Wochen war er durch Urlaub und fehlendes Auto daheim, zwei Tage war er in der Kita und schon hat er wieder erhöhte Temperatur. Dazu ist er sehr weinerlich. Auch im Schlaf. Vorhin ging er alleine in sein Kinderzimmer und legte sich ins Bett. Nachdem ich ihn mit einer leichten Decke zudeckte, war er innerhalb von 2 Minuten im Land der Träume. Ein warmes, kleines Bündel Mensch, dem es nicht gut geht. Mutterherz, ich seh‘ dich bluten!
Beim morgendlichen Anziehen entschied ich mich für eine Jogginghose und einen Sportpulli. Nicht, weil ich versucht war, mich sportlich betätigen zu wollen. Vielmehr, weil ich so niemals vor die Tür gehen würde*. Es stürmt draußen. Wie sehr es heute Nacht stürmte, merkte ich erst als ein großer Ast mitten in der Allee lag. Ich hatte heute Nacht das Glück im Kinderzimmer zu schlafen, während der Römer Nachtschicht im Elternzimmer (oder “Ein-Elter-und-Kind”-Zimmer) hatte. Meinen Sie, ich hätte diesen herabrauschenden Ast gehört? Aber mitnichten! Ich hatte zwei Nächte in Folge “Signorino-Nachtdienst” und schlief in dieser Nacht den Schlaf der Gerechten. Kein Geräusch, nicht einmal ein Geräuschchen, drang an mein Ohr.
Mittlerweile hat der überaus fleißige Herr vom Grünflächenamt FFM den Ast zersägt und abtransportiert.
Ein Glück habe ich diese Woche schon gearbeitet. Ich rechne mir dennoch aus, wie viele Tage ich bis zum nächsten Arbeitstag habe (5 ist die Antwort) und hoffe, dass Signorino bis dahin fit ist.
Der Römer hat heute Team-Essen. Irgendetwas mit Steak, irgendwo in der Nähe der Arbeit. Er weiß auch nicht genau. Irgendwie kommt er trotzdem durchs Leben und im direkten Vergleich zu mir lebt er deutlich sorgloser und entspannter. Ich bin im Gegensatz zum Römer der Typ Mensch, der sich diverse Male vorab die Online-Speisekarte anguckt, um schon einmal die besten Gerichte für mich zu eruieren. Sie sehen, hier haben sich zwei Extreme gefunden: Mr. Sorglos und Mrs. Präzise-Vorabplanung.
Bei einem bekannten Online-Auktionshaus stolpere ich über eine tolle Kaffeemaschine. Ich bin ein großer B-Ware Fan. Die Geräte werden generalüberholt und wieder verkauft. Ob da nun ein Kratzer an der Alu-Verkleidung ist oder nicht, ist mir recht egal geworden, denn zu diesem Kratzer gesellen sich vermutlich im Laufe der Monate und Jahre noch andere Kratzer. Mit Kleinkind wird man sehr entspannt, was Kratzer, Dellen und Risse angeht. Dennoch, trotz des sehr guten Preises, muss die Kaffeemaschine erst einmal warten**. Vielleicht nächstes Jahr? Vielleicht nie?
Dennoch bestelle ich etwas: Eine Matschhose in Größe 92/98. Ohne Hosenträger. Ich wollte mal ausprobieren, ob das ohne Hosenträger klappt oder ob das Kind im Nu mit heruntergelassener Matschhose auf dem Spielplatz steht. Die Dinge, die ich nicht im Fachhandel kaufen kann, lasse ich entweder zur Packstation oder in die Filiale von Herrn Al Bagashi liefern. Herr Al Bagashi nimmt alle Versanddienstleister an außer DHL~, was mir sehr recht ist. Außerdem ist er nett und lustig. Gestern meldete er sich, da ich ein Autoschild*** abholte, bereits für eine Probefahrt an.
Signorino und ich kuscheln heute viel auf der Couch. Immerhin trinkt er genug. Nicht einmal sein geliebtes Eis will er. Dafür kann man ihn immer begeistern. Aber heute nicht. Von gesund bis ungesund – ich habe ihm alles angeboten. Aber wenn ich so vor mich hinkränkel, können Sie mich auch mit nichts begeistern. Pizza? Bäh. Quiche? Bitte nicht. Indian Butter Chicken? Bitte bleiben Sie mir fern. Cannolo? Njaaa… ich kann’s mal probieren. 😄
Signorino fühlt sich übrigens morgens am bescheidensten. Da kommt das ganze, akkumulierte Leid in der ersten Stunde nach dem Aufstehen zum Vorschein. Meist ist der Verlauf des Tages nicht halb so schlimm wie die erste Stunde nach dem Aufstehen.
*So ganz stimmt das nicht. Ich bin tatsächlich schon einmal in der Jogginghose vor die Tür gegangen und zwar gab es eine Woche im Dezember 2019, wo ich hochschwanger und über Termin jeden Tag zur Kontrolle ins Krankenhaus musste. Da ich in keine andere Hose mehr passte, wohnte ich in der zu langen, aber nicht zu weiten Trainingshose des Römers. Dazu muss ich sagen: Wenn Sie für sich entscheiden, dass Sie gerne in der Jogginghose ausgehen wollen, dann stört mich das überhaupt nicht. Warum sollte es das auch? Es ist Ihre Entscheidung. Aber ich, für mich und durch meine Erziehung geprägt, bin es gewohnt, mindestens eine Jeans anzuziehen, wenn ich den Gang nach draußen wage.
** Warum ich überhaupt auf eine neue Kaffeemaschine geiere? Vor Jahren kauften wir eine Kaffee-Kapselmaschine. Aber mittlerweile bin ich so klug, um einzusehen, dass das ein nicht zu kleines Vergehen an der Umwelt ist. Natürlich ist mein Kapselverbrauch nichts im Vergleich zu den Umweltverschmutzungen, die sie in vielen, vielen Ländern finden. Aber ich kann immerhin meinen Teil dazu beitragen, dass wir nicht in Plastik- und Aluabfällen ersticken.
*** Da das Auto seit 2 Wochen in der Werkstatt ist und tatsächlich diverse Schlauberger ab und an auf meinem Parkplatz parken, befolgte ich den Tipp von Parkwächter Krause und bestellte ein Parkschild für die Fünf-Meter-Kutsch.
Der Römer hat eine neue Ballade für unsere musikalischen Signorino gefunden, die er gerne und oft hören will und dabei – das ist ein durchaus wichtiger Punkt – mit der Musikauswahl zufrieden ist.
Vielleicht haben Sie auch einen Seelenverwandten, an den Sie bei diesem Lied denken? 😃
„…einen guten Päckchen-Fahrer zu haben, das wär’s.“, denken wohl viele Mitbürger und Mitbürgerinnen. So auch mein geschätzter Blogger-Kollege Tom. In unregelmäßigen Abständen, meist, wenn er ein Produkt testet, garniert er seine Artikel mit der Odyssee wie er überhaupt an dieses Paket gekommen ist. Die abenteuerlichsten Varianten las ich schon bei ihm. Dabei bangte und hoffte ich jedes Mal bis zum letzten Satz, dass er doch noch unkompliziert und schnell an seine Versandbox kommen würde. In einem seiner neuesten Produkttests erzählte er uns Leser*innen wieder einmal davon, mit welch enormen Aufwand es verbunden war, an diese Kaffeemaschine zu gelangen. Darunter häuften sich Kommentare von ebenso unzufriedenen DHL*-Kund*innen, die Tom ihr Leid klagten.
Nur mein Kommentar stach heraus, denn ich hatte nach langer Durststrecke eine unglaubliche Erfolgsgeschichte mit DHL* zu berichten. Diese Episode meines Lebens war nur von kurzer Dauer und meine Theorie, dass es genau eine Woche im Leben eines Menschen gibt, in der einem der Paketbote hold ist, begann in dieser Woche langsam Formen anzunehmen.
Von meiner holden DHL*-Woche möchte ich Ihnen heute gerne erzählen:
Alles fing damit an, dass wir uns dazu durchrangen, die teuren, aber unverschämt bequemen Stühle beim Möbelhaus zu bestellen. Nachdem wir vor Ort Probe gesessen hatten (hier nachzulesen), verglich ich rasch im Internet, ob es noch einen günstigeren Anbieter gab. Und siehe da: Das gleiche Möbelhaus unterbot seinen eigenen Preis online um 20,- Euro pro Stuhl. Ich schlug sofort zu! Vier formschöne Stühle sollten geliefert werden. Selbstverständlich ging ich von einer Speditionslieferung aus, sollte es sich doch nicht um einfache Klappstühle handeln. Doch weit gefehlt! Das Möbelhaus war so (wahn-)witzig und beharrte darauf, sie mit den gelb-roten Paketfreunden zu verschicken.
Dazu ein kleiner Rückblick, wie es bisher mit dem DHL*Fahrer in der neuen Wohnung lief, denn wir machten bereits Bekanntschaft mit seinen Fähigkeiten. Beziehungsweise, um den Satz korrekt zu formulieren, machten wir Nicht-Bekanntschaft mit ihm. Ein wichtiges Paket sollte ankommen. Doch der Paketbote bevorzugte es, das gute Stück an die Absenderin zurückzuschicken mit dem Vermerk, dass der Empfänger (=wir) an dieser Adresse nicht wohnen würde. Das taten wir aber und zwar offiziell seit mehr als einem Monat. Unser Klingelschild, sowie das Briefkastenschild mit unserem Namen untermalte das Ganze, doch dem Paketboten war das egal. „Was der Paketbote nicht kennt, beliefert ernicht.“, war vermutlich sein Credo, das er mit eisernem Willen befolgte.
Dementsprechend grauste mir bereits vor der Lieferung der Stühle. Doch es war bereits zu spät, diese zu stornieren.
Die Tage vergingen. Die Versand-E-Mails des Möbelhauses wurden in mein Postfach gespült. Jeder der vier Stühle hatten eine eigene Versandnummer. Na, das kann ja was werden! Ersichtlich war, dass zwei Stühle an Tag 1 ankommen sollten und zwei weitere an Tag 2 oder 3. An Tag 1 kutschierte ich das Kind morgens in die Kita und fuhr postwendend zurück. Ich wollte den Paket-Boten bloß nicht verpassen. Minütlich aktualisierte ich die Sendungsverfolgung, doch sie zeigte nichts weiter an, als dass mein Paket in das Zustellfahrzeug geladen wurde. Gegen 14 Uhr fuhr ich zurück zur Kita. Dabei hoffte und bangte ich, dass der DHL*-Fahrer nicht diesen Moment abgepasst hat, um in meiner Abwesenheit ein flottes „Wir konnten Sie nicht antreffen“-Zettelchen in unseren Briefkasten zu versenken. Blitzschnell raste ich in die Kita. Die Erzieherin wollte mir noch ausführlich von Signorinos Tag berichten, doch ich würgte sie höflich, aber bestimmt mit einem „Entschuldigung, wir haben gleich einen wichtigen Termin und sind schon spät dran.“ ab. Schnell wurde das Kind in den Kindersitz gepackt und ich düste nach Hause. Auf der anderen Straßenseite sah ich bereits den DHL*-Fahrer. Da wir in einem Art Rondell wohnen, hatte er noch einige Häuser abzuklappern bis er bei uns klingeln würde. Falls er klingeln würde, denn auch das ist nicht selbstverständlich, wie ich aus der Vergangenheit lernte.
Und dann geschah das Unglaubliche: Als ich das Auto in seine Parklücke rollen ließ, muss sich irgendetwas in meinem Gehirn verklemmt haben. Anders kann ich mir meinen Gedankengang nicht erklären. Ich hievte das Kind aus dem Auto und dachte doch tatsächlich daran, schnell zum Supermarkt zu eilen. Natürlich teilte ich dies meinem Gegenüber mit. Da es sich bei meinem Gesprächspartner aber um einen knapp 2-Jährigen handelte, wies er seine bescheuerte Mutter nicht daraufhin, dass dies in Anbetracht der Umstände keine, und zwar gar keine gute Idee war. Auch als ich ihn in den Kinderwagen setzte, erwähnte er mit keiner Silbe, dass das doch fernab jeder Logik war. Er schwieg und grinste mich an. Wir wackelten also zum hiesigen Supermarkt und kauften ein. Als wir zurückkamen, Sie ahnen es, fand ich im Briefkasten einen gelben Zettel. „Leider haben wir Sie nicht angetroffen… bitte holen Sie am nächsten Werktag Ihre Pakete in der Filiale (Dingensstraße 138a) ab.“
„Dumm, dumm, dumm!“, fluchte ich und meinte dabei nicht den pflichtbewussten Päckchen-Fahrer, sondern meine eigene Dummheit. „Wie groß werden die Stühle schon sein?“, versuchte ich mir daraufhin einzureden, um mich zu beruhigen. Sicherlich sind die Pakete so verpackt worden, dass sie locker ins Auto passen würden. Später sollte sich jedoch herausstellen, dass gar keines dieser monströsen Pakete ins Auto gepasst hätte, da sie so hoch wie breit waren und wir leider keinen Sprinter fuhren.
So groß waren die Pakete. Der angemalte Zwerg ist Signorino mit seinen 90 Zentimetern, der sich ins Bild schmuggelte.
Ich berichtete dem Römer am Telefon von meiner misslichen Lage, während das Kind einen eben erworbenen Joghurt verschlang. Daraufhin spielten wir und während wir in ein wildes Rutschen-Spiel vertieft waren, klingelte es. Ich wollte nicht öffnen, denn schließlich erwarteten wir nichts und niemanden mehr an diesem Tag. Der DHL-Zug war sprichwörtlich abgefahren. Dann klingelte es wieder. Ich eilte genervt zur Tür und sprach ein „Hallo?! Hallo!“ durch die Gegensprechanlage. Keiner meldete sich. Daraufhin klingelte es ein drittes Mal. Ich schnappte mir das Kind und schlappte genervt mit meinen Hausschuhen ins Erdgeschoss. Bereit, dem Klingelstreich-Initiator gehörig die Meinung zu geigen sah ich… den DHL-Fahrer.
Ich öffnete die Tür und guckte ihn verwundert an. „Familie Farniente?“, fragte er und begutachtete mich mit hoffnungsvollen Blick. „Ähm…ja.„, antwortete ich und war von seiner Präsenz immer noch sehr verwirrt. „Hach, ein Glück, dass Sie jetzt zu Hause sind. Haben Sie meinen Zettel im Briefkasten gefunden?„, wollte der Paket-Fahrer von mir wissen. „Ähm..ja.“, gab ich wieder zurück, „Ich soll die Pakete irgendwo in der Dingensstraße abholen?“ Der Fahrer schüttelte den Kopf. „Nein…also ja….aber nein.„, lachte er. Ich verstand nur Bahnhof. „Ich habe bei Ihren Nachbarn geklingelt, aber niemand wollte so große Pakete annehmen. Deswegen wollte ich sie in der Filiale abgeben. Aber, als ich all die anderen Pakete ausgeladen hatte und nur noch Ihre beiden im Auto waren, taten Sie mir so Leid. Wer hat denn schon so ein großes Auto, um diese Pakete zu transportieren? Deswegen dachte ich, ich fahre nochmal bei Ihnen vorbei und versuche mein Glück. Vielleicht sind Sie ja daheim? Und siehe da, Sie sind tatsächlich daheim.“, führte er aus. Ich war sprachlos. Der DHL*-Fahrer kam extra für mich zurück, weil er Angst hatte, dass ich die Pakete nicht transportieren könnte? Wow! Wie groß mochten diese Pakete wohl sein? Der Paketbote hatte sie nicht neben sich stehen. „Ich hole die zwei Trümmer gleich mal.„, sprach’s und verschwand für fünf Minuten. Zurück kam er hinter einer Paketwand, die auf einer Sackkarre befestigt war. Nur seine gelb-rote Kappe sah man noch. „Wo darf ich sie hinbringen?„, fragte mich der DHL*-Mitarbeiter. „Ähm… in den 1. Stock, aber ich kann sie auch selber in den Aufzug zerren.“, bot ich an. „Aber nein! Die sind viel zu schwer und Sie haben ein Kind auf dem Arm.“, beruhigte mich der nette Fahrer.
Er schleppte die Stühle bis vor unsere Wohnungstür. Beiläufig erwähnte ich, dass morgen oder übermorgen nochmals zwei Pakete dieser Größenordnung ankommen sollten. „Ah…kein Problem. Wenn ich das weiß, stelle ich Sie einfach vor Ihre Wohnungstür. Sie sehen ja, dass eine Abholung bei der Postfiliale keine gute Idee ist.“ Er lachte. „1000 Dank! Das ist wirklich unglaublich nett von Ihnen.“, bedankte ich mich überschwänglich bei ihm. „Aber das ist doch klar!„, gab er wie selbstverständlich zurück. Anscheinend hatte er noch keine Gelegenheit, seine Kolleg*innen kennenzulernen…
Zwei Tage später stand er wieder mit zwei Stühlen vor meiner Tür. Diesmal plauderten wir ein wenig. Er erzählte, dass sein Chef ihn bat, aufgrund des hohen Krankenstandes in Frankfurt, auszuhelfen. Eigentlich würde er nur in Hanau ausliefern. Aber in Frankfurt sei es sehr stressig. Ich nickte verständnisvoll und konnte mir gut vorstellen, dass ein so engagierter DHL*-Fahrer in Frankfurt ordentlich ins Schwitzen kommt. Als er sich gerade verabschieden wollte, rannte ich noch schnell in die Küche, griff in unser randvolles „Olivenöl und Pasta“-Regal und zog eine Flasche feinstes Olio Extravergine di Oliva und eine Packung Pasta unseres Pasta-Herstellers des Vertrauens hervor. „Vielen, herzlichen Dank! Sie haben mich wirklich gerettet. So engagiert sind die wenigsten.“, gab ich ihm mit auf den Weg. Er wurde ein bisschen rot. „Danke, dass Sie meine Arbeit schätzen.„, sprach er aufrichtig. Dann verabschiedeten wir uns. Signorino und ich winkten ihm noch bis er aus dem Hausflur verschwunden war.
Der DHL-Bote freute sich über herrliches Olivenöl Selbstverständlich bekam er eine volle Flasche. 😄
Es gibt sie also doch, die guten und engagierten Paket-Fahrer. Aber anscheinend nur in Hanau. Vielleicht sollte ich dort über eine Zweitadresse nachdenken? 😉