
Wie wichtig die richtige Wahl des perfekten Augenblicks ist, um die maximale Begeisterung abzuschöpfen, merkte Signorino heute Nacht.
Signorino summte heute mehrmals nacheinander das allseits bekannte Schlaflied „La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu…“, was wir ziemlich beeindruckend fanden. Nie vorher summte das Kind. Und wenn, dann konnte man keine wirkliche Melodie erkennen.
Allein für diese neue Fähigkeit hätte er unsere uneingeschränkte Bewunderung, Küsschen, freudiges Anfeuern und überschwängliches Lob erwarten können.
Wäre da nicht dieses miserable Timing gewesen. Sie ahnen es: Es war 2:30 Uhr nachts. Keine noch so schonende Weckmethode lässt einen sanft lächelnd mitten in der Nacht aufwachen. Ein fröhlicher, wacher Einjähriger, der es sich auf Mamas Kissen bequem gemacht hat und nun mitreißend in ihr Ohr summt, bildet hier keine Ausnahme.
Hätte er seine überraschende Musikalität um 10 Uhr vormittags mit uns geteilt, hätte er sich seinem großen Auftritt sicher sein können. Doch so quittierten wir seine Summeinlage mit „SIGNORINO!!! Schlaf jetzt!“ Aber wie das so mit Künstlern ist: Sie wollen einen verzaubern bis auch der letzte, ungebildete Depp merkt, dass er es hier mit einem summenden Meister zu tun hat. So hielt er weitere 1,5 Stunden an seiner Darbietung von „La le lu“ fest um uns doch noch einen kleinen Applaus zu entlocken. Dann gab er entnervt auf und schlief gegen 4 Uhr endlich ein.
Heute Vormittag summte er abermals das altbekannte Kinderlied und siehe da: Wir waren entzückt, frohlockten und machten viel zu viele Videos, die wir der Verwandtschaft schickten.
Wir hoffen dennoch, dass er das Bewusstsein für den richtigen Moment noch lernen wird. Hoffentlich.