Der Freitagsrapport | KW24

Löffelchenstellung

Wie isst Signorino daheim?“, fragte die Erzieherin mich diese Woche. „Mit den Händen… und flüssige Sachen füttern wir ihm.“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Sie runzelte die Stirn. „Also wir hier in der Kita sagen, dass Kinder mit 1,5 Jahren mit dem Löffel essen sollten. Das ist unser Standard hier.“ Ich nickte und versprach, mich darum zu kümmern. Das tat ich auch. Zwei Nachmittage versuchte ich, dass das Kind alleine einen Joghurt isst. Nachdem 2g Joghurt im Magen des Kindes landeten und 98g überall anders, von der Wand über den Schrank bis zum Tischchen, gab ich auf. Dann malte Signorino noch ein bisschen mit der Joghurt Pampe auf dem eh schon verhunzten Tischchen. So konnten wir immerhin einen künstlerischen Erfolg verzeichnen. Dennoch: Dinge mit dem Löffel zu essen und das mit 18 Monaten klappt bei uns nicht. Der Versuch ist (vorerst) für beendet erklärt!

Vater-Kind-Brunch

Der Römer bezeichnet mich morgens gerne als „lunatica“ [launenhaft]. Dabei hat er (leider) recht. Morgens komme ich wirklich schwer in die Gänge. Alles ist mir zu laut, zu viel, zu wuselig und zu dicht. Unter der Woche ist es hingegen erträglich, da Mann und Kind zur Arbeit und Kita gehen. Den ganzen Vormittag verbringe ich dann damit, mich gemächlich in den Tag hineinzufühlen (das hört sich dekadenter an als es ist). Aber am Wochenende prasselt alles ungefiltert auf mich ein, was dann durchaus gerne zu Konflikten führen kann. Auch dadurch, dass der Römer wie eine Sprungfeder am Wochenende aus dem Bett springt und sofort da anfängt, wo er abends aufgehört hat. Am liebsten würde er mir all seine nächtlichen Erkenntnisse bei einem Frühstück in einem Café irgendwo in Frankfurt erzählen. Doch vor 12 Uhr das Haus zu verlassen, ist mir, am Wochenende, eine unendliche Qual.

Wie gut, dass wir vor einem guten Jahr Nachwuchs produziert haben. Der neue, samstägliche Frühstückskumpel des Römers ist nun Signorino – und Mutti hat frei. Die beiden Herren nutzten die Öffnung der Frankfurter Gastronomie und düsten mit der U-Bahn ins italienische Lieblingscafé des Römers. Dort gönnte sich der Große ein Cornetto und einen Cappuccino, der Kleine bekam eine aufgeschäumte Milch und ein Stück Ciambella [ein ringförmiger Frühstückskuchen]. Beide hatten ihren Spaß und ich eine angenehme Mußestunde, in der ich lunatica [ich übersetze es gerne als mondfühlig] sein konnte wie es mir behagte.

Ich hoffe, aus diesem Vater-Kind-Brunch wird eine samstägliche Tradition. Es wäre sowohl der ruhebedürftigen Partei, als auch der italienisch-quirligen Frühstückspartei zu gönnen. Drücken Sie mir die Daumen!

Nachwort: Das Beste daran habe ich Ihnen noch gar nicht mitgeteilt. Man bringt der Daheimgebliebenen, also mir, auch noch etwas mit. Drei süße Törtchen bekam ich, die wir zwischen uns aufteilten! Da verflüchtigte sich sogleich jeglicher Rest meiner Morgenmuffelichkeit.

Sie möchten wissen wie die Törtchen aussahen? Ich zeige Sie Ihnen im Bild der Woche.

Das Bild der Woche

Man möchte meinen, im Hause Farniente gibt es nur Törtchen und Kuchen. Ganz verneinen kann ich die Annahme nicht!

Der Lacher der Woche

Den Lacher der Woche lieferte Signorino – und zwar im Schlaf. Laut kichernd und dabei tief und fest schlafend weckte er uns. Nachdem der Römer und ich zu uns gekommen waren, mussten auch wir schmunzeln. So ging das zehn bis fünfzehn Minuten lang. Dann drehte sich das Kind zur Seite und das Kichern wandelte sich zu tiefen, ruhigen Atemzügen.

Hilfe! Urlaub!

In etwa so fühlt es sich dieses Jahr an. Im September soll es so weit sein: 14 Tage Urlaub hat der Römer eingereicht und bestätigt bekommen. Nur leider wissen wir nicht wohin. Wir wissen nur, was wir wollen (und was wir nicht wollen), nicht aber, wo dieser Ort sein soll. Vielleicht haben Sie zufällig die Nadel im Urlaubsdestinations-Haufen und können uns einen Tipp geben?

So entspannt möchte ich im Urlaub aussehen. Nur die Kulisse sollte eine andere sein.

Was wir uns vorstellen:

  • Ein Urlaubsort am Mittelmeer mit einem adretten Strand, der nicht allzu weit entfernt ist.
  • Ferienwohnung – da wir Individualtouristen sind.
  • Mein persönliche Wunsch wäre ein Ort, an dem ich mindestens einmal in 14 Tagen einen Tintenfisch vom Grill (polpo arrostito) genießen kann.
  • Es sollte im gleichen Ort (oder in Fahrweite) einen Supermarkt, (mind.) ein Café und eventuell ein Restaurant geben.
  • Maximal zwei bis drei Stunden Flugzeit

Und ja, wir dachten auch schon an Apulien und wären nicht abgeneigt. 😉

Es muss nicht gleich Ipanema sein.

Was wir nicht wollen:

  • Einen All-Inclusive Hotelbunker
  • Einen Club-Urlaub
  • Einen wilden Partyort mit unzähligen Diskotheken, die alle bis September wieder in Betrieb sind.

Sie wissen ganz genau, wo dieser Ort sein könnte? Dann schreiben Sie es gerne ins Kommentarfeld oder per Email an info@zwischentiberundtaunus.com

In diesem Sinne:

Gleiten Sie sanft und sicher ins Wochenende. Und lassen Sie sich nicht vom Freizeitstress verrückt machen. 😉

19 Kommentare zu „Der Freitagsrapport | KW24

    1. Gell? Und wie die geschmeckt haben. 🤤

      Er wird es schon noch lernen mit dem Joghurt. Spätestens bis er ausgezogen ist, sollte es sitzen. Aber ich bin guter Hoffnung! 😄

      Danke dir, hab’ du auch ein angenehmes Wochenende mit ganz vielen, ganz leckeren Köfte, die Wolf gemacht hat. 🤤

      Liebe Grüße, Eva

      Gefällt 1 Person

      1. „Bis er ausgezogen ist“- 😹😹😹

        Wär witzig, wenn er mal deinen Blog liest und euch dann an seinem 18. Geburtstag einen Joghurt an die Wand wirft- 😆

        Einen angenehmen Sonntag auch euch! VVN

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      2. 😄 Das würde ich ihm nicht verübeln können. Bis dahin brauchen wir auf alle Fälle Latex-Wandfarbe. Ich schreib’s gleich auf die Einkaufsliste. 😉

        Dankeschön, das wünsche ich dir auch! ☀️🌷

        Gefällt 1 Person

  1. Das ist eine sehr gute Sitte: Mann und Sohn gehen ins Cafe, Mama hat ihre Ruhe und kriegt Törtchen mitgebracht. Patentieren lassen.

    Die beschriebenen Urlaubswünsche lassen sich, wie bekannt, fast überrall in Griechenland erfüllen. Übrigens gibt es hier eine nett aussehende Pension „Iphigeneia“; die vor allem mit Italienern arbeitet, da die Wirtstochter in Italien studierte (glaub ich) . Vielleicht wär das was für euch? anst du ergoogeln, gibt auch Fotos. drinnen war ich nie.

    IFIGENEIA Apartments – Hotel
    4,715 Google-Rezensionen
    Ferienwohnung in Griechenland
    Adresse: Akrogiali, Kalamata 241 00
    Telefon: 2721 058072

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    1. Das werde ich, liebe Gerda. Auch heute sind sie wieder ins Café aufgebrochen. Ab zwei Mal kann man von einer Tradition sprechen. 😉

      Danke dir für diesen klasse Tipp. Das hört sich fantastisch an. Ich schau mir das gleich mal an. 😍

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  2. Da hast du aber Glück mit einem so ausgeschlafenen Römer! Mein Norditaliener verzichtet lieber aufs Frühstück, als am Wochenende freiwillig zeitig aufzustehen. Hauptsache, wir schaffen es pünktlich zum Mittagessen. Hab ein sonniges WE mit deinen zwei tollen Kerlen! 😍

    Gefällt 2 Personen

    1. 😄 Ich musste so lachen. Aber klar doch: Hauptsache, zum pranzo ist man gut gelaunt am (Restaurant-)Tisch. Recht hat er!
      Danke dir, das wünsche ich dir auch. Aber mit einem tollen Kerl (obwohl? George Clooney soll wieder in Italien sein, las ich) und zwei zauberhaften, jungen Damen. 🌷

      Gefällt 2 Personen

      1. Freunde besuchen in der Villa Oleandra kann so erfrischend sein. 😉 Macht euch ein schönes Wochenende, ob in Laglio oder einem anderen, traumhaften Ort! ☀️

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  3. Das mit dem Joghurt wird noch klappen. Meine Tochter ließ sich zu Hause auch gemütlich füttern, bis ihr auffiel, dass alle anderen in der Kita allein essen konnten. Schwupps war der Löffel in der Hand!
    Menschen auf gleicher Augenhöhe sind ein viel interessanteres Vorbild als Eltern für Kinder dieses Alters. Bleiben Sie römisch-entpannt, das wird!

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    1. Danke, liebe FrauC. Wir setzen auch auf den Herdentrieb und er scheint (bei anderen Dingen) zu funktionieren. Anstandslos schläft Signorino nach 10(!) Minuten in der Kita beim Mittagsschläfchen ein, während wir uns daheim abrackern. Das mit dem Löffel wird auch noch klappen. 😃
      Ihnen ein angenehmes Wochenende! 🌷

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    1. Heute klappte der Vater-Sohn-Brunch schon wieder. Ich sehe es bereits als Tradition an. Zumindest dulde ich keine Änderung des Frühstücks mehr. 😄😉
      Ach super, da werde ich gleich mal recherchieren! 😍

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