Der Römer hat diese Woche frei. Das trifft sich ganz gut, denn auch ich habe diese Woche einige Tage frei und so können wir nach einem Jahr Durststrecke etwas Zeit miteinander verbringen. Wir fuhren also heute Früh ins Frankfurter Stadtzentrum, stöberten erst durch eine Buchhandlung, blieben bei den Kochbüchern hängen, doch kauften nichts, und schlenderten dann weiter ins Café, da ich vom großen Hunger und der Römer vom kleinen Hunger gepackt wurde. Am Ende bestellten wir das gleiche Gericht, aber jede:r interpretiert eben „Hunger“ anders. 😉
Dann gingen wir in einen Laden ganz in der Nähe der Frankfurter Alten Oper, den man mir folgendermaßen beschrieben hat: „Sie haben sehr hochwertige Alltagsgegenstände zu sehr hochwertigen Preisen. Dennoch ist es interessant, dort zu stöbern und Neues zu entdecken.“
Der Entschluss stand fest: Ich wollte mit dem Römer dieses Geschäft besuchen. Dabei amüsierte ich mich köstlich. Es gab einzeln verpackte Schwammtücher in einer hochwertigen, aber schlichten Papierhülle für 19,90 Euro/Stück. Die gleichen Hausschuhe, die ich im Haus meiner Schwiegermutter bekomme (aus Wolle gefilzte „Puschen“) wurden für 69,90 Euro angeboten. Selbst gestrickte Woll-Socken gingen für 39,90 Euro pro Paar über die Ladentheke. Ich hatte den Spaß meines Lebens und überlegte mir, wie erst meine Schwiegermutter reagieren würde, wenn sie die Preise in diesem Laden kennen würde. Als ich ihr vor einigen Jahren die deutschen Tomatenpreise zuflüsterte, lachte sie so lang und laut, dass ich dachte, wir müssen den Krankenwagen rufen. „3,50 Euro für 250g Bio-Tomaten? Mein Kind, hier ist alles Bio und du bekommst für 3 Euro 5 Kilo Tomaten.“, erklärte sie mir, als sie ihren Lachanfall unversehrt überstanden hatte.
„Nun denn!“, dachte ich mir in diesen Laden. „Es muss doch auch vernünftigere Geschenke als das Schwammtuch für 19,90 in Frankfurt geben.“ Und so fragte ich meinen Gatten: „Wo würdest du eigentlich Weihnachtsgeschenke kaufen?“ Heraus kam eine kleine, aber feine Liste. Wie immer gilt: Werbung, unbezahlt und unbeauftragt.
Geschenketipps für Italienliebhaber (Online und vor Ort)
Olivenöl von der Fattoria La Vialla
Damit können Sie nie etwas falsch machen. Wir mögen gerne die Sorten Etruscolo (etwas schärfer) oder La Malva (etwas milder), aber auch mit der Sorte La Vialla und all den anderen Olivenölsorten können Sie nicht daneben liegen. Jede Flasche ist ein Volltreffer! La Vialla bietet auch sehr schön verpackte Geschenksets an und die Soßen, eingelegten Fencheloliven und die „Brutti ma buoni“-Kekse sind auch nicht zu verachten und landen wie durch Zauberhand immer wieder in unserem Warenkorb.
Erhältlich: Online oder vor Ort in den Speisekammern in Frankfurt-Fechenheim, bei Regensburg (Rosenhof) und bei Stuttgart (Horb am Neckar), sowie in der Schweiz (Rothrist). Bitte beachten Sie: Um Zutritt zu den Speisekammern zu bekommen, benötigen Sie den Schlüssel (Mitgliedskarte), die Sie kostenlos hier bestellen können. Innerhalb von wenigen Tagen wird er Ihnen zugeschickt. Wir haben uns aber auch schon mal hinter einem Ehepaar mit Schlüsselkarte hineingeschlichen. Auch das geht, ist aber nicht der offizielle Weg.
Pralinen von Anna Reckmann
„Einzigartig“ trifft es sehr gut. Die Geschmacksrichtungen sind so besonders wie schmackhaft. „Rosmarin-Olivenöl“ und „Piemonteser Haselnuss und Salz“ hören sich zwar durchaus gewöhnungsbedürftig an, sind aber wie eine perfekt komponierte Sinfonie und zergehen auf der Zunge. Doch ein Problem gibt es: Die absolute Suchtgefahr. Man wird automatisch zum Wiederholungstäter.
Erhältlich: Online oder vor Ort: Patisserie Anna Reckmann – Reuterweg 69, 60323 Frankfurt am Main
Kochbuch mit Herrn Grün und dem Professor(e)
Ich verfolge Herrn Grüns Blog schon eine ganze Weile, nicht nur wegen der Rezepte, sondern auch wegen Professore Caprese und dem Roboter Luigi. Die kleinen Geschichten zu den Rezepten ermuntern selbst mich, als ausgemachter Kochmuffel, zum Kochlöffel zu greifen und ein Rezept zu wagen. Und siehe da, die Gerichte gelingen sogar mir so gut, dass ich nicht nur ein Mal ein „Mmh! Che buono!“ vom Römer geerntet habe. Zum Glück hat Herr Grün ein Kochbuch herausgebracht (sogar schon das zweite).
Online erhältlich oder in Ihrer ausgewählten Buchhandlung vor Ort.
Ein Jahr Lang Dinosaurier und KAmtschatka-Bären bestaunen
Für einen jährlichen Beitrag von 75 Euro pro Familie (2 Erwachsene + Kind(er)) lohnt es sich Fördermitglied des Senckenbergmuseums in Frankfurt zu werden. So oft, wie wir Dinosaurier und Mammuts bestaunen müssen dürfen und den Kamtschatkabär besuchen, haben wir meist in zwei Monaten den Eintrittspreis wieder „reingeholt“. Zugegeben, die Mitgliedschaft macht am meisten Sinn, wenn man nicht weit zum Museum hat. Aber dann lohnt sie sich zu 100%. 🙂
Weihnachtskuchen von Paolo
Zum Glück liest mein Mann den Blog nicht. „Zu schwer.“, sagt er und schließt die Seite, wenn ich ihn doch dazu ermutigen will. In diesem Fall ist das gar nicht so blöd, denn wenn ich seinen geliebten Panettone als „Weihnachtskuchen“ bezeichnen würde, würde er vermutlich mit Sack und Pack zurück nach Rom ziehen und meine Handynummer löschen. Den besten Panettone finden Sie bei Paolo in der Pasticceria Brixia. Liebevoll kühlen sie in großen Gestellen im Eingangsbereich der Pasticceria bereits ab Mitte November aus. Dass bei dem römischen Panettone-Konsum mein gesamtes Flugbegleiter-Gehalt beinahe weg ist, verschweige ich Ihnen an dieser Stelle. Aber gut ist er – das muss man sagen.
Preislich liegt der Panettone zwischen 26 und 40 Euro, je nach Größe. Mit dem „Classico“ mit Aprikosenmarmelade können Sie nichts falsch machen, aber auch der Schokoladige ist definitiv einen Ausflug zu Paolos Bar wert.
Schnell sein lohnt sich! Meist sind alle kurz vor Weihnachten ausverkauft.
Panettone bei Pasticceria Brixia, Bockenheimer Landstr. 42-44, 60323 Frankfurt
Zeit
Das schönste Geschenk zu Weihnachten ist und bleibt sich Zeit füreinander zu nehmen und Zeit miteinander zu verbringen. Eine Flasche Olivenöl, ein schokoladiger Panettone oder eine schöne Schachtel Pralinen können zwar ein köstliches Trostpflaster sein, aber nichts ist so kostbar wie Zeit mit seinen Lieben zu verbringen.
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