Es ist der 5. und Frau Brüllen fragt, was wir denn den Tag über gemacht haben. Sie nennt das WMDEDGT. Ich glaube, das ist der mit Abstand unspektakulärste WMDEDGT Beitrag seit langem:
06:20 Uhr Der Römer, der bei Signorino schlief, geht aus dem Haus. Ich ziehe in Signorinos Bett um und grüble ein bisschen, während ich versuche, wieder einzuschlafen. Seltsamerweise klappt Grübeln und Einschlafen gar nicht so gut und so beschließe ich um
07:20 Uhr aufzustehen. Ich mache mir Espresso und Tee in der Küche und mümmle mich nochmal auf die Couch. Wenn man schon nicht mehr einschlafen kann, dann kann man wenigstens gemächlich in den Tag starten.
08:20 Uhr Signorino wird von mir geweckt. Er hat gar keine Lust, aufzustehen. Es dauert ein bisschen, aber dann sitzt er am Frühstückstisch, während ich die Brotzeitbox mit Erdbeeren (Tante Turtles und Signorinos Lieblingsobst der Saison) und Laugengebäck bestücke.
09:05 Uhr Ab in den Kindergarten. “Es ist ein bisschen frisch, Signorino.”, sage ich zum Nachwuchs als wir das Bienenhotel passieren. “Nein, Mama, es ist kalt. Sehr kalt.”, antwortet der Nachwuchs ernst. Er besteht auf seine Kapuze und so rollere ich mit dem Kind, das nun aussieht wie Rotkäppchen, die letzten Meter bis zum Kindergarten. Kurze Übergabe und ab nach Hause.
09:30 Uhr Dehnen und Sportprogramm. Seit ich regelmäßig daheim Gymnastik mache, sind meine Dauer-Nacken- und Rückenschmerzen weg und auch meine Spannungskopfschmerzen. Dafür quäle ich mich gerne.
10:00 Uhr Gerade will ich auf der Couch versumpfen bis 11:30 Uhr (Arbeitsbeginn), da fällt mir ein, dass ich Optimist mich zur Medienpsychologie-Prüfung angemeldet habe. Also versumpfe ich nicht und klicke Karteikarten durch. “Welche 2 Pfade bei der visuellen Mustererkennung gibt es?” – Grübel – Ach ja: “Dorsaler Pfad: Raumwahrnehmung, motorische Handlungssteuerung und ventraler Pfad: Objektwahrnehmung, bewusste Erkennung der Welt.”
11:30 Uhr Ich mache mich an die Arbeit und logge mich am PC ein. Gut gelaunt arbeite ich Dinge ab und helfe Kolleg:innen, dies und das und jenes zu organisieren. Das Mittagessen gerät in Vergessenheit, wie so oft, wenn ich konzentriert bin.
14:30 Uhr Ein letzter Anruf einer Kollegin und dann mache ich Feierabend. Wie praktisch: Mann und Kind kommen heim. “Aber wo ist Mama?”, ruft der Nachwuchs, der aktuell vermehrt Angst hat, dass Mama eben nicht da ist. Das liegt wohl an der letzten Flugphase. Nun denn, ich bin da. Der Römer macht sich ans Werk und kocht für uns. Dann beginnt die Rekreationsphase.
17:30 Uhr Der Römer ist heute Abend aushäusig und trägt – sehr zu meiner Verwunderung – ein weißes T-Shirt. “Gehst du so aus?”, trägt nicht dazu bei, dass der Mann sich wohler fühlt. Dabei wollte ich nur meine Verwunderung ausdrücken, wo er sich doch sonst zwei Stunden Gedanken macht, was er denn nun anzieht. Er trottet zurück ins Schlafzimmer. “Ah! Questa camicia è già stirata. [Ah! Dieses Hemd ist schon gebügelt.], stellt er freudig fest und wirft sich in ein weißes Hemd.
18:20 Uhr Der Mann verlässt uns und geht Pizza essen.
20:00 Uhr Ich schreibe mit dem Kundenservice eines Möbelriesen: Eine Fehllieferung sollte heute bei uns abgeholt und zurück gebracht werden. Aber bis jetzt tauchte niemand auf. Die Dame im Chat, Elena, versteht mich kaum. Irgendwann gebe ich entnervt auf. Dann halt nicht! Keine 5 Minuten später ruft mich die Spedition an: In wenigen Minuten sind sie da. Dem ist auch wirklich so. Super, der Fehllieferungspunkt ist erledigt. Dann rufe ich meinen engsten Freund für einen Plausch an. Es klappt solange bis Signorino ein Anliegen hat, dass sich nicht aufschieben lässt.
21 Uhr Ab ins Bett für Signorino und damit gute Nacht!
Let’s call it a day!
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