Codice rosso

Jetzt ist es dann auch mal wieder gut!„, möchte ich dem Verantwortlichen, der für die Lebensprüfungen zuständig ist, entgegen schmettern. Nachdem Signorino sich einigermaßen erholt hatte, fing es bei mir an. Einen Tag später juckte die Nase. Als langjährige Stammleser*innen wissen Sie sicher, dass ich dann oft und gerne zu Samahan Tee* in rauen Mengen greife. So auch dieses Mal. Dieses ayurvedische Gebräu half mir schon das ein oder andere Mal dabei, eine fiese Erkältung gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nun ist es leider so, dass der Tee sehr gut hilft, wenn sich einfach so eine Erkältung einschleichen will. Leider hilft der Tee gar nicht, wenn der Körper gestresst ist und Ihnen „Halt! Stop! So geht es nicht weiter. Ruhe bitte – und zwar sofort.“ entgegen(t)rotzt.** Und so kam es: Am Sonntag entwickelte sich ein stechender Schmerz zwischen rechtem Ohr und Hals, die Nase ging zu, sämtliche Laute nahm ich nur noch dumpf war und das Virus sammelte all seine Kraft, mich vollends flach zu legen. Das wusste ich aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht. Vielmehr ging ich davon aus, dass ich am Montag arbeiten könne. Business as usual, wenn Sie so wollen.

Zudem beschloss die Heizung und die Warmwasserversorgung Sonntagmittag ihren Dienst vollends einzustellen. Ich wunderte mich noch, warum das Wasser nur noch etwas mehr als lauwarm aus der Leitung rauschte, als ich mich mittags duschte. Selbst auf der heißesten Stufe des Wasserhahns blieb dieser stoisch der Meinung, dass „lauwarm“ das äußerste der Gefühle an diesem Tag war. Ich dachte nicht weiter darüber nach und wir rissen vor dem Spaziergang bei bestem Wetter die Fenster auf. Ziemlich dumm, wenn die Heizung ausgefallen ist. Aber das stellten wir erst nach dem Spaziergang fest.

Daheim angekommen, gingen wir davon aus, dass heute großer Familienbadetag ist. Von klein bis groß – alle werden heute gewaschen. Leider verriet uns das mittlerweile eiskalte Wasser sehr genau, dass heute alles möglich ist, aber kein Familienbadetag. Die Heizung war auf höchste Stufe aufgedreht, doch nichts gluckerte, nichts rauschte. Nur das kalte Metall suggerierte uns, dass der Ofen sprichwörtlich aus war.

Der Römer machte sich große Sorgen. Nicht etwa primär um uns, die wir krank waren. Vielmehr war er verzweifelt, da er am morgigen Montag arbeiten musste. „Non posso andare così. Puzzo come un’animale. [Ich kann so nicht gehen. Ich rieche wie ein Tier.]“ Und, gelinde gesagt, hatte er damit recht. Eine beißende Schweißwolke zog an mir vorbei, während er mich später umarmte und küsste. „Entschuldige, so lieb das gemeint ist, aber bitte nimm deine Arme herunter.„, war ein Satz, den ich ihm so noch nie sagen musste.

Also stiefelte er in die Küche, bediente sich der großen Plastikbox vom Möbelschweden, die erstaunlich dicht und erstaunlich temperaturbeständig ist und kochte Wasserkocher um Wasserkocher Heißwasser auf. Als die Box zu drei Vierteln gefüllt war, trug er sie ins Bad, holte sich einen Messbecher aus der Küche und mischte und panschte Heiß- mit Kaltwasser bis es die richtige Temperatur hatte, um sich ordentlich zu waschen. Signorino und ich schielten durch die Badezimmertür. Da saß unser Warmwasser-Alchemist in der leeren Badewanne. Auf dem Badezimmer Boden die enteignete Spielbox von Signorino und wusch sich mit einem hellblauen Baby-Waschlappen. Als er uns bemerkte, motzte er: „Dai, ragazzi. Un po‘ di privacy. [Kommt schon, Leute. Ein bisschen Privatsphäre.]“. Wir ließen sie ihm, diese Privatsphäre. Und was war ich froh, dass ich an diesem Tag bereits geduscht hatte. Signorino brauchte noch keine Dusche, denn er war erstaunlich geruchsneutral. Nur sein blondes Haar war etwas strähnig. Ich kämmte ihm diese zu einem flotten Seitenscheitel und er sah aus als würde er nur darauf warten, auf einem sehr ordentlichen Familienfoto des englischen Adels abgebildet zu werden.

Nachts beschlossen wir, dass bei diesen Temperaturen keiner alleine schlafen kann und sollte. Also quetschten wir uns alle in das 160 Zentimeter kleine Ehebett. Wir kuschelten uns unter die große Decke, die wir uns damals im römischen Viertel Testaccio gekauft hatten***. Der Kleine schlief super. Nur ein einziges Mal wachte er auf, stellte sich auf und holte sich die Wasserflasche selbstständig vom Kopfteil des Bettes. Dann lehnte er die Flasche an mich und schlief wieder ein. Ich hingegen schlief gar nicht. Trotz des Schmerzmittels pochten die Hals- und Ohrenschmerzen ohne Unterlass durch meinen Schädel. Wenn der Kleine die selbe Krankheit hatte wie ich jetzt, sind sechs Stunden Schreien am Stück relativ knapp bemessen. Ich ging nochmals ins Bad, nahm wieder Schmerzmittel, legte mich hin, schlief doch nicht ein, denn meine Nase war komplett dicht. Die Schmerzen blieben von dem Schmerzmittel komplett unbeeindruckt.

Am nächsten Morgen bat ich den Römer, Signorino in der Kita krank zu melden, bevor er zur Arbeit gehe. Vermutlich hätte Signorino an diesem Tag gehen können, denn er war fieberfrei und hustete nur noch ein wenig. Aber ich sah mich außer Stande ihn um 14:30 Uhr abzuholen, da ich mich unglaublich schwach fühlte. Einen Fußweg von 200 Metern hätte ich vielleicht noch hinbekommen, aber auf die andere Seite der Stadt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, machte mein Körper definitiv nicht mit. Jede Zelle krisch vor Schmerzen und Abgeschlagenheit. Ein Glück schlief das Kind extra lang und auch ich konnte noch etwas Schlaf nachholen.

Gegen 11 Uhr standen wir auf und es war noch immer bitter kalt. Bereits am gestrigen Sonntag schrieb ich der Hausverwaltung eine E-Mail, dass die Heizung und das Warmwasser ausgefallen waren. Draußen hatte es vier Grad. Drinnen hatte es, mit viel Glück, noch eine Temperatur im zweistelligen Bereich. Ich zog uns an, als würden wir zum Skifahren aufbrechen wollen. Mit dicken Jacken und, in Signorinos Fall mit Schneehose, saßen wir am Frühstückstisch. Mir war bitterkalt, was vermutlich auch an meiner Erkältung lag. Egal wie warm ich mich einmummelte, mein innerster Kern heizte nicht mehr richtig. Anscheinend fiel auch hier die Heizung aus.

Signorino war fit und guter Laune. Fröhlich sprang er durch die Wohnung und war das mir bereits bekannte Energiebündel. Ich saß auf der Couch, konnte nichts essen und trinken, da mein Magen rebellierte und wurde stündlich schwächer. Um 13 Uhr schrieb ich dem Römer: „Amore, mir geht es sehr schlecht. Wenn du irgendeine Möglichkeit hast, vor 20 Uhr heimzukommen, so nutze sie.“ Der Römer schrieb um 13:30 Uhr: „Ich rufe dich gleich an.“. Doch dieses „gleich“, dass ich als „maximal in einer halben Stunde“ interpretierte, war ein italienisches „gleich“, dass bedeutet „wenn ich Zeit und Muße habe“. Signorino machte immer mehr Quatsch, ich konnte mich aber kaum mehr bewegen. Er kletterte auf Stühle, stellte sich auf diese und wackelte an der Lehne. „Signorino, nein! Du fällst runter! Geh sofort runter da!!“, versuchte ich ihn anzuweisen, doch Signorino wollte in diesem Augenblick kein Deutsch verstehen. Er lachte mich nur an (oder aus). Ich quälte mich hoch, hob ihn runter, nur, dass er Minuten später wieder auf dem selben Stuhl stand.

Während ich ihn vom Stuhl hob, schien mir, als würde die Heizung, die dahinterlag, lauwarm sein. Ich fasste sie an. Tatsächlich! Sie funktionierte wieder. Was für ein Glück! Ich zog Signorino die Daunenjacke und Schneehose aus. Im Nacken war er bereits etwas verschwitzt und seine Haare kringelten sich voller Elan. Ich hingegen fror. Sehr. Trotz steigender Temperaturen fühlte sich alles eiskalt an. Ich ließ alles an und holte mir noch eine Decke. Brrr!

Nochmals schrieb ich dem Römer, dass ich echt am Ende bin. Er solle bitte sofort heimkommen, da ich für die Sicherheit des Kindes nicht mehr garantieren könne. Doch das Telefon blieb stumm. So schrieb ich meiner Schwester Turtle. Und hier nahm die Geschichte Fahrt auf. Sofort erklärte sie sich bereit dazu, vorbeizukommen. Sie kaufte ein, mixte einen frischen Saft für mich und stand in wenigen Augenblicken vor der Tür, bepackt mit einem Lazarett an Dingen, die mir helfen sollten, wieder fit zu werden. Mir war immer noch schlecht und ich konnte nichts in meinen Magen befördern. Sie befahl mir, zumindest den Saft zu trinken. Zwei Gläser schaffte ich dank ihrer Anweisung. Während ich wie überfahren auf der Couch lag, spielte sie mit Signorino bis dieser müde wurde. Um 16:45 Uhr brachte ich ihn ins Bett und schlief fast selbst dabei ein. Ich raffte mich schließlich auf, ging ins Wohnzimmer und fragte Turtle, ob es für sie okay wäre, wenn ich mich auch hinlegen würde. Sie müsse natürlich nicht hier warten. Sie stimmte zu, packte ihre Turtle-Versorgungsstation ein und ich legte mich hin. Alle 20 Minuten hustete das Kind übers Babyphone und ich war wieder wach. Noch einmal schrieb ich dem Römer, dass er bitte dringend heimkommen solle, denn ich war am Ende. Nichts tat sich.

Gegen 18 Uhr stand ich auf. Der Römer rief an. Ich schilderte ihm meine missliche Lage, doch er nahm mich nicht ernst. Zwischen zwei Patiententerminen eingeschoben, schwafelte er etwas von „Dai! Forza! [Komm schon! Vorwärts!] Es sind nur noch zwei Stunden, dann bin ich daheim.„, sprachs und legte auf. Hätte ich die Kraft gehabt, mir in diesem Moment eine/n Fachanwält*in für Familienrecht zu suchen, glauben Sie mir, ich hätte es getan.

Letzter Exit für die Ehe?

Ich war dermaßen kraftlos, dass ich drei Versuche brauchte, um aus dem Bett aufzustehen, nur dass dein mein Kreislauf „Adieu! Bis später!“ jauchzte und dermaßen absackte, dass ich in den Sessel daneben plumpste. Signorino wachte zeitgleich auf. Krabbelnd (der Kreislauf!) bewegte ich mich ins Kinderzimmer. Ein fröhlicher, beinahe Zweijähriger guckte mich strahlend an. Fast schien es als würde er sagen „Und? Was machen wir jetzt?„. Natürlich wollte das Kind ins Wohnzimmer getragen werden. Ich versuchte ihm verständlich zu machen, dass ich so sehr schwankte wie eine Optimisten-Jolle auf hoher See. Er fing an zu weinen. Wir schwankten also ins Wohnzimmer zusammen. Er auf meinem Arm, lächelnd. Mein rechter Oberschenkel nahm auf schmerzhafte Art und Weise den Türrahmen mit. Mir war kotzübel und ich ließ mich mit Signorino auf das Sofa sinken. Sofort erwachten alle Lebensgeister in ihm. Er lief zum Tisch mit den Fressalien, die Turtle uns vorhin mitgebracht hatte. Er knabberte die Lebkuchen-Pappschachtel an, riss sie auseinander, versuchte sie zu öffnen und ließ sie letztendlich in der Ecke liegen. Dann sah er die Domino-Steine, probierte einen, mochte aber das Gelee und den Marzipan darin nicht und ließ zwei oder drei Steine auf dem Boden liegen. Die offene Tüte mit Taralli gefiel ihm besonders. Taralli um Taralli ließ er von der Kinderrutsche gleiten. Er hatte vermutlich den Spaß seines Lebens. Immer wieder, wann immer ein My an Kraft zurückkam, flüsterte ich mit schwacher Stimme „Signorino! Nein!„, doch es war ihm egal. Ich versuchte mich daran zu erinnern, wann es mir jemals so schlecht ging, aber mein Gehirn war komplett im Eimer. Ein sausendes Geräusch belustigte in der Zwischenzeit meine Ohren. Ich schielte mit halb offenen Augen zu Signorino. Er räumte mit großer Freude den Bücherschrank aus. Buch um Buch legte er auf den Boden. Eines seines Urgroßvaters studierte er ein wenig und legte es geöffnet ab, so als wolle er sich die Stelle für später merken. Dann erinnerte er sich noch einmal daran, dass „auf den Stuhl klettern“ vorhin ein riesen Spaß war. Er kletterte also wieder hoch. Wäre er gefallen, dann hätte er sich den Kopf an der geriffelten 70er Jahre Heizung aufgeschlagen. Wild wippte er auf dem Sitzmöbel hoch und runter. Meine letzte Mutti-Kraftreserve aktivierte sich, hob mich hoch, ließ mich den kleinen Knirps greifen und absetzen, die Stühle wurden auf den Boden gelegt und ich sank wieder aufs Sofa. Das Ohrensausen wurde noch lauter, ich sah nur noch schwarze Punkte, alles drehte sich. Noch eine Stunde bis der Römer heimkam und ich wusste nicht, wie wir diese überstehen würden. Reden war kaum möglich, weil mein Mund sich trocken anfühlte und jegliche Muskeln im Tiefschlaf schienen. Meine Augen füllten sich mit Tränen der Verzweiflung und Wut. Signorino guckte mich besorgt an. Ich konnte dem Kind noch nicht einmal was zu essen machen, aber für sein Catering sorgte er schon selber. Er sah die offene Packung Schokoladenlebkuchen, griff hinein und biss fröhlich in das handtellergroße Süßgebäck. Schokoladenverschmiert grinste er mich an. Ich dachte nur daran, dass wir das irgendwie überleben müssen. Egal wie. Und wenn das bedeutet, dass er Schokolebkuchen isst bis ihm schlecht wird, ist das ein verhältnismäßig geringer Preis. Besser als einen Schädelbruch an der Heizung. Der kleine Kerl kam zu mir herüber und wollte mich mit einem Stück Lebkuchen füttern. Allein der Gedanke ließ meinen Magen rebellieren, was mitunter daran lag, dass ich morgens nur eine Spatzenportion Kekse aß. Ich presste meine Lippen aufeinander. Er drückte mir den Lebkuchen gegen die Lippen und Zähne. Ich schüttelte angewidert den Kopf. Er insistierte. So muss es sich für Signorino also anfühlen, wenn man ihm Hustensaft geben will, dachte ich. Langsam begann ich ihn zu verstehen. Ich guckte auf mein Handy. Der Römer hatte geschrieben: „Ich komme sofort nach Hause, amore mio (mein Schatz). Come state? [Wie geht’s euch?]“, traute er sich doch tatsächlich zu fragen. In meinem Kopf rasten alle erdenklichen Gemeinheiten, die ich ihm an den Kopf werfen wollte, wie auf einer Autobahn entlang. Dieser Kerl erdreißtet sich doch tatsächlich mich zu fragen, wie es uns geht? Lies doch einfach meine 445 Nachrichten davor, dann wüsstest du wie’s uns geht! Ich schrieb nichts, aber blockierte ihn trotzig. Warum ich das machte, erschloss sich mir im Nachhinein nicht. Wir wohnen zusammen, haben ein Kind zusammen, ein gemeinsames Konto und sind verheiratet. Was sollte es mir bringen, ihn bei einem Messenger-Dienst zu blockieren? Aber in meinem Zustand handelte ich nicht mehr logisch. Eine kleine Welle der Genugtuung schwappte durch meinen kranken Körper. „Nimm das, du blöder Römer. Ich habe dich blockiert!“

20 Minuten später klingelte es an der Wohnungstüre. Der Schlüssel steckte von innen, das heißt, er konnte nicht gleichzeitig aufsperren, sondern ihm musste geöffnet werden. Ich reagierte nicht, konnte nicht reagieren. Signorino guckte mich aufgeregt an. Er liebt Besuch. Es klingelte wieder an der Wohnungstüre. Gebeugt vor Schmerzen oberhalb des Steißbeines setzte ich vorsichtig Schritt um Schritt und stützte mich an der Wand ab. Signorino lief aufgeregt zur Türe, um mich herum und wieder zum Eingang. Ich öffnete, lehnte mich an die Wand, sah den Römer, hob abwertend eine Braue und quälte mich zurück auf die Couch. Er trat ein. Seine dunkelbraunen Lederschuhe klackerten auf dem Parkett. „Come state? [Wie geht’s euch?]“, wollte er nochmals wissen. Ich kochte innerlich, es brodelte richtig. So schlecht es mir ging, aber meine Wut bahnte sich ihren Weg, erbarmungslos wie glühend heiße Lava. Anscheinend hält der menschliche Körper noch eine extra Kraftreserve für im Stich gelassene Parteien in einer Beziehung bereit. Ich warf ihm, heiser, aber deutlich, alles an den Kopf, was sich in meinem Matschkopf noch finden ließ. Dann weinte ich vor Erschöpfung.

Betroffen guckte mich der Römer an und sprach schuldbewusst: „Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist. Natürlich wäre ich sofort nach Hause gekommen, hätte ich das gewusst.“

Verständnislos starrte ich ihn an. Was hätte ich denn tun sollen, außer stündlich bzw. halbstündlich von meiner kraftlosen Lage zu berichten? Soll ich einen Zeppelin anheuern, der vor seiner Arbeit auf und ab schwebt und auf dessen Außenhaut steht: „Deiner Frau geht’s miserabel. Komm nach Hause! Und zwar sofort!“? Vielleicht sollte ich nächstes Mal einen Festumzug aus indischen Elefanten und bengalischen Tigern organisieren, die ihm die Botschaft persönlich überbringen würden?

Ich antwortete nicht darauf, denn meine Kraft ließ nach. Stattdessen schloss ich die Augen. Ich hörte wie der Römer irgendetwas in einem Glas verrührte. Als ich die Augen aufschlug, stand er vor mir und gab mir das Gebräu. „Hier, bitteschön. Das musst du jetzt bitte trinken.“, wies er mich höflich an. Ich schüttelte den Kopf und verwies auf meine Übelkeit. „Komm schon, nur so wird es dir besser gehen.„, erklärte er mir. Schlückchenweise, aber trotzig, trank ich das Gebräu. Mein Magen rebellierte anfangs, riss sich aber dann zusammen. Schon stand der Römer wieder neben mir, nahm mir das Glas ab und maß Fieber. Das Fieberthermometer piepste lange und laut. Ohne daraufzuschauen, wusste ich, dass es uns mitteilen wollte, dass ich Fieber hatte. Und genau so war es. „Stai vermamente male. Non pensavo. [Dir geht’s wirklich schlecht. Das hätte ich nicht gedacht.]“, kommentierte der Römer die Anzeige des Fieberthermometers. Derweil hoffte ich, dass meine Kraft baldmöglichst zurückkam, um ihn an die Wand zu klatschen. Er begleitete mich ins Bett. Als mein Kopf das Kissen berührte, blinzelte ich noch zwei Mal und war dann weg. Im Land der Träume oder ohnmächtig. So genau lässt sich das nicht mehr rekonstruieren (😉). Eine Stunde später hörte ich Signorino, der an der Schlafzimmertüre kratzte und nölte. Immer wieder erklang ein glockenhelles „Mama!Mama!“ durch den Flur. Der Römer erklärte unserem Sohn, dass Mama schlafen muss, um bald wieder fit zu sein. Signorino war das egal. Er wollte nur zu Mama. Er weinte und quengelte solange bis der Römer ihn eintreten ließ. Sofort nahm der Kleine meine Hand und drückte sie gegen seine Wange. „Signorino! Pscht! La mamma sta male. [Signorino! Pscht! Der Mama geht es schlecht.]“ Ich blinzelte dem Sohn entgegen. Etwas benommen war ich noch, aber ich hatte keine Schmerzen mehr im unteren Rücken. Mein Ohr rauschte zwar noch leide wie sanfte Meerwellen, aber ich fühlte mich nicht mehr kurz vor der Ohnmacht. Krank fühlte ich mich, ja. Aber nicht so wie davor. Langsam setzte ich mich auf, atmete zwei, drei Mal tief durch und streichelte Signorino über den Kopf. „Come stai? [Wie geht’s dir?]“, fragte der Römer wieder. „Viel besser.“, antwortete ich. „Möchtest du aufstehen?“, wollte der Römer von mir wissen. Ich nickte. Er half mir hoch, doch ich benötigte nur noch wenig Hilfe, um ins Wohnzimmer zu gelangen. „Du musst etwas essen und, noch wichtiger, etwas trinken.„, wies der Römer mich an. Ich teilte ihm mit, dass ich keinen Hunger habe. Er insistierte. Also aß ich eine halbe Banane und trank zwei Gläser Wasser. Die Übelkeit war verflogen. Ein Glück!

Ich legte mich auf das Sofa. Der Römer setzte sich neben mich. „Okay, Frage!„, fing ich an. „Was zum Henker hätte ich denn sagen sollen, dass du deine Arbeit unterbrichst und heimkommst? Ich habe dich auf jede erdenkliche Art und Weise gebeten, angefleht, heimzukommen.„, erklärte ich ihm. „Aber in der Arbeit habe ich überhaupt keine Zeit, all deine Nachrichten zu lesen. Ich habe sie nur ab und an überflogen.“, erörterte er mir. Am liebsten hätte ich mir mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen, aber das war zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine gute Idee. „Okay, was soll ich nächstes Mal in so einer Situation tun, damit du heimkommst?“, wollte ich nun von ihm wissen. „Schreib doch einfach ‚codice rosso‘ [Alarmstufe Rot] und ich weiß Bescheid! Wenn wir dieses Codewort ausmachen, dann komme ich sofort nach Hause.„, schlug der Römer vor.

Ob dieses Bild einer leuchtend roten Anzeige mit Glühbirne darauf genügen würde, dass der Römer heimkommt?

Aha. So einfach wäre es gewesen. Wir hätten auch mal früher darüber reden können. Aber wem kommt das schon in den Sinn?

Gut, dass du mich hast. Dank mir geht’s dir wieder besser. Alleine könntest du vermutlich überhaupt nicht für dich sorgen.“, witzelte der Römer etwas unbeholfen. „Alleine hätte ich geschlafen und mich auskuriert. Das Problem war nicht ich, sondern unser aktiver Zweijähriger Sohn mit den vielen, kreativen Ideen. Ich kann leider nicht zu Signorino sagen: ‚Schatz, heute kuriert sich Mutti im Bett aus. Wenn du etwas brauchst, sag Bescheid.‘ Stattdessen probierte Signorino alles aus. Alles! Es war einfach unglaublich gefährlich. Für ihn und für mich.„, klärte ich den Römer auf. Er guckte betreten auf den Boden. „Gut, dass wir jetzt das Codewort haben. Codice rosso! Non ti dimenticare! [Alarmstufe Rot! Vergiss es nicht!]“.

Nachwort: Signorino, den ich bereits in den letzten Zügen seiner Erkältung sah, erkrankte daraufhin nochmals. Also stellten wir uns wieder beim Kinderarzt vor, der uns einen detaillierten Plan mit auf den Weg gab, was zu tun sei. Ich erholte mich langsam, mit kleinen Rückschlägen, aber vielen Fortschritten. Der Kinderarzt wies uns an, Corona Schnelltests zu machen. Immerhin waren diese allesamt negativ. Dennoch war dieses Virus echt gemein! Nachdem Signorino und ich in den letzten Zügen dieser Krankheit waren, fing der Römer an. Samstag lag er wie eine platte Flunder im Bett und hatte die selben Schmerzen wie ich sie hatte. Folgerichtig hätte ich mir alleine in der Stadt einen schönen Tag machen sollen, während er minütlich geschrieben hätte wie schlecht es ihm ging. Aber ich bin kein Unmensch. Stattdessen hegte und pflegte ich meinen Ehemann mit Sanftpfoten. Nur kurz war ich vormittags unterwegs, um das Auto in Offenbach abzuholen. Nach 3 Wochen ohne unser Vehikel ist dieses Kapitel nun endlich auch abgeschlossen! 😃

*Werbung, unbezahlt und unbeauftragt

** dies ist nicht bestätigt, sondern nur eine Theorie meinerseits.

*** Der Römer zog all sein Hab und Gut im Flugzeug um, als er damals nach Deutschland übersiedelte. Das heißt, jedes Wochenende flog er nach Frankfurt mit zwei großen Koffern. Meist waren Bücher oder Kleidung darin. Da die Wohnungen in Rom gerne möbliert vermietet werden, konnte er all das, was er nicht mehr brauchte, einfach in der Wohnung lassen. Die Ehedecke transportierte ich allerdings selbst, auch wenn sie den Großteil eines Koffers einnahm.

Geschlossen

Den „Exit“, der auf diesem Foto abgebildet ist, suchen wir gerade schniefend und schnäuzend.

Geschlossen wegen Krankheit. Wir liegen alle flach (nicht wortwörtlich, würden wir Großen aber gerne).

Montags ging es bei mir richtig rund. Seit gestern beim Römer. Der Kleine, der geheilt schien, ist seit Dienstag wieder krank.

Bleiben Sie gesund! 🤒🤧

Uno, due, cento. Eins, zwei, hundert.

Es ist 03:30 Uhr nachts. Draußen ist es kalt, aber nicht so kalt wie ich dachte, als ich mir vorhin schnell den Mantel überwarf. Signorino brüllt. Eben so wie er das seit 7 Uhr morgens machte. Der einzige Unterschied zu tagsüber ist, dass er jetzt keine Schrei-Pausen mehr macht. Er schreit seit 22 Uhr ununterbrochen. Dabei tastet, oder vielmehr wühlt, er sich stimmlich durch mehrere Oktaven. Wir haben alles versucht. Und mit alles meine ich jede erdenkliche Idee, die uns Eltern in den Sinn kam. Nur der, der schreit, gibt uns keinen Hinweis darauf, wie zum Henker er beruhigt werden möchte. Der Geistesblitz, dass kühle, frische Luft entspannend wirkt, kam mir übrigens gegen 03:15 Uhr, weswegen wir uns hier in der menschenleeren Allee befinden. Nicht einmal ein Auto rollt die Straße entlang. Nur Signorinos Brüllen lässt erahnen, dass hier Menschen wohnen. Und, das Brüllen gibt einen weiteren Hinweis: Mein Plan ging nicht auf. Kühle, frische Luft wirkt in dieser Nacht weder auf das Kind, und, in diesem Zuge auch nicht auf die Eltern, entspannend. Wir flüchten nach Hause, quälen uns hastig durch den Hausflur und laufen zur Wohnungstür. Schnell schließen wir sie hinter uns. Das Kind kreischt noch immer und wir stehen einer Mauer aus Gefühlen gegenüber, die aus Hilflosigkeit, Scham, Wut, Verzweiflung und Mitleid konstruiert wurde. Jeder Schrei Signorinos ist ein neuer Backstein dieser Mauer, die sich minütlich höher und höher schraubt und damit unüberwindbar scheint.

Dazu haben wir uns als Eltern eines Schreikindes zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Mal gestritten, aus Verzweiflung angebrüllt, uns gegenseitig die Schuld an Signorinos Schreien gegeben und am Ende mit dem sofortigen Verlassen der Familie gedroht. Nicht, weil irgendwer das tatsächlich vor hätte. Viel mehr, weil wir nicht mehr weiter wissen. Um 03:35 Uhr ist der Römer an dem Punkt, an dem wir schon öfter waren: “Ruf das Jugendamt – oder vielmehr die Polizei! Die sollen uns Signorino wegnehmen. Ich kann nicht mehr. Ich bin am Ende.” Ich nehme ihm das nasse Bündel heulender und schreiender Mini-Mensch ab. Es brüllt und schlägt um sich. Letzteres ist neu und mit unter schmerzhaft, wenn er die Augenbraue mit dem kleinen Ellbogen trifft.

Um 03:42 Uhr rufe ich beim ärztlichen Bereitschaftsdienst an. Signorinos Zustand ist nervenaufreibend, aber sicher nicht lebensbedrohlich. Meine Daten werden aufgenommen und an den diensthabenden Arzt weitergeleitet. Er rufe gleich zurück, sagt der nette Herr am Telefon. Man merkt jedoch, dass er hinsichtlich der Problematik des seit Stunden schreienden Kindes auch nicht recht weiß, was man den Eltern raten soll. Ist ein stundenlanges Schreien überhaupt ein medizinisches Problem oder viel mehr ein psychisches? Sind die Eltern nur überfordert oder steckt eine ernste Angelegenheit dahinter? Fast scheint es mir, als belächle der Herr in der Hotline unsere Situation. Und sollte er sie nicht belächeln, so fand er sie vermutlich übertrieben. Dabei muss ich an den Satz “Ein Kind schreit halt mal.” denken. Wie oft habe ich diesen Spruch von meinen Umfeld gehört? Jedem einzelnen dieser Personen wünsche ich eine, nur eine einzelne Nacht mit einem Schreikind.

Sie sehen es an der bunten Kleidung: Das war ich in den wilden 90ern.

Während wir auf den Anruf des diensthabenden Arztes warten, ziehen wir Signorino wieder um. Er weint und brüllt so viel, dass sein Pyjama-Oberteil nass ist. Vier Mal haben wir ihm in den letzten Stunden das Oberteil gewechselt, weil es ganz durchweicht war. Signorino beruhigt sich noch immer nicht. Ich versuche das Handy zu hypnotisieren, auf dass der Arzt baldmöglichst zurückrufen würde. Doch nichts passiert.

Der Römer legt sich in das Kinderbett. Signorino krabbelt dazu, will aber von niemanden angefasst werden. Alle Versuche schlägt er vehement zurück. Der Römer spielt eines von Signorinos Lieblingsliedern ab, auf dass sich der kleine Kerl beruhigen möge. „Je t’aime.„, haucht die hübsche Südfranzösin durchs Kinderzimmer. Signorino kreischt weiter. Der Trick mit dem Lied war sicher ein Versuch wert. Aber was die letzten sechs Stunden nicht geklappt hat, wird jetzt vermutlich auch nicht klappen.

Das Videoportal schlägt mir Regengeräusche als Meditations- und Einschlafmusik vor. Ich klicke auf den Vorschlag. Was habe ich schon zu verlieren? Es regnet nun klangvoll im Kinderzimmer. Der Römer dreht sich nach rechts. Signorino tut es ihm nach. Es sähe witzig aus wie der sehr kleine Signorino der große Löffel sein will, wenn wir nicht in dieser Situation gefangen wären, aus der vermutlich alle Beteiligten hoffen, schnellstmöglich ausbrechen zu können. Am Telefon tut sich noch immer nichts.

Der kleine Löffel weint und wimmert. Wie gerne würden wir ihm helfen! Mein kleiner Spatz. Der Römer will ihn in den Arm nehmen und dreht sich um. Signorino will immer noch keine Berührung zulassen und rastet nochmals richtig aus. Der Römer dreht sich einfach um und hält sich die Ohren mit einem Kissen zu. Signorino setzt sich auf und starrt mich, die ich gegen das Bett gelehnt bin, mit großen, geschwollenen Augen an. Der Mund ist weit aufgerissen. Meine Hand schlägt er weg.

Nach kurzer Zeit legt er sich wieder hin. Er schreit, wimmert, es wird etwas leiser, dann wieder lauter, dann kann man nur noch ein klägliches Gejammer vernehmen. Langsam, langsam wird es schwächer. Er atmet gleichmäßig. Zwei Mal schreit er noch, dann ist Ruhe.

Nach 6 Stunden Dauerschreiens.

Um 04:02 Uhr ruft der diensthabende Arzt an. Ein älterer Hesse mit Bierbauch und Rauschebart. Die beiden letzten Details kann ich zwar nicht explizit hören, aber mein Kopf konstruiert sie so. “Sie haben wegen Ihres Sohnes angerufen.”, spricht er. Ich schleiche mich aus dem Kinderzimmer und flüstere: “Ehrlich gesagt hat sich das Problem gerade nach Stunden erledigt. Er ist eingeschlafen.” Der Arzt räuspert sich. “Eingeschlafen? So, so. Na dann, auf bald!” Ich hoffe, er meint die letzten Worte seines Satzes nicht ernst.

Ja, ich habe es mir idyllischer vorgestellt, dieses Muttersein. Natürlich nicht mit einem Himmel voll rosa Wolken und einem immer gut gelaunten Baby. Aber mit einem Kind, das nicht stundenlang kreischt. Es ist unheimlich kräftezerrend.

Dennoch: Es ist besser geworden seit er ein Kleinkind ist. Aber ab und an, wenn er zahnt oder es ihm besonders schlecht geht, wird er zu dem Schreibaby, das er war. Es geht mir dermaßen an die Substanz, das ich mir in diesen Situationen wünsche, nie Mutter geworden zu sein. Nur wer in etlichen dieser Situationen war, kann die Ohnmacht und Wut darüber nachvollziehen.

Auf dem Weg ins Schlafzimmer schiele ich durch die Wohnzimmertür. Dort sieht es aus wie nach einem Kampf: Ein angebissenes Brot liegt verteilt auf der Couch. Daneben Wäscheklammern, Papierschnipsel, ein Kinderschal und Mützen. Daneben stapeln sich Winterjacken auf dem Stuhl. Zwei Wasserflaschen stehen auf dem Boden. Kissen liegen überall verteilt herum. Auf dem Tisch steht eine Schüssel Haferbrei, den ich um 01:30 Uhr für Signorino kochte. „Vielleicht hat er nur Hunger?“, dachte ich, denn den ganzen Tag aß er kaum etwas. Doch selbstredend verschmähte er den Brei. Nicht einmal Schokolade wollte er.

Um 04:35 Uhr schreckt Signorino wieder hoch. Er brüllt abermals, schlägt um sich, ist extrem aggressiv. Alles, was er greifen kann, schleudert er durch das Kinderzimmer. Dann steht er auf, geht durch die Wohnung, rastlos, ziellos, planlos. Nichts und niemand kann ihn beruhigen. Der Römer kommentiert, das Kind sei ein Besessener, ein Psychopath. Vielleicht mag Ihnen die Wortwahl extrem hart erscheinen, denn schließlich reden wir hier über einen knapp Zweijährigen. Und in einer normalen bis tolerierbaren Situation haben Sie absolut recht. Doch dies ist eine Ausnahmesituation. Dazu kommt die Müdigkeit aller drei Protagonisten. Und Müdigkeit, so viel sei gesagt, ist ein unbarmherziger Gefährte. Jede trüb erscheinende Situation wird augenblicklich zu einer rabenschwarzen. So auch hier: Ein stockfinsterer, vor Trostlosigkeit tropfender Schleier legt sich auf den gegenwärtigen Moment, der dadurch vollkommen aussichtslos wirkt.

Natürlich geben wir nicht auf und versuchen alles, damit Signorino sich wieder beruhigt. Der Römer verliert seinen kühlen Kopf und redet von der Einweisung in die Psychiatrie. Ob er damit uns oder aber das Kind meint, weiß ich nicht. Wir sind wieder drauf und dran uns anzuziehen, loszufahren und ins Krankenhaus zu eilen. Seltsamerweise kommt mir in den Sinn, dass wir erst eine Suchmaschine befragen sollten, was das sein könnte. Google* ist sich sicher: Ein Nachtschreck. Würde Google sprechen können, wäre es eine dieser Übermütter, die abwechselnd sanft und flötend säuseln. “Streicheln Sie Ihr Kind nicht! Fassen Sie es nicht an, auch wenn es schwer fällt. Reden Sie stattdessen sanft und leise auf ihr Kind ein. Nach 10 bis 15 Minuten ist der Schreck vorbei und ihr Kind schläft wieder ein. In Ausnahmefällen kann es auch 45 Minuten dauern.

Oder in unserem Fall eineinhalb Stunden. Das ist zwei Mal der Ausnahmefall. Aneinandergereiht.

Um 06:15 Uhr schläft Signorino endlich ein. Man soll laut Google* bloß keine Lieder abspielen, Licht anmachen, das Kind wecken (haha – als ob das möglich wäre). Letztendlich habe ich mich der Suchmaschine widersetzt und ein Lied von Ultimo, einem italienischen Sänger, abgespielt. Am Anfang dieses Liedes zählt der Sänger leise und melodisch: “Uno, due, tre. Uno, due, cento. [Eins, zwei, drei. Eins, zwei, hundert.]” Ja, genau so fühlt sich diese Nacht an. Irgendwie verrückt, unlogisch, unerklärbar. Als würde man bis 100 zählen, aber die Ziffern 3 bis 99 dabei weglassen. Uno, due, cento. Eins, zwei, hundert.

Am nächsten Tag schäme ich mich durch unseren Hausflur zu gehen. Penibelst achte ich darauf, niemanden zu begegnen. Unsere Nachbarn müssen denke, wir misshandeln das Kind oder sind Eltern, die ihr Kind stundenlang schreien lassen.

Wissen Sie, ich würde uns generell als fürsorgliche, manchmal zu lasche, ab und an strenge und in meinem Fall vorsichtige Eltern bezeichnen. Aber auf so ein Verhalten waren wir nicht vorbereitet. Wir stellen in diesen Momenten alles in Frage. Aber besonders fragen wir uns: Was zum Teufel machen wir falsch? Die anderen Eltern kriegen es doch auch hin.

Ich denke, der Römer und ich hätten prinzipiell sehr gerne mehr als ein Kind gehabt. Aber noch eines, das sich als Schreikind entpuppt, hält unsere Ehe nicht aus. Unter anderem deswegen versetzt mir die Frage nach einem zweiten Kind jedes Mal einen Stich: Wir würden gerne. Wir können aber nicht, weil wir es nicht schaffen.

Wann immer wir eine dieser Nächte durchlebt haben, sagen wir uns: “Noch so eine Nacht halte ich nicht aus. Das schaffe ich nicht.” Aber ich verrate Ihnen etwas: Das Schicksal lässt einem keine Wahl. Es fragt nicht, was Sie aushalten können oder wollen. Irgendwie geht es immer. Es muss einfach. Notfalls mit einem italienischen Lied: Uno, due, cento. Eins, zwei, hundert.**

*Werbung, unbezahlt und unbeauftragt.

**Das Lied von Ultimo heißt übrigens “Il bambino che contava le stelle.” Das Kind, das die Sterne zählte. Irgendwie passt das.

Status-Update 21.10.2021

Das Kind hat (mal wieder) Temperatur. Zwei Wochen war er durch Urlaub und fehlendes Auto daheim, zwei Tage war er in der Kita und schon hat er wieder erhöhte Temperatur. Dazu ist er sehr weinerlich. Auch im Schlaf. Vorhin ging er alleine in sein Kinderzimmer und legte sich ins Bett. Nachdem ich ihn mit einer leichten Decke zudeckte, war er innerhalb von 2 Minuten im Land der Träume. Ein warmes, kleines Bündel Mensch, dem es nicht gut geht. Mutterherz, ich seh‘ dich bluten!

Beim morgendlichen Anziehen entschied ich mich für eine Jogginghose und einen Sportpulli. Nicht, weil ich versucht war, mich sportlich betätigen zu wollen. Vielmehr, weil ich so niemals vor die Tür gehen würde*. Es stürmt draußen. Wie sehr es heute Nacht stürmte, merkte ich erst als ein großer Ast mitten in der Allee lag. Ich hatte heute Nacht das Glück im Kinderzimmer zu schlafen, während der Römer Nachtschicht im Elternzimmer (oder “Ein-Elter-und-Kind”-Zimmer) hatte. Meinen Sie, ich hätte diesen herabrauschenden Ast gehört? Aber mitnichten! Ich hatte zwei Nächte in Folge “Signorino-Nachtdienst” und schlief in dieser Nacht den Schlaf der Gerechten. Kein Geräusch, nicht einmal ein Geräuschchen, drang an mein Ohr.

Mittlerweile hat der überaus fleißige Herr vom Grünflächenamt FFM den Ast zersägt und abtransportiert.

Ein Glück habe ich diese Woche schon gearbeitet. Ich rechne mir dennoch aus, wie viele Tage ich bis zum nächsten Arbeitstag habe (5 ist die Antwort) und hoffe, dass Signorino bis dahin fit ist.

Der Römer hat heute Team-Essen. Irgendetwas mit Steak, irgendwo in der Nähe der Arbeit. Er weiß auch nicht genau. Irgendwie kommt er trotzdem durchs Leben und im direkten Vergleich zu mir lebt er deutlich sorgloser und entspannter. Ich bin im Gegensatz zum Römer der Typ Mensch, der sich diverse Male vorab die Online-Speisekarte anguckt, um schon einmal die besten Gerichte für mich zu eruieren. Sie sehen, hier haben sich zwei Extreme gefunden: Mr. Sorglos und Mrs. Präzise-Vorabplanung.

Bei einem bekannten Online-Auktionshaus stolpere ich über eine tolle Kaffeemaschine. Ich bin ein großer B-Ware Fan. Die Geräte werden generalüberholt und wieder verkauft. Ob da nun ein Kratzer an der Alu-Verkleidung ist oder nicht, ist mir recht egal geworden, denn zu diesem Kratzer gesellen sich vermutlich im Laufe der Monate und Jahre noch andere Kratzer. Mit Kleinkind wird man sehr entspannt, was Kratzer, Dellen und Risse angeht. Dennoch, trotz des sehr guten Preises, muss die Kaffeemaschine erst einmal warten**. Vielleicht nächstes Jahr? Vielleicht nie?

Dennoch bestelle ich etwas: Eine Matschhose in Größe 92/98. Ohne Hosenträger. Ich wollte mal ausprobieren, ob das ohne Hosenträger klappt oder ob das Kind im Nu mit heruntergelassener Matschhose auf dem Spielplatz steht. Die Dinge, die ich nicht im Fachhandel kaufen kann, lasse ich entweder zur Packstation oder in die Filiale von Herrn Al Bagashi liefern. Herr Al Bagashi nimmt alle Versanddienstleister an außer DHL~, was mir sehr recht ist. Außerdem ist er nett und lustig. Gestern meldete er sich, da ich ein Autoschild*** abholte, bereits für eine Probefahrt an.

Signorino und ich kuscheln heute viel auf der Couch. Immerhin trinkt er genug. Nicht einmal sein geliebtes Eis will er. Dafür kann man ihn immer begeistern. Aber heute nicht. Von gesund bis ungesund – ich habe ihm alles angeboten. Aber wenn ich so vor mich hinkränkel, können Sie mich auch mit nichts begeistern. Pizza? Bäh. Quiche? Bitte nicht. Indian Butter Chicken? Bitte bleiben Sie mir fern. Cannolo? Njaaa… ich kann’s mal probieren. 😄

Signorino fühlt sich übrigens morgens am bescheidensten. Da kommt das ganze, akkumulierte Leid in der ersten Stunde nach dem Aufstehen zum Vorschein. Meist ist der Verlauf des Tages nicht halb so schlimm wie die erste Stunde nach dem Aufstehen.

*So ganz stimmt das nicht. Ich bin tatsächlich schon einmal in der Jogginghose vor die Tür gegangen und zwar gab es eine Woche im Dezember 2019, wo ich hochschwanger und über Termin jeden Tag zur Kontrolle ins Krankenhaus musste. Da ich in keine andere Hose mehr passte, wohnte ich in der zu langen, aber nicht zu weiten Trainingshose des Römers. Dazu muss ich sagen: Wenn Sie für sich entscheiden, dass Sie gerne in der Jogginghose ausgehen wollen, dann stört mich das überhaupt nicht. Warum sollte es das auch? Es ist Ihre Entscheidung. Aber ich, für mich und durch meine Erziehung geprägt, bin es gewohnt, mindestens eine Jeans anzuziehen, wenn ich den Gang nach draußen wage.

** Warum ich überhaupt auf eine neue Kaffeemaschine geiere? Vor Jahren kauften wir eine Kaffee-Kapselmaschine. Aber mittlerweile bin ich so klug, um einzusehen, dass das ein nicht zu kleines Vergehen an der Umwelt ist. Natürlich ist mein Kapselverbrauch nichts im Vergleich zu den Umweltverschmutzungen, die sie in vielen, vielen Ländern finden. Aber ich kann immerhin meinen Teil dazu beitragen, dass wir nicht in Plastik- und Aluabfällen ersticken.

*** Da das Auto seit 2 Wochen in der Werkstatt ist und tatsächlich diverse Schlauberger ab und an auf meinem Parkplatz parken, befolgte ich den Tipp von Parkwächter Krause und bestellte ein Parkschild für die Fünf-Meter-Kutsch.

~Werbung, unbezahlt und unbeauftragt

Montagslied

Der Römer hat eine neue Ballade für unsere musikalischen Signorino gefunden, die er gerne und oft hören will und dabei – das ist ein durchaus wichtiger Punkt – mit der Musikauswahl zufrieden ist.

Vielleicht haben Sie auch einen Seelenverwandten, an den Sie bei diesem Lied denken? 😃

Einmal im Leben

„…einen guten Päckchen-Fahrer zu haben, das wär’s.“, denken wohl viele Mitbürger und Mitbürgerinnen. So auch mein geschätzter Blogger-Kollege Tom. In unregelmäßigen Abständen, meist, wenn er ein Produkt testet, garniert er seine Artikel mit der Odyssee wie er überhaupt an dieses Paket gekommen ist. Die abenteuerlichsten Varianten las ich schon bei ihm. Dabei bangte und hoffte ich jedes Mal bis zum letzten Satz, dass er doch noch unkompliziert und schnell an seine Versandbox kommen würde. In einem seiner neuesten Produkttests erzählte er uns Leser*innen wieder einmal davon, mit welch enormen Aufwand es verbunden war, an diese Kaffeemaschine zu gelangen. Darunter häuften sich Kommentare von ebenso unzufriedenen DHL*-Kund*innen, die Tom ihr Leid klagten.

Nur mein Kommentar stach heraus, denn ich hatte nach langer Durststrecke eine unglaubliche Erfolgsgeschichte mit DHL* zu berichten. Diese Episode meines Lebens war nur von kurzer Dauer und meine Theorie, dass es genau eine Woche im Leben eines Menschen gibt, in der einem der Paketbote hold ist, begann in dieser Woche langsam Formen anzunehmen.

Von meiner holden DHL*-Woche möchte ich Ihnen heute gerne erzählen:

Alles fing damit an, dass wir uns dazu durchrangen, die teuren, aber unverschämt bequemen Stühle beim Möbelhaus zu bestellen. Nachdem wir vor Ort Probe gesessen hatten (hier nachzulesen), verglich ich rasch im Internet, ob es noch einen günstigeren Anbieter gab. Und siehe da: Das gleiche Möbelhaus unterbot seinen eigenen Preis online um 20,- Euro pro Stuhl. Ich schlug sofort zu! Vier formschöne Stühle sollten geliefert werden. Selbstverständlich ging ich von einer Speditionslieferung aus, sollte es sich doch nicht um einfache Klappstühle handeln. Doch weit gefehlt! Das Möbelhaus war so (wahn-)witzig und beharrte darauf, sie mit den gelb-roten Paketfreunden zu verschicken.

Dazu ein kleiner Rückblick, wie es bisher mit dem DHL*Fahrer in der neuen Wohnung lief, denn wir machten bereits Bekanntschaft mit seinen Fähigkeiten. Beziehungsweise, um den Satz korrekt zu formulieren, machten wir Nicht-Bekanntschaft mit ihm. Ein wichtiges Paket sollte ankommen. Doch der Paketbote bevorzugte es, das gute Stück an die Absenderin zurückzuschicken mit dem Vermerk, dass der Empfänger (=wir) an dieser Adresse nicht wohnen würde. Das taten wir aber und zwar offiziell seit mehr als einem Monat. Unser Klingelschild, sowie das Briefkastenschild mit unserem Namen untermalte das Ganze, doch dem Paketboten war das egal. „Was der Paketbote nicht kennt, beliefert er nicht.“, war vermutlich sein Credo, das er mit eisernem Willen befolgte.

Dementsprechend grauste mir bereits vor der Lieferung der Stühle. Doch es war bereits zu spät, diese zu stornieren.

Die Tage vergingen. Die Versand-E-Mails des Möbelhauses wurden in mein Postfach gespült. Jeder der vier Stühle hatten eine eigene Versandnummer. Na, das kann ja was werden! Ersichtlich war, dass zwei Stühle an Tag 1 ankommen sollten und zwei weitere an Tag 2 oder 3. An Tag 1 kutschierte ich das Kind morgens in die Kita und fuhr postwendend zurück. Ich wollte den Paket-Boten bloß nicht verpassen. Minütlich aktualisierte ich die Sendungsverfolgung, doch sie zeigte nichts weiter an, als dass mein Paket in das Zustellfahrzeug geladen wurde. Gegen 14 Uhr fuhr ich zurück zur Kita. Dabei hoffte und bangte ich, dass der DHL*-Fahrer nicht diesen Moment abgepasst hat, um in meiner Abwesenheit ein flottes „Wir konnten Sie nicht antreffen“-Zettelchen in unseren Briefkasten zu versenken. Blitzschnell raste ich in die Kita. Die Erzieherin wollte mir noch ausführlich von Signorinos Tag berichten, doch ich würgte sie höflich, aber bestimmt mit einem „Entschuldigung, wir haben gleich einen wichtigen Termin und sind schon spät dran.“ ab. Schnell wurde das Kind in den Kindersitz gepackt und ich düste nach Hause. Auf der anderen Straßenseite sah ich bereits den DHL*-Fahrer. Da wir in einem Art Rondell wohnen, hatte er noch einige Häuser abzuklappern bis er bei uns klingeln würde. Falls er klingeln würde, denn auch das ist nicht selbstverständlich, wie ich aus der Vergangenheit lernte.

Und dann geschah das Unglaubliche: Als ich das Auto in seine Parklücke rollen ließ, muss sich irgendetwas in meinem Gehirn verklemmt haben. Anders kann ich mir meinen Gedankengang nicht erklären. Ich hievte das Kind aus dem Auto und dachte doch tatsächlich daran, schnell zum Supermarkt zu eilen. Natürlich teilte ich dies meinem Gegenüber mit. Da es sich bei meinem Gesprächspartner aber um einen knapp 2-Jährigen handelte, wies er seine bescheuerte Mutter nicht daraufhin, dass dies in Anbetracht der Umstände keine, und zwar gar keine gute Idee war. Auch als ich ihn in den Kinderwagen setzte, erwähnte er mit keiner Silbe, dass das doch fernab jeder Logik war. Er schwieg und grinste mich an. Wir wackelten also zum hiesigen Supermarkt und kauften ein. Als wir zurückkamen, Sie ahnen es, fand ich im Briefkasten einen gelben Zettel. „Leider haben wir Sie nicht angetroffen… bitte holen Sie am nächsten Werktag Ihre Pakete in der Filiale (Dingensstraße 138a) ab.

Dumm, dumm, dumm!“, fluchte ich und meinte dabei nicht den pflichtbewussten Päckchen-Fahrer, sondern meine eigene Dummheit. „Wie groß werden die Stühle schon sein?“, versuchte ich mir daraufhin einzureden, um mich zu beruhigen. Sicherlich sind die Pakete so verpackt worden, dass sie locker ins Auto passen würden. Später sollte sich jedoch herausstellen, dass gar keines dieser monströsen Pakete ins Auto gepasst hätte, da sie so hoch wie breit waren und wir leider keinen Sprinter fuhren.

So groß waren die Pakete. Der angemalte Zwerg ist Signorino mit seinen 90 Zentimetern, der sich ins Bild schmuggelte.

Ich berichtete dem Römer am Telefon von meiner misslichen Lage, während das Kind einen eben erworbenen Joghurt verschlang. Daraufhin spielten wir und während wir in ein wildes Rutschen-Spiel vertieft waren, klingelte es. Ich wollte nicht öffnen, denn schließlich erwarteten wir nichts und niemanden mehr an diesem Tag. Der DHL-Zug war sprichwörtlich abgefahren. Dann klingelte es wieder. Ich eilte genervt zur Tür und sprach ein „Hallo?! Hallo!“ durch die Gegensprechanlage. Keiner meldete sich. Daraufhin klingelte es ein drittes Mal. Ich schnappte mir das Kind und schlappte genervt mit meinen Hausschuhen ins Erdgeschoss. Bereit, dem Klingelstreich-Initiator gehörig die Meinung zu geigen sah ich… den DHL-Fahrer.

Ich öffnete die Tür und guckte ihn verwundert an. „Familie Farniente?“, fragte er und begutachtete mich mit hoffnungsvollen Blick. „Ähm…ja.„, antwortete ich und war von seiner Präsenz immer noch sehr verwirrt. „Hach, ein Glück, dass Sie jetzt zu Hause sind. Haben Sie meinen Zettel im Briefkasten gefunden?„, wollte der Paket-Fahrer von mir wissen. „Ähm..ja.“, gab ich wieder zurück, „Ich soll die Pakete irgendwo in der Dingensstraße abholen?“ Der Fahrer schüttelte den Kopf. „Nein…also ja….aber nein.„, lachte er. Ich verstand nur Bahnhof. „Ich habe bei Ihren Nachbarn geklingelt, aber niemand wollte so große Pakete annehmen. Deswegen wollte ich sie in der Filiale abgeben. Aber, als ich all die anderen Pakete ausgeladen hatte und nur noch Ihre beiden im Auto waren, taten Sie mir so Leid. Wer hat denn schon so ein großes Auto, um diese Pakete zu transportieren? Deswegen dachte ich, ich fahre nochmal bei Ihnen vorbei und versuche mein Glück. Vielleicht sind Sie ja daheim? Und siehe da, Sie sind tatsächlich daheim.“, führte er aus. Ich war sprachlos. Der DHL*-Fahrer kam extra für mich zurück, weil er Angst hatte, dass ich die Pakete nicht transportieren könnte? Wow! Wie groß mochten diese Pakete wohl sein? Der Paketbote hatte sie nicht neben sich stehen. „Ich hole die zwei Trümmer gleich mal.„, sprach’s und verschwand für fünf Minuten. Zurück kam er hinter einer Paketwand, die auf einer Sackkarre befestigt war. Nur seine gelb-rote Kappe sah man noch. „Wo darf ich sie hinbringen?„, fragte mich der DHL*-Mitarbeiter. „Ähm… in den 1. Stock, aber ich kann sie auch selber in den Aufzug zerren.“, bot ich an. „Aber nein! Die sind viel zu schwer und Sie haben ein Kind auf dem Arm.“, beruhigte mich der nette Fahrer.

Er schleppte die Stühle bis vor unsere Wohnungstür. Beiläufig erwähnte ich, dass morgen oder übermorgen nochmals zwei Pakete dieser Größenordnung ankommen sollten. „Ah…kein Problem. Wenn ich das weiß, stelle ich Sie einfach vor Ihre Wohnungstür. Sie sehen ja, dass eine Abholung bei der Postfiliale keine gute Idee ist.“ Er lachte. „1000 Dank! Das ist wirklich unglaublich nett von Ihnen.“, bedankte ich mich überschwänglich bei ihm. „Aber das ist doch klar!„, gab er wie selbstverständlich zurück. Anscheinend hatte er noch keine Gelegenheit, seine Kolleg*innen kennenzulernen…

Zwei Tage später stand er wieder mit zwei Stühlen vor meiner Tür. Diesmal plauderten wir ein wenig. Er erzählte, dass sein Chef ihn bat, aufgrund des hohen Krankenstandes in Frankfurt, auszuhelfen. Eigentlich würde er nur in Hanau ausliefern. Aber in Frankfurt sei es sehr stressig. Ich nickte verständnisvoll und konnte mir gut vorstellen, dass ein so engagierter DHL*-Fahrer in Frankfurt ordentlich ins Schwitzen kommt. Als er sich gerade verabschieden wollte, rannte ich noch schnell in die Küche, griff in unser randvolles „Olivenöl und Pasta“-Regal und zog eine Flasche feinstes Olio Extravergine di Oliva und eine Packung Pasta unseres Pasta-Herstellers des Vertrauens hervor. „Vielen, herzlichen Dank! Sie haben mich wirklich gerettet. So engagiert sind die wenigsten.“, gab ich ihm mit auf den Weg. Er wurde ein bisschen rot. „Danke, dass Sie meine Arbeit schätzen.„, sprach er aufrichtig. Dann verabschiedeten wir uns. Signorino und ich winkten ihm noch bis er aus dem Hausflur verschwunden war.

Der DHL-Bote freute sich über herrliches Olivenöl Selbstverständlich bekam er eine volle Flasche. 😄

Es gibt sie also doch, die guten und engagierten Paket-Fahrer. Aber anscheinend nur in Hanau. Vielleicht sollte ich dort über eine Zweitadresse nachdenken? 😉

*Werbung, unbezahlt und unbeauftragt

Geburtstage in Rom

Während Sie diese Zeilen lesen, überlege ich fieberhaft wie das alles weitergehen soll mit dem kaputten Auto* und dem Kita-Express auf die andere Seite der Stadt. Sobald ich näheres weiß, erzähle ich es Ihnen.

Doch von vorne:

Schön war unser Jahresurlaub, aber leider viel zu kurz. Als die Entspannung einsetzte, war der Urlaub schon wieder vorbei.

Doch beschweren möchte ich mich nicht. Ganz im Gegenteil. Die Erinnerungen tragen mich hoffentlich noch eine Weile durch die regnerisch-kalte Zeit. Im besten Fall reichen sie sogar aus, um den grauen November zu überstehen.

Und wie das bei guten Bekannten (wie wir es sind) so ist, zeige ich Ihnen all meine Urlaubsaufnahmen nach erfolgreich abgeschlossenen Urlaub. Keine Sorge, Sie müssen weder scheininteressiert nicken, noch lächeln, noch ein herzhaftes Gähnen tarnen. Alles kann, nichts muss.

Hier parkt ein Graffiti-bemalter Straßenputzwagen. Doch er stand nicht alleine herum. Seine Freunde standen brav aufgereiht hinter ihm. Doch er war der schillernde Paradiesvogel unter den Putzwagen.

Der Aufstieg zum Gianicolo war gut, wenn man danach zehn bis 15 Minuten Zeit hat, hechelnd und gierig Luft einzusaugen. Der Aufstieg kann in zwei Varianten gestaltet werden: Der schnelle Weg mit den vielen Stufen, der leider für Kinderwagen ungeeignet ist. Und die langgezogene Variante mit dem Gehsteig, der als durchaus herausfordernd mit Kinderwagen zu bezeichnen ist. Am Gianicolo erwartet Sie die spanische Botschaft, was vermutlich recht gut die Freundschaft zwischen Spanien und Italien beschreibt. So eine Aussicht gönnt man nur seinen engsten Freunden.

Da ist sie: Die Fontana dell’Acqua Paola – der Traum jedes römischen Brautpaares. Wenn Sie hier kein Brautpaar in freier Laufbahn sehen, na, dann weiß ich auch nicht.

Natürlich ist Gianicolo nicht nur für die Fontana, an der im Sommer fantastische Konzerte zum Besten gegeben werden, bekannt. Vielmehr begeistert die Aussicht auf der anderen Seite. Die ganze Stadt erstreckt sich lasziv vor den touristischen und nicht touristischen Augen. Und ja, auch nach etlichen Malen hier oben, ist es immer noch berauschend. Nur der Römer ist nach 20 Jahren in der ewigen Stadt ein wenig abgestumpft und will weiter.

Roma o Morte. Rom oder der Tod. Na, da fällt die Wahl doch einfach, oder?

Das da oben ist das garibaldinische Mausoleum. Die Tourismusseite von Rom schreibt dazu:

Das garibaldinische Mausoleum und Beinhaus befindet sich auf dem Hügel Gianicolo in einer Ortschaft namens Colle del Pino, wo zwischen dem 30. April und den ersten Tagen des Juli 1849 die letzte Verteidigung der römischen Republik unter der Führung von Giuseppe Garibaldi stattfand, die am 9. Februar desselben Jahres verkündigt wurde. (Quelle: Turismoroma.it)” In dem Mausoleum befinden sich noch heute sterbliche Überreste der Gefallenen in den Schlachten um die Hauptstadt Rom im 19. Jahrhundert.

Dazwischen genießen wir die Aussicht, denn wir setzen unseren Aufstieg fort.

Nach dieser kulturellen und historischen Untermalung geht der Aufstieg weiter. Mein Sauerstoffzelt ist geschnürt. Der Rucksack hängt wie Blei an meinen Schultern. Kurzum: Es kann also weitergehen. Die nächste, etwas höhere Aussichtsterrasse wartet. Es ist Sonntag, beinahe 12 Uhr, die Sonne scheint, alle sind auf den Beinen und ja, das sieht man auch. Gespannt warten alle auf’s 12 Uhr-Läuten, möchte man meinen. Aber mitnichten. Man wartet auf den lauten Knall! Die Kanonen des Gianicolo böllern pünktlich um 12 Uhr. Was für ein Spektakel!

Doch nicht für uns. Wir fahren weiter und navigieren hin und her, um einen halbwegs tauglichen Kinderwagenweg zu finden. Das ist mehr als herausfordernd!

Hier standen wir einige Zeit!

An diesem Punkt spielte Signorino Steinchen auf die Bank werfen, die er danach genauestens untersuchte. Der Römer kletterte derweil auf die Mauer, balancierte darauf herum und suchte den perfekten Foto-Spot. Ich sah ihn bereits abstürzen und überlegte wie nochmal die Nummer für den Notfall in Italien ging (118, falls Sie sich das ebenso fragen) oder ob ich gleich “Aiuto! Aiuto! Hilfe! Hilfe!” schreien soll. Doch er überlebte und meine Nerven beruhigten sich langsam wieder. Solange bis Signorino anfing die “Kiesel” in den Mund zu stecken. Einzig stellten sich die Kiesel als Zigarettenstümmel heraus. “Ausspucken! Sofort ausspucken!”, wies ich harsch an. Das Kind war angesichts meiner doch sehr strikten Reaktion so verwundert, dass der Mund geschlossen blieb. Der Römer drückte kurzerhand die Signorino’schen Backen zusammen und heraus kam der angelutschte Zigarettenstümmel. Mit den beiden männlichen Farnientes hat man wirklich viel Spiel, Spaß und Abenteuer!

Endlich angekommen! Die Villa Doria Pamphili.

Endlich angekommen. Wir pflegen das ungeschriebene Elterngesetz, dass der Römer den Kinderwagen bei Berganfahrten übernehmen darf. Ich bin auf Flachland und Bergabfahrten spezialisiert. In diesem Fall durfte der Römer nach oben schieben, bevor wir den Nachwuchs frei laufen ließen. Hier war kein Verkehr. Nur ein paar vereinzelte Radfahrer, also Bahn frei für Signorino. Er flitzte wie verrückt die Anhöhe nach oben.

Dort befand sich der kopflose Reiter. Natürlich war er kein Reiter. Kopflos war der Gute aber allemal.

Wir schlenderten weiter. Also, einer rannte, die andere schlenderte. Dann wechselten wir durch. Das Kind sauste über Stock und Stein ohne zu fallen. Und das, wo mir seine Erzieherin erst letzte Woche erklärte, dass Signorino motorisch und lauftechnisch noch nicht auf dem altersgerechten Stand sei (Ja, so hab’ ich auch geguckt 🙄). In Rom hatte er keinerlei Probleme. Ganz im Gegenteil. Vielleicht lag es auch am Wetter? Wer läuft schon gerne altersgerecht bei 3 Grad und Nieselregen durch die Gegend? 😉

Die Villa Doria Pamphili bei herrlichem Sonnenschein.

An der Villa Doria Pamphili passierte es dann: Signorino fand einen Stock, der in etwa so groß war wie er und vermutlich genau so schwer. Aber Kinder und Ameisen können das Vierzigfache ihres eigenen Körpergewichts tragen und deswegen musste der Stock mit. Die Parkbesucher freute es: “Guarda questo bambino! [Schau dir das Kind an!] Hihi der Stock ist so groß wie er.” Als Helikopter-Mutter findet man es eher weniger “Hihi”, dafür mehr “Hui! Aufpassen! Vorsichtig! Nicht so schnell mit dem Stock. Signorino, du spießt dich auf!” Vor meinem inneren Auge sind wir bereits unterwegs zum Kinderkrankenhaus Bambino Gesù, aber es geht nochmal alles gut und ich entspanne mich langsam.

Ein harmloser Brunnen, werden Sie denken. Doch er führte eine Wende herbei.

Doch bereits am Brunnen geschah es: Der Stock (oder Ast?) wurde uninteressant. Signorino fand den Brunnen viel anziehender. Kurzerhand pfefferte unser Nachwuchs den Ast vor die mehr schlecht als recht abgesperrte Bank (links im Bild), nahm sich ein leichteres Astmodell (lang und schlank) und stocherte damit im Wasser herum. Das war sehr nett zu beobachten bis er herausfand, dass man durch den sehr ästhetischen Zaun durchschlüpfen konnte. Bevor Signorino unfreiwillig baden ging (Anmerkung der Redaktion: freiwillig geht das Kind eh nie baden ), zogen wir ihn unter lautem Protest weg. Der Römer versuchte die mögliche Gefahr noch zu erklären, aber Signorino fand alles doof und hatte für lange, italienische Erklärungen keinen Nerv. Nur am Brunnen spielen schien das einzig Wahre in diesem Moment zu sein.

Doch wir Rabeneltern zogen ihn weiter. Ein Baum entledigte sich derweil seiner orangen, walnussgroßen Früchte. Die Früchte beschlossen, dass ein Gärprozess eine willkommene Abwechslung wäre und es stank erbärmlich. Wenn Sie in Ihrer Jugend in einer Disko waren und am Ende, kurz bevor Sie mit den anderen, verlorenen Seelen aus dem Etablissement herausgekehrt wurden, noch über der Theke hingen, dann wissen Sie wie es in dieser Ecke des Parkes roch.

Signorino wurde derweil in den Kinderwagen verfrachtet. Wir beschlossen, dass dieser Ausflug sehr schön war, aber eine Mittagspause mir Pizza wäre tatsächlich noch erstrebenswerter.

Noch einmal der Villa Pamphili winken

Wieder vorbei an der Villa Pamphili grüßten wir die kopflose Frau, um schlussendlich wieder abzusteigen Richtung Trastevere und Massimos Pizzeria.

Kopflos aber mit eigenem Whirlpool. Man muss Prioritäten setzen.
Sehen Sie denn Mann zwischen dem silbernen und dem weißen Auto?

Dieser Mann auf dem Bild war ziemlich genervt, dass die dummen Touris (=wir) seufzend und Fotos machend den Gehsteig blockierten, während der Ärmste vermutlich nur nach Hause watscheln wollte. Es ist nicht einfach an dieser fantastischen Straße zu wohnen, wenn der atemberaubende Ausblick den Touris (und ehemaligen Einheimischen) den Verstand raubt und dem Anwohner den Gehsteig versperrt. Vermutlich hat er über die Jahre sein murmelndes Gefluche perfektioniert.

Nicht so oft aufs Handy starren

Wieder “unten” in Trastevere angekommen, lernten wir anhand einer Zeichnung noch fix, dass man nicht so oft aufs Handy starren sollte, denn es hält dich wie einen Stacheldraht fest. Und ja, das leuchtete mir ein.

In diesem Sinne: Schön war’s! Auf bald im nächsten Jahr.

*Während wir im Urlaub waren, verbrachte die Familienkutsche einen Aufenthalt in der Werkstatt. Ein einfacher Service sollte von Nöten sein und am Montag, nach dem Rückflug würde ich die Kutsche abholen. Dachte ich. Tim dachte anders, denn Tim ist der Mechanikermeister mit dem ich zwischen Piazza Navona und Campo de’ Fiori diverse Male telefonierte. So oft, bis der Römer genervt bemerkte “Ancora questo Tim! (Schon wieder dieser Tim)”. Tim teilte mir mit, dass das Problemchen an der hinteren Achse ein ausgewachsenes Problem war, sie Ersatzteile aus der Zentrale anfordern müssten und am Ende stellte er mir die Frage aller Fragen: “Wann brauchen Sie das Auto denn wieder?” Meine Antwort “So schnell wie möglich.” quittierte er mit einem langgezogenen Okay und wünschte mir danach noch einen sehr schönen Urlaub. Na ja, dachte ich, so schön ein Urlaub eben werden kann, wenn man am Bahnhof Roma Termini versuchen muss, seine linke Niere zu verkaufen, um die Werkstatt Rechnung zu begleichen. 😄

Entblätter dich!

Heute werden der Römer und ich ein Jahr älter. Das Schicksal bewies Humor und wählte für uns das gleiche Geburtsdatum aus. Beinahe auch die gleiche Geburtszeit, aber ich war 10 Minuten „schneller“*. Der Römer war vermutlich etwas mediterran-gelassener und hatte es nicht allzu eilig. Wobei er immer noch etwas mehr als eine Dekade rascher war – im Gesamtvergleich gesehen.

Und wie das am Geburtstag so ist, will man etwas Besonderes schenken und auch gerne geschenkt bekommen. Freuen Sie sich auf die Fotostrecke wie sich mein Geburtstagsgeschenk entblättert. 😉

Somit ging mein einziger, dekadenter Wunsch, den ich im Sommer in den Wind sprach, in Erfüllung: Ein Cannolo von Nonna Vincenza in der Via Arco del Monte. Und da ich durchaus auf Schnickschnack verzichten kann, ist mein liebstes Cannolo „semplice“, einfach. Ein bisschen gesüßter Ricotta, fertig. Die einfachsten Dinge sind doch oft die besten, oder?

So in etwa habe ich mir meinen Geburtstag vorgestellt: Lesend im Park. Es kam dann doch ganz anders. Ich werde berichten!

Übrigens hat heute auch ein wunderbarer Bloggerkollege Geburtstag und ist von uns dreien der älteste. Aber psssst! 😉 Erwähnen Sie das gegenüber Christoph lieber nicht.

*Lustigerweise ist Signorino in etwa zur gleichen späten Stunde wie wir auf die Welt gekommen.

Oktober Weisheiten

“Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie Durchaus studiert, mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor, und zahle 1800,- Euro für eine Duschtrennwand inkl. fachmännischer Montage. Hätt‘ ich mal lieber in meine Handwerkerfähigkeiten investiert, dann wären es nur 250,- Euro und zwei Stunden Aufwand gewesen.

Johann Wolfgang von Goethe und der Eine, dem sie 1800,- Euro für die Duschtrennwand abknöpfen wollen. Doch der Eine, gar nicht dumm, kaufte sie im Baumarkt und montierte sie einfach selber.
Der Eine, aber nicht in seiner Dusche, sondern in Rio de Janeiro.

Römische Spaziergänge und der beste Espresso Trasteveres

Was im Sommer für eine willkommene Abkühlung sorgt, ist im Herbst etwas unangenehm. Der Wind, der in den Nachmittagsstunden in Rom weht und meist bis zum Abend durchhält, ist im Herbst eiskalt.

Wir gingen trotzdem spazieren. Wie das gestern aussah, zeige ich Ihnen auf den nächsten Bildern:

Blick auf den Tiber Richtung Vatikan
Piazza Venezia. Wenn die Blase drückt, sorgen zwei Dixie-Klos für Abhilfe. Tipp für alle Eltern mit Kleinkindern und Babys: Kinderwagentechnisch sehr anspruchsvoll zu navigieren.
Nachdem wir das Überqueren der achtspurigen Straße vollständig überlebt haben, durften wir diese nächtliche Aussicht genießen.

Zeitsprung – Samstagnachmittag. Der römische Gatte hat kurzfristig einen Friseurtermin bei Alessandro ergattert. Was für ein Glück für uns beide! Der Römer sieht morgens nicht mehr aus wie ein Schaf und braucht keine 25 Minuten (!) mehr im Bad, um seine Haare so zu stylen, dass er aussieht wie ein Römer und nicht wie ein Paarhufer.

Signorino schläft, fand es aber unerhört, dass seine Mutter ihn zum Schlafen zwang. „Das Leben ist eine Reise, Mutter! Nun lass mich doch das mediterrane Leben mit jeder Zelle aufsaugen. Ein Mittagsschlaf wäre eine Zeit- und Ressourcenverschwendung.“, hätte er vermutlich gesagt, wenn er sprechen könnte. So aber wurde ich mit einem „Nein! Nein! Nein! Hoppa Hoppa Reiter! Yeah! Yeah! Yeah!“, belehrt. Dennoch gewann ich in meiner Funktion als Mutter den Kampf. Das Kind schläft und ich tippe.

Haben Sie schon einmal so einen kleinen To-Go-Becher gesehen? Ich noch nie! Der Römer behauptet, die würde es in Deutschland an jeder Ecke geben.
Hier ist was los! Die Piazza Navona lief heute Vormittag förmlich über an Touristen.
Hier sieht es nach weniger Menschen aus, aber in Wirklichkeit glich der Menschenauflauf
einem geschäftigen Ameisenhaufen.
Blick Richtung Vatikan. Auch hier spürt man den Herbst aufziehen.
Via del Mattonato, Trastevere. Nein, hier ist wahrlich kein Bildbearbeitungsprogramm nötig, so verschwenderisch und intensiv sind die Farben in dieser Straße.
„Das ist der beste Espresso Trasteveres!“, lobte der Römer heute den Barista seiner Lieblingsbar „Bar del Cinque“. Ob dem wirklich so ist? Probieren Sie es aus! Ich finde den Caffè weltklasse. Wie ich gestern erwähnte, er schmeckt nach flüssiger Schokolade und Nuss

P.S. Heute ist der letzte Tag des alten Jahres für den Römer und mich. Was ich damit meine, erkläre ich Ihnen morgen. 😉