WMDEDGT – November 21

Es ist der 5., Turtles Geburtstag und Frau Brüllen fragt: “Was machst du eigentlich den ganzen Tag?” oder, etwas kürzer: WMDEDGT.

7:10 Uhr – Der Wecker klingelt. Fünf Minuten mehr gönne ich mir noch, dann stehe ich auf. Ein schnelles Frühstück, ein noch schnelleres Zurechtmachen und dann wecke ich Signorino. Was sonst eine Farce ist, gestaltet sich erstaunlich einfach. Er war wohl schon davor halb wach. Kaum begrüße ich ihn mit den Worten: „Guten Morgen, Signorino! Dein Potschi (Porridge, Haferbrei) wartet.“, schon steht er auf und läuft in meine Arme. Signorino frühstückt reichlich und gut. Ich ziehe ihn an, kleine Diskussion, ob er wirklich bei 7 Grad Außentemperatur eine Jacke braucht (Antwort: Ja!) und schon sitzen wir im Auto.

09:05 Uhr – Angekommen an der Kita finde ich heute einen Parkplatz an der Straße und nicht im Innenhof. Gestern beschwerte sich eine ansässige Verwaltungsfachangestellte in ihrem dunklen Audi* darüber, dass ich sie nicht einparken dürfe. Meine knappe Antwort darauf lautete: „Ja.“. Was hätte ich auch sagen sollen? Ich kann das Auto schlecht in die Hosentasche stecken und mit hoch zu den Gruppenräumen der Kita nehmen. Außerdem wäre ich in zügig innerhalb weniger Minuten aus der Kita herausgelaufen, wäre die Windel des Kindes beim Mittagsschläfchen nicht ausgelaufen. So durfte ich ihn im Kita-Badezimmer komplett aus- und um-ziehen, um sein neues Outfit durch eine dicke Schicht Herbst-/Winterklamotten zu ergänzen. Das dauert. Es war höhere Gewalt und deswegen ist mein Einparken, bei absolutem Parkplatzmangel, zu 100% gerechtfertigt.

09:15 Uhr – Doch zurück zum heutigen Tag: Als ich wieder im Auto saß, verriet mir die Tankanzeige, dass es nun an der Zeit wäre, zu tanken. Und Halleluja! Ich lese durchaus ab und an die Zeitung(en). Der Grundtenor war, dass das Tanken teurer geworden ist. Aber puh! Vor einem Jahr zahlte ich für einen ganzen Tank 47 Euro. Heute zahle ich, bei gleichem Auto und gleichen Temperaturen, 87 Euro. Ich zahle zähneknirschend und tuckere mit meiner Tankfüllung aus flüssigem Gold wieder heim. Daheim angekommen höre ich bei Turtle nach wie der Status Quo ihrer Erkältung ist. „Nein, nein, ich stecke euch an. Wir können aber spazieren gehen.“, antwortet sie auf die Frage, ob sie auf einen nachmittäglichen Geburtstagskaffee vorbeikommt. Kurz überlege ich, ob ich ihre Geburtstagsüberraschung enthülle, doch mir bleibt keine andere Wahl: Vor zwei Wochen bestellte ich eine Original Sacher Torte* aus Wien, die diesen Mittwoch verschickt wurde und mir donnerstags bereits per Expresszustellung überreicht wurde. Natürlich hält sich die Torte bis zu 14 Tagen, aber man will nichts riskieren. So legte ich die Karten auf den Tisch, erzählte Turtle von meiner Überraschung und bat sie, bitte doch zum Geburtstagskaffee zu kommen. Schließlich hat Turtle nur ein Mal im Jahr Geburtstag! Und dieser Tag war heute. Und siehe da! Sie ließ sich überzeugen und versprach mir, nachmittags bei uns vorbeizuschneien.

10:30 Uhr – Jetzt aber schnell: Ich hatte keine Geburtstagsdekoration, keine Sahne für den Kuchen, keine Salatherzen (dazu später mehr) und keine Kerzen. Ich hechtete zur Drogerie, bekam bis auf die Sahne und die Salatherzen alles, was ich brauchte und hetzte weiter zum Supermarkt, wo ich den Rest bekam. Voll beladen trat ich durch die Wohnungstür und sah das ganze Chaos mit völlig neuen Augen. Mit Gastgeber Augen, wenn Sie so wollen. Es half nichts! So konnte ich keine Gäste empfangen. Unzählige Bauklötzchen, Kaufmannsladen Artikel und haste-nicht-gesehen sammelte ich, verteilte es neu auf die entsprechenden Räume und saugte und wischte alles, was bei drei nicht auf den Bäumen war. Zu meinem großen Erstaunen verbarg sich nach einigem Putzen und Schrubben unter dem Schlachtfeld in Raum 1 eine Küche. Über was diese neue Wohnung nicht alles verfügte. 😉

Und schon war es wieder 13:50 Uhr. Signorino wollte von der Kita abgeholt werden und ich wollte heute die S-Bahn anstatt des Autos benutzen, denn der Freitagnachmittag Verkehr in Frankfurt ist mir zu langwierig. Um 14:09 Uhr nahm ich die S-Bahn und kam zwei Minuten vor Signorinos Abholzeit an der Kindertagesstätte an. Nächstes Mal weiß ich, dass ich früher losfahren muss. Signorino wusste nicht, ob er sich freuen oder doch lieber weiteressen sollte. Er entschied sich dazu, sein Stück Gurke freudestrahlend anzugrinsen, was ich für einen guten Kompromiss hielt. Sehr verwundert war der kleine Kerl, dass keine Familienkutsche vor der Tür stand. Seine Mutter hatte doch tatsächlich die Idee mit der Bahn nach Hause zu fahren. Das fand er sehr spannend.

Die Skyline von der Bahn aus.
Bahnhofsromantik.

15:20 Uhr – Wieder daheim machte er sich über zwei Becher Joghurt (Joki, wie er sagt) her. Ich deckte den Geburtstagstisch für Geburtstagsturtle auf, denn schon in wenigen Minuten sollte sie vor der Tür stehen. Und das tat sie auch! Ein Jahr älter, aber immer noch genauso bezaubernd, wünschte ich ihr alles Gute zum Geburtstag. Da der Römer noch nicht daheim war, fragte ich, ob es für sie in Ordnung wäre, auf den römischen Schwager zu warten. Das war es natürlich.

15:40 Uhr In der Zwischenzeit wies ich sie an, ihr Geschenk zu öffnen. Während ich vor Tagen nach „Schildkröten Deko“ gesucht habe, fand die Suchmaschine zwar keine passende Deko, aber ein Buch, das „Die Schildkröte hat Geburtstag*“ hieß. Ohne lange darüber nachzudenken, bestellte ich es. Kurz zusammengefasst geht es um eine Schildkröte, die sich nur einen Salatkopf wünscht, doch leider, leider, bringen ihr ihre Freunde alles mit – nur keinen Salatkopf. Sie bedankt sich höflich und freut sich über all ihre Geschenke, ist aber am Ende traurig, dass sie ihr Wunschgeschenk nicht bekommt. Dennoch gibt es ein Happy End. Passend zum Thema steckte ich Geburtstagskerzen in Salatherzen und servierte sie. Das war die Idee des Römers und ich fand sie genial.

Salatherzen mit Geburtstagskerzen. Ungewöhnlich, aber nicht unmöglich.

Um 16 Uhr kam der Römer von der Arbeit, sah sehr müde und geschafft aus, freute sich aber über die Sacher Torte. Signorino bekam das erste Stück, dass er zufrieden mampfte. Dann machten wir uns über den Kuchen her. Alle waren seeehr zufrieden. Abends gab es Pizza. Leider nicht von unserer Stammpizzeria, weil ich zu faul und (mittlerweile) nachtblind** bin, um auf die andere Seite der Stadt mit dem Auto zu fahren. Jedoch war die neapolitanische Pizza auch sehr lecker.

Die richtige Torte für Turtle.

Um 20 Uhr brachte ich Turtle zur Bahn, die ausdrücklich nicht gefahren werden wollte. Trotz meiner imaginären Nachtblindheit hätte ich den Weg ins Nachbarviertel ganz sicher gefunden. Sie verließ sich lieber auf die Bahn. 😉

Um 20:30 Uhr ging der Mini mit dem Römer ins Bett. Ich tippte den Tag ab und falle auch gleich ins Bett. Let’s call it a day!

*Werbung, unbezahlt und unbeauftragt

** Dringend muss ich zum Augenarzt deswegen, da ich den Eindruck habe, nachts nicht mehr zu 100% zu sehen.

21 Kommentare zu „WMDEDGT – November 21

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