Das richtige 24. Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

Wissen Sie, was ich Ihnen nach langer Zeit immer noch schulde?

Den 24. Dezember – das letzte Türchen im Adventskalender!

Ursprünglich wollte ich das Türchen am 24.01. nachreichen. Nun ja, das klappte nicht. Der Backenzahndurchbruch des römischen Sohnes (*räusper* Signorino) kam dazwischen. Und deswegen gibt es nun das 24. Türchen am 24. des Februars. Denn Weihnachten ist nun sowas von vorbei – aber eine Bescherung gibt’s trotzdem. Dazu später mehr. 😉

Vorab möchte ich Ihnen allen fürs Mitmachen danken! Ich amüsierte mich die komplette Adventszeit über Ihre wunderbaren Einschätzungen und Anekdoten zu den Fakten. Zugegeben, der Römer war im Dezember etwas traurig, dass wir unsere aktuelle Lieblingsserie nicht weitergucken konnten, weil ich in jeder freien Minuten an meinem Adventskalender schrieb. Deswegen plane ich nächstes Jahr etwas mehr im Voraus. Obwohl… das habe ich als Schülerin auch schon immer vor Schulaufgaben gesagt und geklappt hat das nie.

Und für alle, die noch einmal wahre und unwahre Fakten nachlesen wollen oder gar Inspiration für den kommenden Urlaub suchen, habe ich eine Zusammenfassung ins Leben gerufen. Diese finden Sie hier.

Aber nun zum wichtigen Teil

Der 24.12. ist Tag der Bescherung! Und deswegen soll es auch eine geben.

Ich weiß, ich weiß. Sie haben an meinem Adventskalender mitgemacht ohne überhaupt von einer Bescherung zu wissen. Mea culpa.

Dennoch, die drei fleißigsten Rate-Bienchen waren mit einer ausgeklügelten Exceltabelle schnell gefunden:

Platz 1: Anke von tuttopaletti – mit 12 richtigen Antworten (und 8 falschen)

Platz 2: Miss to Bee von Nur ein weiteres Leben – mit 7 richtigen Antworten (und 8 falschen)

Platz 3: Sonja von Frauen und Islam – mit 4 richtigen Antworten (und 8 falschen)

Ihnen möchte ich gerne ein kleines Überraschungspäckchen als Dank zukommen lassen. Keine Sorge – Sie müssen nicht teilen. Jeder bekommt sein eigenes!

Eine Email ist auf dem Weg zu Ihnen!

Spoiler: Es ist kein Thermomix und auch keine Playstation 5. 😉

Das 20. Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

Fakt Nummer 20:

„Du Arschloch!“, „Du Drecksack!“, „Wenn ich dich kriege, mach ich Brennholz aus dir.“, „Himmel Arsch und Zwirn. Du bist ein blöder Lackl!“

So schrie sie – Rumpelstilzchen Turtle, meine Schwester. Sie war als Kind die Königin der Schimpfwörter und schleuderte diese bereitwillig den Nachbarskindern, ihren Geschwistern und auch gerne Erwachsenen, die sie belehren wollten, entgegen. Wir, der Rest, bediente sich weitaus weniger dieser Schimpfwörter, aber Turtle fluchte und beschimpfte bereits als Kleinkind, dass unsere Eltern in Grund und Boden versinken wollten. Sie versuchten es erst mit Schimpfen, dann mit Strafen, mit Gesprächen. Am Ende dann mit Bitten und Flehen, sie möge endlich mit den wüsten Beschimpfungen ihrer Mitmenschen aufhören. Es half nichts – sie machte weiter.

In der Grundschule hörte diese Phase dann plötzlich auf – sehr zur Zufriedenheit meiner Eltern. Bekannt war Rumpelstilzchen Turtle in der gesamten Nachbarschaft wie eine bunte Schildkröte. Die Nachbarn tuschelten bereits, wenn sie sie von weitem sahen. „Du scheiß blöder Kackarsch!“ war übrigens ihre Lieblingsbeschimpfung für ihre Geschwister.

Nun sind Sie gefragt? War Turtle wirklich so ein fluchendes Kind, dass selbst die Nachbarn tuschelten? Oder war es doch nur eine erdachte Geschichte?

Reise Nummer 20:

Als ich AuPair war, konnte ich mit Rom nicht wirklich viel anfangen. Meine Traumstadt war Florenz. Nicht zu groß, viel Charme, viel Kunst und Kultur. Dazu die schönsten Städte der Toskana nur wenige Bahnhöfe entfernt. Rom war mir zu laut, zu wild, zu flapsig, zu direkt. Deswegen reiste ich meist nur bis Florenz – und verbrachte einige, schöne Urlaube dort.

Davon möchte ich heute berichten.

Flugzeit (ab Frankfurt): 1 Stunde 25 Minuten

Taxikosten ab dem Flughafen Florenz in die Altstadt: 22 Euro.

Am liebsten habe ich im Gallery Café* direkt am Palazzo Pitti* gefrühstückt. Ein duftendes Croissant, einen Espresso dazu und das ganze al bancone del bar [am Tresen der Bar]. Empfohlen wurde mir auch „Caffè Pasticceria Serafini*“ – selbst ausprobiert habe ich es aber nie.

Wahllos reingewürfeltes Bild

Da wir nun schon einmal am Palazzo Pitti* sind, können wir ihn auch gleich besuchen. Besonders mag ich den Teil, wo das Museo della Moda (Mode-Museum) untergebracht ist. Und da direkt dahinter der Giardino di Boboli* anfängt, sollten wir diese auch einen Besuch abstatten.

Sie kennen mittlerweile meine zwei Leidenschaften: (botanische) Gärten und Markthallen! Und in dieser Stadt kommt man auf seine Kosten hinsichtlich meiner Steckenpferde auf Reisen.

Wahllos reingewürfeltes Bild

Langsam knurrt der Magen. Wir gehen über die Ponte Vecchio, machen einen Schlenker über die Piazza della Signoria und bewundern die David Kopie. Nach einem weiteren, minimalen Umweg über das Wahrzeichen Florenz‘, der Kathedrale von Florenz, erreichen wir schließlich, nach 30 Minuten zu Fuß, das Restaurant Natalino*. Vor vielen Jahren empfahl es mir ein Freund aus Neapel: „Iss unbedingt das Wildschwein und dann – dann iss die Tiramisu. Göttlich isst sie, das kann ich dir garantieren. Sie kommt daher wie ein Kuhfladen, aber zergeht auf der Zunge wie die Tiramisu meiner nonna. [Oma]“ Recht hat er, was Präsentation und Geschmack angeht. Dazwischen liegen mehrere Lichtjahre.

Wahllos reingewürfeltes Bild

Nachdem Mittagessen geht es weiter zur Basilica di Santa Croce di Firenze. Wir überqueren die Ponte alla Grazie und bereiten uns auf den Aufstieg vor. Die Piazzale Michelangelo ist unser Ziel. Jedes Florenzfoto mit Weitblick über die Stadt wird hier aufgenommen.

Abends geht es in meine Lieblingspizzeria: Berberè*. Mittlerweile haben sie zwei Filialen, davor gab es nur die Filiale in San Frediano. Es ist eine meiner Lieblingspizzerien in Italien. Sehr freundliche Kellner, eine exzellente Pizza und ein sehr cooles Restaurant. Eine Reservierung lege ich Ihnen ans Herz, denn die Pizzeria ist selbst um 19 Uhr knallvoll.

Nach einer Pizza sollte man ein Eis essen. So will es das italienische Gesetz. Und deswegen gönnen wir uns eine Kugel (oder drei) bei „La Sorbettiera*“ – nur wenige Meter entfernt von der Pizzeria.

Auflösung von Tag 19:

Da waren Sie 100% „on the same page“ – wie man so schön sagt. Und diese Seite hatte das knallharte Urteil: Nicht verheiratet! Und damit ist die Geschichte für Sie nicht wahr.

Recht haben und hatten Sie! Der trockene Wirtschaftsinformatiker und ich – das war nur aus dem Tagebuch von Sonja kopiert. 😉

*Werbung, wie immer selbst bezahlt

Das 18. Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

Fakt Nummer 18

Ich verdiente mein Geld an der Stange! Wie das kam? Das ist schnell erzählt. Es war meine Dorfdisko Zeit. Ich war jung und wild (genau das Gegenteil von der biederen Hausfrau, die ich heute verkörpere 😁) Das wunderbare Dorffest kurz vor’m Oktoberfest fand wie jedes Jahr statt. Meine beste Freundin und ich tackelten uns auf. Das, was wir zu wenig hatten, pushten wir auf das Maximum im kurzen Dirndl. Das, was wir zu viel hatten, bedeckte der schmeichelnde Schnitt des Trachtenkleides. Nachdem wir im Bierzelt schunkelten, Freunde trafen und mit ihnen die unsäglichsten Partyhits gröhlten, gingen um 23 Uhr die Lichter aus. „Ach Mensch! Und jetzt?“ fragte ich Anna, die sich bereits an einem Freund abstützten musste (oder wollte). „Ins Sundance!“ lallte sie. „Super! Na, klar. Das ist doch gleich nebenan?“ stellte ich fest. Sie nickte, ihr Sichtfeld war bereits stark eingeschränkt. Über mein Sichtfeld konnte ich nicht mehr urteilen.

Wir liefen die wenigen Meter zum Sundance. Es war knallvoll. Alle Volksfestbesucher hatten die selbe Idee. Wir suchten uns ein Eckchen, es wurde gedrängelt und geschubst. Kurz: Es war zu eng. „Hey, geh doch mal an die Stange! Die ist frei.“ gröhlte Anna in mein rechtes Ohr. Unter alkoholfreien Umständen hätte ich das für eine absurde Idee gehalten. Aber der Alkohol zeigte seine Wirkung und ich fühlte mich als wäre heute NAcht alles möglich. „Yeah!“ brüllte ich, riss die Arme nach oben und bahnte mir einen Weg durch die feiernde Maße. Auf dem Podest angekommen, tanzte ich. Nicht besonders lasziv, nicht besonders ansehnlich, so wie man eben als betrunkenes Mädchen vom Dorf tanzt: schlaksig, viele, ausladende Armbewegungen und viel Hüfte! Aber gefühlt war man einer von den No Angels*.

Von unten guckte mich ein Typ an. Deutlich älter, deutlich breiter (in beiderlei Hinsicht) als ich. Er streckte mir 5 Euro entgegen. Ich grinste und nahm sie an. Dann streckte er mir wieder 5 Euro entgegen. „Na ja, gut.“ dachte ich, hielt mich mit der linken Hand an der Stange fest, drehte mich einmal an der Stange um 360 Grad und Griff den Schein mit der rechten. Sein Freund fand das irrsinnig witzig und er bot mir 10 Euro an.

So ging das eine ganze Weile. Irgendwann zog mich jemand am Rockteil des Dirndl. Bevor ich loszetern konnte, bemerkte ich, dass es Anna war. „Können wir heimgehen?“ fragte sie und wirkte schon sehr geschafft. „Na, klar.“ schrie ich gegen die Musik an. Wir stolperten Richtung Volksfest Parkplatz. Dort wartete Annas Bruder, der uns nach vorherigen Telefonat einsammelte.

Daheim angekommen, fiel ich todmüde ins Bett. Am nächsten Morgen, ich räumte meine Partytasche aus, vielen mir ungewöhnlich viele Scheine entgegen. Es dämmerte mir wieder: Ich, an der Stange, betrunken.

Ich zählte die Scheine: Insgesamt 100 Euro in diversen Stückelungen. Ich grinste – und schämte mich.

Die 100 Euro investierte ich in einen schicken Trenchcoat. Aber an der Stange tanzte ich nie wieder! Und einige Jahre später schwor ich jeglichen Alkohol ganz ab.

Konnte ich Sie in die Irre führen? Oder drehte ich tatsächlich meine Runden an der Stange für diese einzige Nacht?

Reise Nummer 18

Freuen Sie sich auf diesen Zweiteiler genauso wie ich? Gut, Sie wissen noch nicht, wo es hingeht. Deswegen fangen wir damit erst einmal an: Es geht in die dominikanische Republik!

Flugzeit nach Punta Cana (ab Frankfurt): 10 Stunden 20 Minuten

Winken Sie jetzt bloß nicht ab und murmeln etwas von All-Inclusive-Urlaub und Reiseveranstalter Ausflüge, denn ich habe dagegen einzuwenden: Mit dem Einen haben Sie gar keine Chance tagelang in einer gediegenen Hotelanlage vor sich hinzubrutzeln. Der Eine ist der Husky unter den Reisenden. Er braucht Bewegung!

Wir fuhren individuell mit dem Mietwagen über die Insel. Nachdem wir bereits eine Nacht in Las Terrenas verbrachten, fuhren wir weiter nach Las Galeras. Nicht ohne Grund, denn wir wollten die Playa Rincon sehen.

Aber nun erst einmal zu Las Galeras. Ein sehr touristischer, dennoch entspannter Ort. Das gegenwärtige Lebensgefühl ist hochansteckend und eh Sie sich versehen, sitzen Sie entspannt am Strand in der Cafeteria Cocoloco* und genießen das Rauschen der Wellen. Zwischen Einheimischen und Backpackern spielt irgendjemand auf seiner Steeldrum… Das Leben könnte nicht besser sein.

Wir checken in der Villa Serena* ein. Der Blick spricht für sich.

Doch wir sind auf einer Mission und haben keine Zeit, die Aussicht zu genießen. Schließlich ist der Eine die treibende Kraft in diesem Urlaub.

Mit dem Mietwagen soll es nach Playa Rincon gehen.

Die Straßen sind ab einem gewissen Zeitpunkt für schwere Geländewagen gemacht, aber das stört den Einen nicht.

Er steuert unseren klapprigen Kleinwagen über diese Matschpiste mit den riesen Schlaglöchern als wäre es ein Panzer. Gelegentlich ächzt das Auto oder knarzt verdächtig. Ich sehe uns schon mit gebrochener Achse irgendwo im nirgendwo. Oder – mindestens genauso – schlimm: Feststeckend im Schlamm! Doch der Eine reist mich immer wieder aus meinen Gedanken mit seinen gelegentlichen „Hups!“ oder „Hoppla!. Ab und zu würzt er seine Ausrufe mit einem gelassenen „Das war aber knapp!“ oder einem „Geht schon, Ingrid (sein Spitzname für mich)! Geht schon!“

Ich bediene mich einer Schonhaltung, die ich als Führerscheinneuling von meiner Mutter abgeguckt habe:

Die rechte Hand wandert zum Haltegriff über der Autotür und umklammert ihn fest. Die Knie sind fest zusammengepresst. Die linke Hand krallt sich an der Sitzfläche fest. Meine Atmung ist flach und wird aufgelockert durch das wiederkehrende, hastige Lufteinziehen bei jedem Schlagloch.

Irgendwann kommen wir an und es liegt ein komplett einsamer Strand vor uns. Keine Menschenseele ist hier. Nur wir, der Sand und die Wellen.

Wir breiten unsere Handtücher aus. Nach 20 Minuten kam aus dem Nichts ein Auto mit großer Ladefläche. Zwei Insulaner sprangen heraus mit Macheten. „Guido (mein Spitzname für ihn), jetzt bringen die uns um!“ flüsterte ich mit großen Augen. „Ach, woher! Ingrid, wir sind doch nicht im wilden Westen.“ antwortete er gelassen und lächelt die Macheten-Jungs freundlich an. „Wart doch mal ab, was die uns zu bieten haben!“ ergänzte er. „Einzelgrab oder Doppelgrab…“ gab ich ihm als Antwort und zog mir meine Tunika über. Wenigstens wollte ich nicht im Bikini sterben. Sie schrien etwas auf spanisch. Der Eine antworte: „Si, dos por favor! [Ja, zwei bitte!]“ Ich guckte den Einen an und sprach: „Wir können uns auch ein Grab teilen. Wir brauchen keine zwei.“ Er lachte laut und schallend. „Kokosnüsse! Die bieten uns Kokosnüsse an. Sie holen die Nüsse jetzt von der Palme da hinten.“ Ich zog mir schnell noch die Hotpants an. „Wind.“ murmelte ich auf den verwunderten Blick des Einen. Doch wir wussten beide, dass ich den Macheten-Männern nicht traute und am Ende nicht nur im smaragdgrünen Bikini begraben sein wollte. Die Männer brachten die Kokosnüsse zu uns. Der Eine bezahlte und hielt mir eine vor’s Gesicht. „Was es nicht alles gibt…verrückt.“ murmelte ich und trank das Kokosnusswasser.

Der Eine ging noch einmal zu den beiden. Sie unterhielten sich angeregt. Nach 10 Minuten kam er zurück. „Und? Doch ein Massengrab für uns?“ hakte ich nach. „Nein, Ingrid! Nu hör doch mal auf mit deiner kleinstädtischen Art! Sie haben gesagt, wir können nach da hinten fahren und Hummer essen. Und ihr Onkel würde uns durch die Mangroven schippern mit seinem Bötchen.“ Ich lachte schallend auf. „Ja, sicher, Guido!!! Hummer und ’ne Bootstour mitten im Nichts. So fängt doch jeder schlechte Krimi an. Als ob es hier Hummer gibt! Oder ’ne Bootstour!“ Der Eine zog sich an. „Ingrid, pack die Tasche. Wir fahren da jetzt hin.“ Ich trottete missmutig hinter ihm her zum Auto. Schmollend saß ich auf meinem Beifahrersitz. Der Kleinwagen rollte über eine Piste aus Sand. Weiter hinten konnte man mehrere Menschen erkennen. „Kein Netz.“ seufzte ich. „Dann gibt es eben keine Abschieds-SMS für meine Familie.“ Ich atmete gequält. „Och, Ingrid. Jetzt hör doch mal auf mit deinen Horrorgedanken.“

Wir kamen an. Dort, wo die Männer gesagt hatten. Und tatsächlich: Eine kleine Holzhütte mit Bänken war dort aufgebaut. Einheimische, die dort standen, tanzten, sich unterhielten. Wir gingen an die Bar, bestellten Hummer, wie die Kerle von vorhin gesagt hatten. Es wurde auf ein Holzboot gedeutet. Darin ein Herr um die 70, der ein Nickerchen hielt. Er wachte auf, blinzelte, grinste und bat uns Platz in seinem Boot zu nehmen.

Dann schipperte er uns durch den Mangroven-Wald. Ich war mit mir und der Welt im Reinen. Alvaro schien auch kein Massenmörder zu sein, sondern einfach nur Alvaro, der freundliche Bootsführer.

Nach der Mangroven Tour war unser Hummer fix und fertig gebraten. Wir bezahlten umgerechnet 10 Euro. 8 Euro für den Hummer, 2 Euro für die Getränke.

Schön war das hier, weitab von Massentourismus und All-Inclusive-Buffet.

Doch das nächste Abenteuer drohte bereits. Der Eine hatte eine „Überraschung“. Wir schlafen heute nicht im Hotel. Wir schlafen woanders, hab ich mir überlegt. Er grinste diabolisch.

„Bitte nicht!“ brummte ich leise vor mich hin. „Doch, doch! Los geht’s!“

[Die Fortsetzung folgt morgen]

Auflösung Tag 17:

Da waren Sie sich mal wieder einig: Die Königin der bayerischen Dorfdisko war ich. Was soll ich Ihnen sagen?

Genau so war’s. Ich habe gerade nachgelesen, dass es diese Dorfdisko seit 2016 nicht mehr gibt. An mir kann es nicht liegen: Ich habe bereits 2010 gekündigt. Aber, dass es nach mir steil bergab ging, leuchtet mir natürlich ein. 😄😉

Das 17. Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

[Ich, als queen of chaos habe leider das Bild mit der Weihnachtskugel verlegt. Deswegen reiche ich es nach!]

Fakt Nummer 17

Der heutige Fakt ist schnell erzählt:

Ich war in Ausbildung, 18 Jahre jung und ständig pleite. Da war der Gedanke schnell gefasst, dass ich mich um einen weiteren Zuverdienst zur Ausbildung kümmern musste. Meine Wahl war fix getroffen: Die Dorf-Dorf-Disko in der bayerischen Walachei sollte es sein. Genug Party-Outfits hatte ich daheim, der Verdienst war okay und nachts arbeiten machte mir nichts aus.

Der große Vorteil meines neuen Jobs war: Ich war nun nicht mehr pleite.

Aber der für mich (damals) schwerwiegende Nachteil war: Ich hatte zwar nun genug Geld, aber keine Zeit mehr, dieses auszugeben.

Meist arbeitete ich freitags und samstags und schlief dementsprechend bis nachmittags des folgenden Tages. Am Montag kam ich mit großen, dunklen Augenringen in die Ausbildungsstätte. Von einschließlich Montag bis Mittwoch musste ich mich von der Arbeit an der Bar erholen, donnerstags ging ich aus und freitags war mein Großkampftag: Morgens um 7:30 Uhr aus den Federn, ab zum Ausbildungsbetrieb. Um 18 Uhr ging es für mich nach Hause, ich duschte, zog mich um, machte mich zurecht und düste in die Dorfdisco. Meist ging ich nicht vor 8 Uhr am darauffolgenden Tag ins Bett. Mein Körper dankte es mir nach wenigen Monaten mit Haarausfall und Pickeln.

Nach acht Monaten kündigte ich. Nun genoss ich wieder mein Leben als auszubildender Pleitegeier, aber mit genug Zeit für Freunde, Familie, private Disco-Besuche und Shopping.

Was meinen Sie? War ich die Königin der Nacht und arbeitete in der bayerischen Provinz an der Bar? Oder war meine Fantasie doch nur von der Diskokugel geblendet?

Reise Nummer 17

Heute wird’s kurz und knackig: Es geht nach Oslo, Norwegen.

Flugzeit (ab Frankfurt): 2 Stunden

Taxikosten vom Flughafen in die Stadt: Es kommt natürlich sehr darauf an, wo Sie genau hinmöchten. Als Richtwert habe ich den Osloer Hauptbahnhof ausgewählt. Die Taxifahrt hierhin kostet ungefähr 720 Norwegische Kronen oder 70 Euro.

Frühstück holen wir uns im Café Fuglen*. Ab 8 Uhr (von Mo-Sa) öffnet die Filiale in Oslo. Zudem gibt es noch eine Filiale in Tokyo. Der Kaffee wird in der eigenen Kaffeerösterei selbst geröstet. Wer sich das entgehen lässt, den würde ich als grob fahrlässig handelnd bezeichnen. Und wer dort ist, aber keine Zimtschnecke probiert, für den finde ich keine Worte.

Weiter geht es zur Besichtigungsrunde: Das Osloer Königsschloss gehört sicherlich dazu.

Neben der Wachablösung gibt es im Sommer auch andere, interessante Vorstellungen.

Wer sich die Wachablösung nicht entgehen lassen will, der sollte pünktlich um 13:30 Uhr vor dem Schloss stehen. Und wer nun sagt, er würde das Schloss gerne von innen sehen, der sollte seine Reise zwischen Ende Juni bis Mitte August legen.

Nach einem ausführlichen Spaziergang durch den Park, der das Königsschloss umgibt, knurrt langsam der Magen.

Preiswert und gut isst man im nahegelegenen Tullin’s Café*. Keine außergewöhnlichen Gerichte, aber eine solide Qualität, flottes Personal und eine zufriedenstellende Präsentation der Speisen findet man hier. Bei der Rechnung freut sich der ach-so-geplagte Geldbeutel in Norwegen das erste Mal, denn er merkt: Hier isst man günstig in Oslo.

Wer die große Liebe finden will, ist hier vielleicht richtig?

Wir schlendern zum Hafen, vorbei am Osloer Dom (Oslo Domkirke), Richtung Opernhaus Oslo. Von hier ist man quasi am Hafen und genießt die frische Meeresbrise. Wir gehen weiter Richtung Festung Akershus zum Rathaus von Oslo. Von hier erreichen die passionierten Spaziergänger in 3,5 Kilometer den Frogner Park. Der Park zeichnet sich besonders durch die Vigeland-Skulpturenanlage mit zahlreichen Granit-Skulpturen des norwegischen Bildhauers Gustav Vigelan aus.

Skulpturen gibt es in der ganzen Stadt wie Sand am Meer

Vom vielen Marschieren müde und hungrig geht es abends ins Restaurant FYR Bistronomi und Bar. In den Sommermonaten kann man herrlich draußen sitzen. Der schöne Garten lädt förmlich dazu ein. Aber auch der Innenbereich ist sehr geschmackvoll gestaltet.

Die norwegischen Gerichte, die hier auf den Teller kommen, sind ausgezeichnet und sehr zu empfehlen. Wer fangfrischen Fisch mit einem gewissen Twist schätzt, ist hier genau richtig.

Noch eine Riesenpilz Skulptur

Auflösung Tag 16

Ja, ja, Sie haben Recht. Die Geschichte ist nichts weiter als eine hochgewachsene Staude im botanischen Garten meiner Fantasie.

*Werbung, selbst bezahlt (leider!)