e’bammà

Ich bin immer noch mit der Hebammensuche beschäftigt. Und verzweifelt. Und gestresst. Da hilft es auch nicht, wenn der Römer das hundertste Mal „e’bammà“ statt „Hebamme“ sagt. Auch wenn es mich ein bisschen zum Schmunzeln bringt.

„Ich bin mir sicher, wir finden eine. Bei Giovanni in der Bar, arbeitet doch la mamma di Elisabetta! Sie hat letztens eine e’bammà empfohlen. Eine, die sie schon hatte und auch ihr Sohn, als ihre nipotina [Enkelin] geboren wurde. Ich frag sie einfach mal!“ sagte der Römer ganz problemlösungsorientiert.

„Jaaaaa… gute Idee. Es ist nur so: Ich bin in der sechsten Schwangerschaftswoche. Ich möchte erst einmal, dass es meine Eltern wissen und dann vielleicht irgendwann kann es gerne la mamma di Elisabetta wissen. Aber ich möchte doch nicht einer Bekannten von meiner Schwangerschaft erzählen, wo ich es doch nicht mal den zukünftigen nonni [Großeltern] erzählt habe.“ gab ich zu bedenken.

„Dann ruf ich jetzt meine Eltern an und sag‘ es ihnen! Problem gelöst!“ sprach er und griff zum Telefon. „Stoooooop!!“ konnte ich gerade noch rufen. „Moment, bitte! Also, erst einmal atmen wir durch und dann finden wir eine Lösung, bitte. Wir machen das jetzt à la tedesca und nicht al romano. Also wir überlegen uns in welcher Reihenfolge es Sinn macht und erst dann handeln wir.“

„Allora, perché mi stressi?“ [Und warum stresst du mich dann?] seufzte der Römer und lies sich auf dem Sofa nieder. „Weil wir keine Hebamme finden!!!“ zickte ich von meinen Gefühlen getrieben zurück.

„Ach, wir finden schon eine. Pazienza! [Geduld] Irgendeine wird schon Zeit haben. Und wenn nicht: Ich habe eine professione sanitaria [medizinischen Beruf]. Unser Bambino [Kind] hat ja den selben Körper wie ein großer Mensch – nur eben in kleiner. Das kriegen wir schon hin. Wichtig ist, dass du nicht stresst. Sonst wird unser bambino auch gestresst und das tut ihm sicher nicht gut.“ versuchte er beruhigend auf mich einzureden.

„Keine Sorge, wenn unser bambino nur halb so entspannt wird wie du, dann lässt er sich von gar nichts aus der Ruhe bringen! Das ist schon mal sicher.“ kapitulierte ich.

6 Kommentare zu „e’bammà

  1. Also hier im Süden war das alles ganz selbstverständlich. Man sucht sich einen Frauenarzt, geht einmal im Monat hin und lässt einen Ultraschall machen, arbeitet einfach weiter, bis der Bauch zu dick wird, und lässt sich bei einsetzenden Wehen über die Notaufnahme in ein Geburtskrankenhaus einweisen. Da liegt man dann mit mindestens 20 anderen Frauen auf Station und gebiert mit mindestens 4 weiteren in der gleichen Nacht. Alles nichts weltbewegendes und irgendwie ganz natürlich. Ich fand’s beruhigend, dass mindestens von den Medizinern um nichts eine große Aufregung gemacht wurde. Das besorgt schon die liebe Familie.

    Also sag’s ihnen ruhig bald, sonst bringst du sie um den ganzen Spaß. 😉

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    1. Deswegen will ich noch etwas warten, es allen Familienmitgliedern zu sagen. Die stolzen Großeltern wissen es natürlich, mit Geschwistern, Tanten, Neffen, Nichten, etc wollen wir warten. Denn schon im unschwangeren Zustand ist jedesmal Trubel u. endlose Tipps und Erfahrungen geboten. Da behalten wir das Geheimnis lieber nochmal für uns. Den Grosseltern wurde es auch nur unter Androhung der Todesstrafe mitgeteilt. 😄😄 Es kommen jeden Tag 380000 Babys auf die Welt – also was ganz natürliches u herrlich normales. Schön, dass es bei euch zumindest von Arztseite, auch so gesehen wurde. Jetzt, in Deutschland lebend, wird man überflutet an möglichen Tests und Screenings und dies und das. Und schräg angesehen, wenn man für sich entscheidet, dass man das nicht möchte.

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      1. Ich habe nur die Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Das ist mir schon sehr schwer gefallen und ich war doppelt froh, dass nichts entdeckt wurde.

        Ich wünsche dir alles, alles Gute und eine schöne (sprich problemlose) Schwangerschaft! 🙂

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