WMDEDGT – April 2025

Es ist der 5. und Frau Brüllen fragt, was wir denn den Tag über gemacht haben. Ich spoiler schon mal: Viel gebrüllt. Also Bianco.

00:27 Uhr Bianco wird wach und trinkt. Dann schläft er wieder ein.

01:34 Uhr Bianco wird wach und trinkt. Dann schläft er nicht mehr ein. Schließlich besteht er auf meinen kleinen Finger, an dem er nuckelt. Den Schnuller nimmt der feine Herr nicht. Nie. Immer wenn ich versuche, ihm den Finger zu entziehen, wacht er auf. Sie können sich vorstellen wie gut man mit einem kleinen Finger im Babymund schläft, an dem ständig genuckelt wird. Ja, genau. Gar nicht.

05:20 Uhr Ich entziehe den Finger. Bianco schreit. Der Römer kommt. Schichtwechsel. Bis

07:20 Uhr schlafe ich bei Signorino im Bett. Obwohl es mehr dösen ist, denn jedes Schreien hört mein mütterlich-feines Gehör und ist schlagartig wach. Und Bianco schreit viel in der Zeit.

07:40 Uhr Ich gebe Bianco etwas zu trinken. Der Römer legt sich nochmal hin. Doch anscheinend hört sein väterlich-feines Gehör jedes Schreien und ja, das ist viel. Vermutlich irgendein Schub, Unwohlsein, ein Pups, der quer sitzt. Unsere Babys haben und hatten ja immer irgendetwas. Der Römer steht auf.

08:20 Uhr Ein T-Rex Luftballon lugt durch die Wohnzimmertür, während ich mich an meinem doppelten Espresso kraftlos festklammere. Hinter dem Dino-Luftballon tapst Signorino verschlafen durch die Tür. Gestern hatte er wieder einen Tante Turtle Tag gehabt (das sind die besten Tage im Leben von Signorino) und bekam einen T-Rex-Luftballon von ihr. Seitdem schleppt er ihn überall hin mit.

11 Uhr Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen. Mit zwei Kindern daheim klappt nur sehr schlecht, weil der kleine ungestört schlafen will und der Große will eben so laut spielen, wie er das auch die letzten Jahre gemacht hat. So bleibt nur, einen Ausflug zu machen, weil der Kleine gut und gerne in der Trage schläft und der Große ungehindert toben kann.

11:30 Uhr Signorino muss noch unbedingt eine Breze vom Bäcker mitnehmen und ich finde die Idee auch gut. Nur die Tram fährt in zwei Minuten. Der Römer sprintet zum Bäcker und tatsächlich erwischen wir die Tram Nr. 21 noch. Wir fahren bis zur Station Triftstraße und knuspern auf der Fahrt unsere Brezen.

Zufriedensbrücke wie der Römer sie nennt.

12:00 Uhr Dort angekommen, sehen wir gleich den Eingang zum Rennbahnpark. Hier waren wir noch nie und ich wollte diesen Park seit ein paar Wochen ausprobieren. Heute ist also der Tag gekommen. Wir drehen eine Runde. Die Sonne knallt vom Himmel. Es ist schön. Dann entdeckt Signorino den super coolen Spielplatz und wir müssen natürlich dort hin.

Bianco wird unruhig in der Trage. Ich verziehe mich auf den schlecht einsehbaren Aussichtshügel zum Stillen. Ja, ja, Stillen ist etwas ganz natürliches. Absolut! Dennoch präferiere ich ruhige, abgelegene Ecken, in denen ich die Bluse aufmache, anstatt mitten auf dem Spielplatz. Nennen Sie mich ruhig verschämt.

13:05 Uhr Nach dem Stillen entdecke ich den angrenzenden Kinderbauernhof und marschiere einfach mal rein. Eine nette Frau, die dort sitzt, ruft mir zu, dass der Bauernhof heute leider für Besucher geschlossen ist und nächsten Samstag offen hat. Ich bedanke mich und gehe wieder raus, Richtung Spielplatz.

Bianco wird zunehmend unruhiger. Durch den plötzlichen Sommereinbruch (21 Grad heute) haben wir noch keinen Sonnenhut. Die Kapuze ist ihm zu heiß. Die Trage zu eng. Signorino outet seine Höhenangst auf dem ersten Plateau des Kletterturms (wir hatten keine Ahnung). Alles eine ungute Situation und so gehen wir. Eigentlich isr der Plan, Richtung Flughafen zu fahren, um dort Fastfood zu essen, doch ich deute auf die falsche Tram. Stadion (Straßenbahn) ist eben nicht Stadion (S-Bahn-Station). Ziemlich genau 1,7km trennen diese beiden Bahnhöfe und so steigen wir an der Endstation der Straßenbahn aus. Weit und breit ist keine S-Bahn-Station in Sicht, so dass wir mit der nächsten Tram zurückgondeln. Bianco brüllt ab der Hälfte der Strecke und lässt sich durch nichts beruhigen. Signorino will einen Hasenkeks und der Römer findet seinen Haustürschlüssel nicht. Signorino kriegt einen Heulkrampf, weil er aber doch den Hasenkeks vom Bäcker will. Bianco brüllt ungehindert. Der Römer motzt, dass er aber wisse, dass er den Haustürschlüssel eingesteckt habe. Und ich stehe in der prallen Sonne und will einfach nur weg. Eine tolle Szene! Unglaublich schön. Die kann ungefiltert ins Familienalbum der bescheidenen Momente.

14:00 Uhr Endlich daheim. Wir essen. Die Gemüter beruhigen sich und Bianco schläft gegen

15:30 Uhr ein. Ich tue es ihm gleich und lege mich auch hin. Die Nacht war ja eher suboptimal. Gegen 16 Uhr wacht Bianco wohl im Nebenraum auf. Ich höre nichts, weil ich mir Ohrstöpseln schlafe. Ja, ja, die Flugzeugohrstöpsel* [Werbung]. Damit hört man gar nichts. Der Römer beschäftigt sich 45 Minuten mit dem brüllenden Bianco, dann weckt er mich. Am mütterlichen Busen ist das Kind sehr schnell ganz ruhig. Ich kann zaubern. 😉

18:00 Uhr Ich hüpfe kurz in die Badewanne. Dann ist Bianco, der zwischenzeitlich schlief, wieder wach. Signorino guckt eine Serie über Hapyien. Nach 20 Minuten ist der Badeausflug beendet, denn Herr Bianco hat Hunger. Der Römer beginnt zu kochen, denn wir haben auch Hunger.

18:40 Uhr Spaghetti mit Frutti di Mare sind fertig. Der Römer kocht meist so viel, dass wir eine zufällig vorbeikommende Legion hungriger Männer bewirten könnten. Aber sehen wir’s positiv: Alle werden satt. Wir essen natürlich in Schichten, denn Bianco ist müde und übellaunig, wie schon den ganzen Tag.

19:40 Uhr Wir verflüchtigen uns ins Bett in der eingespielten Kombi aus Römer&Signorino und Bianco&Ich. Das Baby ist überreizt und müde. Heute akzeptiert er zum Glück in den Schlaf gestillt zu werden. Hallelujah!

Let’s call it a day!

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11 Kommentare

  1. Liebe Eva,

    das ist das ganz normale Leben, woran Du uns teilhaben läßt
    Vielen Dank
    Zum Glück vergisst man die schlechten Tage und in Erinnerung bleibt nur, wie schön es war in der

    Symbiose der kleinen Familie
    Die gutgemeinten Ratschläge der Mitmenschen
    sind oft nicht überzeugend
    Ihr macht das super und genießt die Zeit – sie kommt – nie wieder zurück
    Lg Meggie

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    • Liebe Meggie,
      danke dir! Deine Worte sind Balsam für die Mutterseele. Genau so ist es. Das Familienleben ist eben alles andere als ruhig. Es ist bunt und laut und wunderbar und manchmal auch zum Mäusemelken. 😄 Und du hast vollkommen recht: Dinge, die ich bei Signorino schon komplett vergessen hatte, habe ich jetzt wieder in Erinnerung – dank Bianco.
      Hab einen schönen Wochenstart und liebe Grüße, Eva

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  2. Stimmt. Babys haben immer irgendwas. Und ihr Problem ist, dass sie es weder einordnen noch überhaupt adäquat – in Worten! – sagen können. SIe können nur Unwohlsein äußern und der Rest ist Interpretationssache.Und wer wäre da kompetenter als Mama? Was also Baby und Umwelt auch erwarten: Mama kriegt das hin. Und zwar ruckzuck und hopphopp! Wehe, wenn nicht. Mama ist schuld.
    Später wird das besser, immer noch besser. Sie können sprechen und sich und ihre Bedürfnisse besser einschätzen. Zumindest etwas besser. Oft, zugegeben, das geht doch einem jeden Menschen so, weiß man selbst nicht, wo’s klemmt, wo es fehlt. Und dann äußern sie eben allgemeines Unwohlsein. Schimpfen, nörgeln, machen Sachen kaputt, denn Mama soll es richten und zwar ein bißchen hoppla…

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    • Perfekt in Worte gefasst! Mama weiß alles, Mama kann alles, Mama macht alles – aber die Lorbeeren erntet der Ehemann, der mit der Babytrage auf dem Spielplatz steht. 😄
      Dennoch: Man scheitert sich so zum Erfolg, frei nach dem Ausschlussverfahren: Hunger? Nein! Kalt? Nein! Warm? Nein! Windel voll? Nein! Bauch gebläht? Nein! Ja, dann weiß ich auch nicht.

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