Es ist der 5. und Frau Brüllen fragt, was wir denn den Tag über gemacht haben. Heute arbeitet niemand und wir brauchen Sandalen für den Filius 1.0.

04:00 Uhr Ich wecke den Römer, denn von Mitternacht bis 4 Uhr wollte das Kind im Minutentakt gestillt werden. Jetzt will er nur noch was erzählen. Ich kapituliere. Nicht jede Nacht muss ich alleine schaffen.

08:00 Uhr Ich erwache. Heute nicht gerädert. Juhu! 4h Schlaf am Stück sind schon etwas anderes. Der Mann hat in der Zwischenzeit Croissants aufgebacken. Signorino will nicht und ich habe mir tatsächlich einen Haferbrei vorbereitet. Wenn ich morgens gleich etwas Süßes esse, beeinflusst mein Blutzuckerspiegel meine Laune so ungünstig, dass der Morgen dann eher anstrengend für alle wird. Zumindest bilde ich mir das ein. Deswegen esse ich lieber mein Porridge und nachher greife ich – wortwörtlich – auf‘s Croissant zurück.

09:00 Uhr Wir müssen den roten Ninjago-Roboter* aufbauen, den Tante Turtle Signorino geschenkt hat. Gestern war Signorino schon beim Aufbauen des Blauen keine Hilfe. Heute ist er ebenso keine Hilfe. Er bleibt sich treu. Der Römer und ich wechseln uns ab. Plötzlich holt der Mann eine Säge. Er wolle mal eben ein Legoteil zurecht sägen. Ich halte ihn auf und finde das richtig Teil. Vielleicht wäre das eh die beste Variante für Erwachsene: „Sägen Sie sich Ihre Legoteile selber zurecht. Säge nicht im Set enthalten.“

11:30 Uhr Signorino braucht Sandalen. Die, die ich gekauft hatte, drücken und er rieb sich böse auf. Deswegen waren sie wohl so günstig. Die aktuellen T-Shirts hätten alle Löcher, meinte der Römer ergänzend. Diese fiesen, kleinen Waschmashinenlöcher, als hätte ein Vogel daran gepickt. Wir kaufen also T-Shirts für Signorino – ohne Probieren. Die Schlange ist ewig lang. Der Römer wollte noch so ein schreckliches Strickpolo für den Sohn kaufen. „Sieht doch auch wie BWL Julius!“, bemerkte ich etwas harsch. Daraufhin ließ der Mann es beleidigt zurück. Er hat nämlich auch so eines, kann es aber tragen und sieht damit nicht wie BWL Julius aus. Aber er ist auch eher der mediterrane Typ. Signorino ist blond und blass. Für Bianco kauften wir gleich für nächstes Jahr eine ganze Sommergarderobe. Normalerweise kaufe ich die Kinderklamotten nur im gebrauchten Zustand. Aber diesmal war‘s so günstiger und schont meine Nerven. Während der Mann zahlt, gehen wir ins Bastelgeschäft nebenan. Seit langem wollte das Kind mal wieder Knete. Also bekam er eine Packung voller bunter Knete.

13:30 Uhr Wir sind wieder daheim.

14:00 Der Römer macht Pasta Fredda. Das Kind knetet kindertypische Dinge wie ein Abschleppseil oder eine Tigerphyton. Was man eben so knetet.

15:00 Uhr Bianco schläft und wird von den lärmenden Nachbarskindern nach 20 Minuten geweckt. Mittlerweile haben sie drei Kinder. Ich habe Hoffnung, dass sie aus der Dreizimmerwohnung ausziehen.

17:00 Uhr Der Römer geht einkaufen und ich nötige ihn, die App des Ladens zu benutzen, damit wir zumindest 1,50€ zurückbekommen. Am Ende sind‘s 6,50€. Also zwei Kugeln Eis in Frankfurt. 😄

18:00 Uhr Bianco schläft und ich mische ätherisches Lavendel- und Zitronenöl in den Waschsauger*. Ich habe gelesen, dass Ameisen das gar nicht mögen. Mal gucken und hoffen, ob das was bringt.

19:00 Uhr Ein schneller griechischer Salat und die Bettgeh-Party geht los. Bis alle Kinder in die Mitschlafgelegenheit verteilt sind, dauert es etwas. Der Feierabend beginnt um

22:20 Uhr Der Römer und ich quatschen. Ich bekomme einen frisch gepressten Grapefruitsaft und mische mir mein Porrdige für morgen an.

Let‘s call it a day.

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