Das 18. Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

Fakt Nummer 18

Ich verdiente mein Geld an der Stange! Wie das kam? Das ist schnell erzählt. Es war meine Dorfdisko Zeit. Ich war jung und wild (genau das Gegenteil von der biederen Hausfrau, die ich heute verkörpere 😁) Das wunderbare Dorffest kurz vor’m Oktoberfest fand wie jedes Jahr statt. Meine beste Freundin und ich tackelten uns auf. Das, was wir zu wenig hatten, pushten wir auf das Maximum im kurzen Dirndl. Das, was wir zu viel hatten, bedeckte der schmeichelnde Schnitt des Trachtenkleides. Nachdem wir im Bierzelt schunkelten, Freunde trafen und mit ihnen die unsäglichsten Partyhits gröhlten, gingen um 23 Uhr die Lichter aus. „Ach Mensch! Und jetzt?“ fragte ich Anna, die sich bereits an einem Freund abstützten musste (oder wollte). „Ins Sundance!“ lallte sie. „Super! Na, klar. Das ist doch gleich nebenan?“ stellte ich fest. Sie nickte, ihr Sichtfeld war bereits stark eingeschränkt. Über mein Sichtfeld konnte ich nicht mehr urteilen.

Wir liefen die wenigen Meter zum Sundance. Es war knallvoll. Alle Volksfestbesucher hatten die selbe Idee. Wir suchten uns ein Eckchen, es wurde gedrängelt und geschubst. Kurz: Es war zu eng. „Hey, geh doch mal an die Stange! Die ist frei.“ gröhlte Anna in mein rechtes Ohr. Unter alkoholfreien Umständen hätte ich das für eine absurde Idee gehalten. Aber der Alkohol zeigte seine Wirkung und ich fühlte mich als wäre heute NAcht alles möglich. „Yeah!“ brüllte ich, riss die Arme nach oben und bahnte mir einen Weg durch die feiernde Maße. Auf dem Podest angekommen, tanzte ich. Nicht besonders lasziv, nicht besonders ansehnlich, so wie man eben als betrunkenes Mädchen vom Dorf tanzt: schlaksig, viele, ausladende Armbewegungen und viel Hüfte! Aber gefühlt war man einer von den No Angels*.

Von unten guckte mich ein Typ an. Deutlich älter, deutlich breiter (in beiderlei Hinsicht) als ich. Er streckte mir 5 Euro entgegen. Ich grinste und nahm sie an. Dann streckte er mir wieder 5 Euro entgegen. „Na ja, gut.“ dachte ich, hielt mich mit der linken Hand an der Stange fest, drehte mich einmal an der Stange um 360 Grad und Griff den Schein mit der rechten. Sein Freund fand das irrsinnig witzig und er bot mir 10 Euro an.

So ging das eine ganze Weile. Irgendwann zog mich jemand am Rockteil des Dirndl. Bevor ich loszetern konnte, bemerkte ich, dass es Anna war. „Können wir heimgehen?“ fragte sie und wirkte schon sehr geschafft. „Na, klar.“ schrie ich gegen die Musik an. Wir stolperten Richtung Volksfest Parkplatz. Dort wartete Annas Bruder, der uns nach vorherigen Telefonat einsammelte.

Daheim angekommen, fiel ich todmüde ins Bett. Am nächsten Morgen, ich räumte meine Partytasche aus, vielen mir ungewöhnlich viele Scheine entgegen. Es dämmerte mir wieder: Ich, an der Stange, betrunken.

Ich zählte die Scheine: Insgesamt 100 Euro in diversen Stückelungen. Ich grinste – und schämte mich.

Die 100 Euro investierte ich in einen schicken Trenchcoat. Aber an der Stange tanzte ich nie wieder! Und einige Jahre später schwor ich jeglichen Alkohol ganz ab.

Konnte ich Sie in die Irre führen? Oder drehte ich tatsächlich meine Runden an der Stange für diese einzige Nacht?

Reise Nummer 18

Freuen Sie sich auf diesen Zweiteiler genauso wie ich? Gut, Sie wissen noch nicht, wo es hingeht. Deswegen fangen wir damit erst einmal an: Es geht in die dominikanische Republik!

Flugzeit nach Punta Cana (ab Frankfurt): 10 Stunden 20 Minuten

Winken Sie jetzt bloß nicht ab und murmeln etwas von All-Inclusive-Urlaub und Reiseveranstalter Ausflüge, denn ich habe dagegen einzuwenden: Mit dem Einen haben Sie gar keine Chance tagelang in einer gediegenen Hotelanlage vor sich hinzubrutzeln. Der Eine ist der Husky unter den Reisenden. Er braucht Bewegung!

Wir fuhren individuell mit dem Mietwagen über die Insel. Nachdem wir bereits eine Nacht in Las Terrenas verbrachten, fuhren wir weiter nach Las Galeras. Nicht ohne Grund, denn wir wollten die Playa Rincon sehen.

Aber nun erst einmal zu Las Galeras. Ein sehr touristischer, dennoch entspannter Ort. Das gegenwärtige Lebensgefühl ist hochansteckend und eh Sie sich versehen, sitzen Sie entspannt am Strand in der Cafeteria Cocoloco* und genießen das Rauschen der Wellen. Zwischen Einheimischen und Backpackern spielt irgendjemand auf seiner Steeldrum… Das Leben könnte nicht besser sein.

Wir checken in der Villa Serena* ein. Der Blick spricht für sich.

Doch wir sind auf einer Mission und haben keine Zeit, die Aussicht zu genießen. Schließlich ist der Eine die treibende Kraft in diesem Urlaub.

Mit dem Mietwagen soll es nach Playa Rincon gehen.

Die Straßen sind ab einem gewissen Zeitpunkt für schwere Geländewagen gemacht, aber das stört den Einen nicht.

Er steuert unseren klapprigen Kleinwagen über diese Matschpiste mit den riesen Schlaglöchern als wäre es ein Panzer. Gelegentlich ächzt das Auto oder knarzt verdächtig. Ich sehe uns schon mit gebrochener Achse irgendwo im nirgendwo. Oder – mindestens genauso – schlimm: Feststeckend im Schlamm! Doch der Eine reist mich immer wieder aus meinen Gedanken mit seinen gelegentlichen „Hups!“ oder „Hoppla!. Ab und zu würzt er seine Ausrufe mit einem gelassenen „Das war aber knapp!“ oder einem „Geht schon, Ingrid (sein Spitzname für mich)! Geht schon!“

Ich bediene mich einer Schonhaltung, die ich als Führerscheinneuling von meiner Mutter abgeguckt habe:

Die rechte Hand wandert zum Haltegriff über der Autotür und umklammert ihn fest. Die Knie sind fest zusammengepresst. Die linke Hand krallt sich an der Sitzfläche fest. Meine Atmung ist flach und wird aufgelockert durch das wiederkehrende, hastige Lufteinziehen bei jedem Schlagloch.

Irgendwann kommen wir an und es liegt ein komplett einsamer Strand vor uns. Keine Menschenseele ist hier. Nur wir, der Sand und die Wellen.

Wir breiten unsere Handtücher aus. Nach 20 Minuten kam aus dem Nichts ein Auto mit großer Ladefläche. Zwei Insulaner sprangen heraus mit Macheten. „Guido (mein Spitzname für ihn), jetzt bringen die uns um!“ flüsterte ich mit großen Augen. „Ach, woher! Ingrid, wir sind doch nicht im wilden Westen.“ antwortete er gelassen und lächelt die Macheten-Jungs freundlich an. „Wart doch mal ab, was die uns zu bieten haben!“ ergänzte er. „Einzelgrab oder Doppelgrab…“ gab ich ihm als Antwort und zog mir meine Tunika über. Wenigstens wollte ich nicht im Bikini sterben. Sie schrien etwas auf spanisch. Der Eine antworte: „Si, dos por favor! [Ja, zwei bitte!]“ Ich guckte den Einen an und sprach: „Wir können uns auch ein Grab teilen. Wir brauchen keine zwei.“ Er lachte laut und schallend. „Kokosnüsse! Die bieten uns Kokosnüsse an. Sie holen die Nüsse jetzt von der Palme da hinten.“ Ich zog mir schnell noch die Hotpants an. „Wind.“ murmelte ich auf den verwunderten Blick des Einen. Doch wir wussten beide, dass ich den Macheten-Männern nicht traute und am Ende nicht nur im smaragdgrünen Bikini begraben sein wollte. Die Männer brachten die Kokosnüsse zu uns. Der Eine bezahlte und hielt mir eine vor’s Gesicht. „Was es nicht alles gibt…verrückt.“ murmelte ich und trank das Kokosnusswasser.

Der Eine ging noch einmal zu den beiden. Sie unterhielten sich angeregt. Nach 10 Minuten kam er zurück. „Und? Doch ein Massengrab für uns?“ hakte ich nach. „Nein, Ingrid! Nu hör doch mal auf mit deiner kleinstädtischen Art! Sie haben gesagt, wir können nach da hinten fahren und Hummer essen. Und ihr Onkel würde uns durch die Mangroven schippern mit seinem Bötchen.“ Ich lachte schallend auf. „Ja, sicher, Guido!!! Hummer und ’ne Bootstour mitten im Nichts. So fängt doch jeder schlechte Krimi an. Als ob es hier Hummer gibt! Oder ’ne Bootstour!“ Der Eine zog sich an. „Ingrid, pack die Tasche. Wir fahren da jetzt hin.“ Ich trottete missmutig hinter ihm her zum Auto. Schmollend saß ich auf meinem Beifahrersitz. Der Kleinwagen rollte über eine Piste aus Sand. Weiter hinten konnte man mehrere Menschen erkennen. „Kein Netz.“ seufzte ich. „Dann gibt es eben keine Abschieds-SMS für meine Familie.“ Ich atmete gequält. „Och, Ingrid. Jetzt hör doch mal auf mit deinen Horrorgedanken.“

Wir kamen an. Dort, wo die Männer gesagt hatten. Und tatsächlich: Eine kleine Holzhütte mit Bänken war dort aufgebaut. Einheimische, die dort standen, tanzten, sich unterhielten. Wir gingen an die Bar, bestellten Hummer, wie die Kerle von vorhin gesagt hatten. Es wurde auf ein Holzboot gedeutet. Darin ein Herr um die 70, der ein Nickerchen hielt. Er wachte auf, blinzelte, grinste und bat uns Platz in seinem Boot zu nehmen.

Dann schipperte er uns durch den Mangroven-Wald. Ich war mit mir und der Welt im Reinen. Alvaro schien auch kein Massenmörder zu sein, sondern einfach nur Alvaro, der freundliche Bootsführer.

Nach der Mangroven Tour war unser Hummer fix und fertig gebraten. Wir bezahlten umgerechnet 10 Euro. 8 Euro für den Hummer, 2 Euro für die Getränke.

Schön war das hier, weitab von Massentourismus und All-Inclusive-Buffet.

Doch das nächste Abenteuer drohte bereits. Der Eine hatte eine „Überraschung“. Wir schlafen heute nicht im Hotel. Wir schlafen woanders, hab ich mir überlegt. Er grinste diabolisch.

„Bitte nicht!“ brummte ich leise vor mich hin. „Doch, doch! Los geht’s!“

[Die Fortsetzung folgt morgen]

Auflösung Tag 17:

Da waren Sie sich mal wieder einig: Die Königin der bayerischen Dorfdisko war ich. Was soll ich Ihnen sagen?

Genau so war’s. Ich habe gerade nachgelesen, dass es diese Dorfdisko seit 2016 nicht mehr gibt. An mir kann es nicht liegen: Ich habe bereits 2010 gekündigt. Aber, dass es nach mir steil bergab ging, leuchtet mir natürlich ein. 😄😉

Das zwölfte Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

[Die Auflösung von Tag 11 finden Sie, wie immer, ganz unten]

Fakt Nummer 12

Sie erinnern sich an die Kennenlern-Geschichte mit dem Römer, richtig? Als ich eingeladen wurde in sein Apartment und dazu das große Glück hatte, sein Bett näher kennenlernen zu dürfen, begegnete ich IHM das erste Mal. Sein Stofftier Signor Dhi [Herr Ziege] guckte mich vom Fensterbrett mit seinem Ziegenbart, seinem zotteligen, weißen Fell und seinen großen, braunen Augen an. Etwas verwundert war ich, aber im Rausch der Hormone vergisst man leicht und schnell.

Die Monate vergingen und unser erster, gemeinsamer Urlaub stand an. Als wir müde und erschöpft im Hotel ankamen, packte der Römer seinen Koffer aus. Ich verschwand im Bad um mich zu duschen. Sowie ich zurückkam, in ein weißes Handtuch gewickelt, fiel mir selbiges fast herunter: Wer stand dort auf dem Hotelnachtkästchen? Signor Dhi mit seinem struppigen Fell.

Diesmal konnte ich die Frage nach seiner Daseinsberechtigung nicht mehr aufschieben. Ich fragte den Römer ganz direkt. Er druckste etwas herum und gestand dann alles: Signor Dhi begleite ihn seit er ein Baby ist. Ein Geschenk seiner Oma. Und egal, wo er ist: Signor Dhi ist auch mit im Gepäck.

Ein erwachsener Mann gesteht mir nach einem knappen Jahr, dass er eine Plüschziege braucht, egal, wohin er fährt. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen soll – und entschied mich für ersteres.

Ist eine Plüschziege ein Trennungsgrund? Kurz dachte ich darüber nach, entschied mich aber für ein klares Nein.

Die Jahre vergingen. Aus dem eingeschworenen Schlaf-Trio aus dem Römer, Signor Dhi und mir, wurde nun ein Quartett. Signorino darf Signor Dhi übrigens nur anschauen, nicht anfassen und auf gar keinen Fall ablecken.

Was meinen Sie? Muss die Stoffziege überall hin mit oder ist es nur eine Schnapsidee, die ich hier publiziere?

Reise Nummer 12

Heute geht es nach – Mexico-City!

Flugzeit (ab Frankfurt): 12 Stunden 45 Minuten

Taxikosten vom internationalen Flughafen Mexiko-Stadt in die Innenstadt: 11,60 Euro (250 mexikanische Pesos)

Hotel: Es geht ins wunderbare Hyatt Regency* Mexico City im traumhaften Stadtteil Polanco. Da es vormals das ehemalige Nikko Hotel* war, somit Teil einer japanischen Hotelkette, ist das Gebäude sehr erdbebensicher konstruiert. Neben einem Fitnessbereich, einem Indoor Pool und einem Wellness- und Saunabereich, bietet das Hotel auch einen Tennisplatz an.

Nun starten wir aber schnell in den Tag. Sonst bin ich ein strikter Hotelfrühstück-Verweigerer, aber wer hier nicht frühstückt, der hat etwas verpasst. Eines der besten Hotelbuffets in meiner Laufbahn bietet dieses Hotel. Kein Wunsch bleibt hier offen. Der Römer schwärmt noch heute von den Feigen-Tartelettes, von denen er mindestens sechs oder sieben zum Cappuccino vernaschte.

Danach haben wir die Qual der Wahl: Entweder Reiten auf einer Farm oder aber auf zur Sonnenpyramide.

Ich stelle Ihnen gerne beide Ausflüge vor:

  1. Auf der Rancho Las Cascadas*, geführt von der Deutschen Uschi, ist jeder richtig, der das Glück auf dem Rücken der Pferde sucht. Geführte Ausritte, auch zweimal am Tag, ein mexikanisches Mittagessen, das liebevoll zubereitet wird und der Pool sind Grund genug, die etwa zweistündige Fahrt auf die Ranch auf sich zu nehmen. Eine Nachricht genügt und Uschi organisiert die An- und Abfahrt. Man kann selbstverständlich auch übernachten, wenn man nicht nur einen Tagesausflug machen möchte.
Eine Kollegin auf dem Pferd

2. Bei der Sonnenpyramide* waren der Römer und ich gemeinsam. Wir fuhren mit dem Taxi hin. Die Fahrt dauerte circa 1:45-2:15 h – je nach Verkehr. Vor Ort war wahnsinnig beeindruckend und interessant. Was ich uns im Nachhinein geraten hätte, auch an diesem bewölkten Tag: Sonnencreme! Man darf die Sonne nicht unterschätzen, da man relativ weit oben ist. Also unbedingt großzügig eincremen!

Danach nahmen wir den Bus zum Bahnhof „Terminal Central del Norte“- und von dort ein Taxi zum James Bond Hotel „Grand Hotel Ciudad“*.

[Gestern las ich, dass der Bus nicht empfohlen wird, da er unsicher ist. Deswegen kommen Polizisten an Bord und filmen jeden einzelnen Fahrgast. Den Römer darauf angesprochen, fiel es uns wie Schuppen von den Augen. Wir dachten, die netten Polizisten suchen jemand. Aber de facto gibt es ab und zu bewaffnete Raubüberfälle auf den Bus. Uns ist nichts passiert, wir wussten aber auch nichts von der scheinbaren Gefahr.]

Zurück zum Grand Hotel Ciudad*: Nachdem wir uns die Lobby ganz genau angeschaut haben, fuhren wir hoch zur Dachterrasse. Ein Tisch für zwei war schnell zu bekommen und wir gönnten uns ein butterweiches Steak! Die Aussicht auf den berühmten Platz Zócalo tat ihr übriges.

Zur Sicherheitslage in Mexiko: Insgesamt sollte man sicher nicht panisch sein, aber eine gewissen Ernsthaftigkeit und ein Bewusstsein für die Sicherheitslage sollte man definitiv (auch weltweit) haben.

Auflösung von Tag 11

Tja, war sie nun so planlos oder nicht? Sonja sagt: Nein, so planlos war sie nicht. Anke bringt ein super Detail von Adventskalender Türchen Nummer 1 an: Wie kann ich denn studieren, wenn ich doch das Abi geschmissen habe? Aber ja, das geht. Ich besann mich nach der Ausbildung, dass ich wohl doch irgendwann Lust hätte zu studieren und machte nebenberuflich meine Hochschulzugangsberechtigung nach. Miss to Bee sagt diesmal ganz klar: Ja! So war’s!

Aber wie ist’s denn nun gewesen? Die Mehrheit hatte recht: Genau so war’s. Ich hatte überhaupt keinen Plan, nur den Wunsch in Frankfurt zu wohnen. Der Rest kam dann von ganz allein.

*Werbung, unbezahlt

Das sechste Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

[Die Auflösung von Tag 5 finden Sie, wie immer, ganz unten]

Fakt Nummer 6

Diesmal ein ganz kurzer und knackiger Fakt: Der Römer war in der Vorauswahl für die olympischen Spiele. Leider scheiterte er beim Kampf in Istanbul – und verpasste dabei knapp die olympischen Spiele in Peking.

Was meinen Sie? War der Römer tatsächlich so erfolgreich? Oder war er doch nur Kreisklasse Niveau im Kaffee trinken?

Reise Nummer 6

Heute ist Nikolaus Tag. Und ich dachte: Wir sollten irgendwohin, wo es wirklich schön ist. Ein Ort mit tollen Menschen, wo man sich wohlfühlen kann und den ich richtig gut kenne. Tagelang quälte ich mich, aber dann war die Antwort doch ganz einfach: Frankfurt! Es muss schließlich einen Grund haben, warum ich (freiwillig) die Stadt am Main als Lebensmittelpunkt gewählt habe.

Fortan schrieb ich alle Tipps auf, die ich kenne und merkte schnell: So klappt das nicht! Ich muss es nach Stadtteilen ordnen. Also fangen wir heute im Frankfurter Stadtteil Westend an.

Flugzeit ab Frankfurt: 0 min (Das ist definitiv die kürzeste Anreise in diesen Tagen)

Taxikosten: Wenn Sie schon am Flughafen ankommen, lege ich Ihnen das RMV Ticket* ans Herz. In 15 Minuten sind Sie in der Stadt – das schafft kein Taxi.

Vormittags gönnen wir uns erst einmal ein italienisches Frühstück. Und zwar genau da, wo der Römer und ich es immer einnehmen, wenn wir Zeit haben: Café Brixia* in der Bockenheimer Landstraße 42-44. Bei Cappuccino und Brioche (die echten Italienischen!) werden wir eingehüllt von einem deutsch-italienischen Sprachenwirrwarr. Die einzige pasticceria italiana [ital. Konditorei] Frankfurts. Die dolci [kl. Törtchen] beamen einen direkt auf die piazza einer italienischen Kleinstadt. Wer aperitivo machen möchte, ist hier ebenso richtig. Generell gibt es keine falsche Tageszeit für das Brixia. Jede Zeit ist immer die Richtige! Und wer seiner Mutter einen Geburtstag ausrichtet und die mäkelige Verwandtschaft zufriedenstellen muss, der nimmt einfach von allen dolci eins. So wie hier auf dem Bild:

Nach dem Frühstück geht es ins Senckenberg Museum*. Damals musste ich feststellen, dass Dinosaurier nicht nur interessant für die Kleinsten sind, sondern auch für uns Große. Neben der Dauerausstellung gibt es immer wieder wechselnde Sonderausstellungen, die allesamt sehr interessant und abwechslungsreich sind. Es gibt auch eine virtual reality Führung, die immer noch auf meiner „To-Do-Liste“ steht.

Hier mein Neffe F.

Langsam knurrt uns der Magen. Da wir uns nun schon einmal im Westend befinden, kehren wir mittags bei Brenman’s Deli* ein. Kleine Snacks, Suppen, Quiche, belegte Brötchen und natürlich auch Kuchen gibt es hier. Und wer sich noch eine Kleinigkeit mit nach Hause nehmen will, kann das im kleinen Ladenteil des Geschäfts machen: Hier warten Tees, Kochbücher, Pralinen und vieles mehr.

Gut gestärkt geht es in den botanischen Garten. Der versteckte Bruder des Palmengartens* ist kostenlos – und wunderbar ruhig. Man kann in Ruhe ein Buch lesen (ein Bücherschrank ist vorhanden!), dem Summen der Bienen lauschen und in der doch so hektischen Bankenmetropole zur Ruhe kommen. Wer doch eine Führung möchte, dem sei die App des botanischen Gartens ans Herz gelegt. Hier kann man einen Audio Guide aufrufen und sich in 30 Audiotexten alles genau erklären lassen. [Von Nov – Feb ist er allerdings geschlossen]

Wer noch nicht genug vom vielen Grün hat, der ist im angrenzenden Grüneburgpark bestens aufgehoben. Der weitläufige Park ist perfekt zum spazieren gehen, joggen, picknicken und Rad fahren.

Abends wird es blutig: Es geht ins The Black Bulls Steakhouse*. Hier werden hauptsächlich Fleischliebhaber glücklich. Vegetarier kommen hier (halbwegs) auf ihre Kosten, wenn sie entweder Beilagen bestellen oder Fisch essen. Eine Reservierung ist dringend zu empfehlen, da die Tische wochenlang vorher ausgebucht sind.

*Werbung

Auflösung von Tag 5

Davide gab es wirklich – und er war eine Diva. Aber bei einem zampone hätte unsere Zusammenarbeit wohl für immer geendet. Die Geschichte ist falsch. Dennoch musste ich einmal einen zampone probieren. Meine AuPair Mutter kam ursprünglich aus Modena. Da wollte man mir etwas gutes tun. Nonna Lucia tischte gefüllten Schweinefuß auf. Gespannt wartete sie auf meine Reaktion. Doch mehr als ein gequältes Lächeln brachte ich nicht heraus. Meinen Würgreiz unterdrückte ich hingegen komplett. Nach drei, vier Bissen hatte man Mitleid mit „la tedesca“ und man tischte mir etwas anderes auf, was Nonna Lucia schnell in der Küche zubereitete.

Das vierte Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

[Die Auflösung von Tag 3 finden Sie, wie immer, ganz unten]

Fakt Nummer 4

Riad, Saudi Arabien. Wir schreiben das Jahr 2017. Auch hierher führte mich mein Beruf und ich genoss es sehr, den ganzen Tag im Schlabberlook herumzulaufen. Darüber die schwarze Abaya, denn die war (und ist) Pflicht, und schon stand mein outfit of the day. Mit den Einschränkungen als Frau in Saudi Arabien konnte ich gut leben. (Keine Poolnutzung, Essen nur in der Family Area, am besten in (männlicher) Begleitung aus dem Hotel,…) Es war schließlich nur für 24 Stunden, denn dann ging es wieder nach Hause.

Ich befand mich gerade auf dem Weg von der Crew Lounge in mein Zimmer. Nett war der Nachmittag mit den Kollegen – und kurzweilig. Ich hatte vor, mir noch eine schöne, heiße Dusche zu gönnen und zu dem Ruf des Muezzins zum Maghrib Gebet bereits fest zu schlummern. Ein paar Stunden Schlaf wollte ich mir noch gönnen, bevor wir durch die Nacht nach Hause flogen.

*Ping* Die Lifttür holte mich aus meinen Gedanken. Sie öffnete sich auf meiner Hoteletage und ich stieg aus. Meinen Weg kreuzte ein alter Saudi im traditionellen, weißen dishdasha Gewand. Sein langer, grauer Bart fügte sich schön in das Bild ein. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Osama bin Laden war nicht von der Hand zu weisen. Er wurde durch seinen Privatsekretär im Anzug begleitet, wie es schien.

Da Ausländerinnen in Saudi Arabien zwar dazu verpflichtet sind, die Abaya zu tragen, nicht aber das Kopftuch, erkannte man auf den ersten Blick, dass ich keine Staatsbürgerin des Wüstenstaates war. Der alte Osama bin Laden deutete auf mich und nuschelte etwas in das Ohr des Privatsekretärs. Ich senkte den Blick und wollte die letzten Schritte zu meinem Zimmer machen, da erhob Osama bin Ladens Lakai die Stimme: „Excuse me! Where is room number 405?“ [Entschuldigung, wo ist Zimmernummer 405?] Ich, hilfsbereit wie ich als Stuse nun mal bin, guckte kurz an die Wand zum Wegweiser und deutete in die entgegen gesetzte Richtung.

Gerade wollte ich weitergehen, da sprach der Lakai erneut in seinem seltsam anmutenden Englisch: „Room 405! We can’t find!“ [Zimmer 405! Wir können (es) nicht finden!] Ich deutete noch einmal auf den Wegweiser, doch der Lakai sprach: „Show us!“ [Zeigen Sie es uns!] Als wäre ich eine Angestellte des Hotels, lächelte ich höflich und schritt hinter den Männern her wie eine besorgte Entenmutter hinter ihren Jungen. „How much?“ [Wieviel?] fragte der Lakai aus dem Nichts. „Do you mean: How much is the room rate? I don’t know. I’m here on behalf of my company.“ [Meinen Sie: Wie teuer ist die Zimmerrate? Ich weiß es nicht. Ich bin hier seitens meiner Firma.] erklärte ich den netten Herren. „Seltsam diese Fragen.“ dachte ich und der Groschen wollte und wollte bei mir irgendwie nicht fallen. „No, how much is YOUR rate?“ [Nein, wie teuer sind SIE?] Mit einem klirrenden Geräusch fiel bei mir nun endlich der Groschen. Die beiden Herren wollten doch tatsächlich, dass ich „scheiche“ – wie es bei meinem Arbeitgeber scherzhaft heißt. „Also neeeee!“ antwortete ich empört in bestem Deutsch, machte auf dem Absatz kehrt und ging. „Wait! Wait! We pay good money!“ [Warten Sie! Warten Sie! Wir zahlen gutes Geld!] rief der Lakai mir hinterher.

Doch ich stand schon vor meiner Tür, kramte in Windeseile meine Zimmerkarte aus der Abaya und schlüpfte in mein Zimmer. Die Tür knallte ich hastig zu und verschloss sie dreifach. „Puh! Der alte Osama bin Laden dachte wirklich, wir spielen hier das saudische „Pretty woman“ nach. Ne, ne, Liebchen! Nicht mit mir.“ Mein Herz schlug bis zum Hals. Das Thema „Schlafen“ war vom Tisch – zu aufgeregt und adrenalingeladen war ich. Aber in der Crew sorgte ich später auf dem Flug für einige, sehr laute Lacher und den running gag „How much?“.

Was meinen Sie? Ein Märchen aus 1001 Nacht oder doch die nackte Wahrheit?

Reise Nummer 4

Die liebe Mitzi und die liebe Caro werden wahrscheinlich kopfschüttelnd vor dem PC sitzen und sich denken „Was will die uns denn von München erzählen?!“. Aber die Welt gehört den Mutigen. Also erzähle ich Ihnen, was an München damals als Kind toll war – und was mir bis zu meiner Auslieferung nach Hessen besonders gut gefallen hat. Also, auf geht’s!

Flugzeit (ab Frankfurt): 40 Minuten. (Aber Sie nehmen hoffentlich die Bahn!)

Taxikosten: Puh! 80-90 Euro. Da lohnt sich das S-Bahnticket deutlich mehr.

Da wir nun eh schon in der S-Bahn sitzen, fahren wir durch bis zum Marienplatz. Wir nehmen den Ausgang Richtung Rindermarkt, der uns kurz vor’m Spielzeugmuseum* ausspuckt. Mit meinem Opa durfte ich damals alle zwei Wochen hier herkommen und uns wurde nie langweilig in diesem Museum. Die nette Kassiererin kannte uns schon: „Ah! Da Opa mit da Enkelin! San wieder 2 Wocha um?“ begrüßte sie uns immer sehr herzlich. Mit großen Kinderaugen betrachtete ich all die faszinierenden Vitrinen. Mein Opa erklärte hier und da etwas über ein Spielzeug aus seiner Kindheit. Es ist ein sehr kurzweiliges Museum und für Kinder und nostalgische Erwachsene (wie mich) ideal.

Ein Kind zahlt 2 Euro Eintritt, ein Erwachsener 6 Euro. (Stand: 12/2020)

Danach kaufen wir uns ein paar Pralinen auf die Hand. Bayerisch Creme muss es sein – und das natürlich nur bei Elly Seidl*. Wir gehen aber nicht zum völlig überlaufenen Laden in der Maffeistraße. Das machen nur die Touristen und Münchner, die sich aufmandeln müssen. Als alteingesessener Münchner kaufen wir da, wo auch schon meine Oma einkauft hat: Die Filiale am Kosttor ist weitaus heimeliger – und ruhiger. Hier kennt man einen noch beim Namen – und zieht Rückschlüsse aufgrund der Bestellung: „150 Gramm Bayerisch Creme? Sind Sie gschickt worn von der Frau Dauser?“ In der Tat wurde ich geschickt von Frau Dauser, meiner Oma.

Und abends? Klar könnten wir zum Klinglwirt*, in die Teatro Bar Tapas* oder ins Dilan Meze & Bar.

Aber wir fahren lieber die paar Stationen nach Trudering und genießen echtes, bayerisches Essen. Im Truderinger Wirtshaus* ist’s eben wie’s in einem bayerischen Wirtshaus so ist. Zünftig, heimelig, ehrlich und lecker. Im Sommer ist der Biergarten ein Geheimtipp. Man sitzt unter großen Kastanienbäumen und lässt sich das wohlverdiente, kühle Bier schmecken.

*Werbung

(Fragen Sie mich nicht, warum ich keine Bilder vorweisen kann. Wahrscheinlich scheint mir meine Heimat so unspektakulär, dass ich nie welche gemacht habe. Es müssten noch etliche auf meinem alten Handy sein. Aber wo das wieder ist…?)

Auflösung von gestern:

Ja, ja! Da waren Sie sich alle einig: Moskau und Signora Farniente? Wie soll das denn passen?! Aber ich muss sie bitter enttäuschen. Ich war tatsächlich am häufigsten in meinem Leben in Moskau. Mindestens einmal, meist aber zweimal im Monat flog ich nach Moskau – beruflich. So ersparte man sich das Visum und es gab nur einen hübschen, roten Stempel am Flughafen Domodedovo (viele Passseiten sind fest in russischer Hand). Mein erster Weg führte mich immer in die City Space Bar. Bei Sushi und Cocktail fühlte sich das Leben ganz wunderbar an. Je nachdem, ob ich einen Tag frei hatte oder nicht, erkundigte ich die Stadt. Unter anderem hatte ich das Glück (oder Unglück?) den toten Lenin zu begutachten. Da die Fotos bei München fehlen, nun Fotos aus meiner zweiten Heimat Moskau.

Das dritte Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

[Die Auflösung von Tag 2 finden Sie ganz unten]

Fakt Nummer 3

Als Kind habe ich es gehasst: Jeden Urlaub verbrachten wir in Südtirol. Der Mix aus „Oh-wir-sind-in-Italien“ und „Aber-alle-sprechen-Deutsch-und-die-Speisen-sind-die-gleichen-wie-in-Bayern“ war Argument genug für meine Eltern jeden Urlaub dort zu verbringen. Währenddessen fuhren meine Schulfreunde mit ihren Eltern ins „richtige Italien“: Lido di Jesolo, Rimini, was ich damals eben für das echte Italien hielt. Sie berichteten von flotten Italienern mit haselnussbraunen Augen, pizza und gelato. Ich hingegen hatte den strohblonden Hannes vom Niedereggerhof um mich – und Schlutzkrapfen.

Trotz den unzähligen Reisen ins immer gleiche Südtirol, gibt es einen Ort an dem ich noch häufiger war: Moskau! In jeder Jahreszeit und zu jedem Wetter war ich dort. Es war mein „home away from home“ und meine Traumdestination, die mich jedesmal aufs Neue glücklich machte.

Was meinen Sie? Hatte ich meinen gefühlten Zweitwohnsitz in Moskau oder ist die Geschichte nur ein russisches Wintermärchen?

Reise Nummer 3

Brr! Es ist kalt geworden hier. Nicht nur wegen Moskau, sondern auch Vancouver und Tallinn im Winter sind eher etwas für Eisprinzessinnen und Schneemänner. Und deswegen sollten wir schnell ab in die Sonne reisen.

Rio de Janeiro it is.

Flugzeit (ab Frankfurt): 12,5 Stunden

Taxikosten: ca. 80-100 Real (je nach Tageszeit) – (=12,50 € – 16 €)

Haben Sie noch einige Stunden nach dem Flug im Belmond Hotel* an der Copacabana schlafen können? Die Betten sind traumhaft. Und die Aussicht erst! Aber nun wird es Zeit für das luftige Sommerkleid/die kurzen Hosen. Sonnencreme und Sonnenhut sind in der Tasche. Der teure Goldschmuck ist sicher im Safe? 😉 Dann können wir los!

Wir fahren in den Jardim Botanico – in den botanischen Garten und frühstücken erst einmal im Plage Café*. Lassen Sie sich nicht abschrecken von der Schlange an scheinbaren „Fotomodels“ (hier der Eine im Bild). Dieser Ort ist wirklich fantastisch für ein schönes Frühstück.

Wer ein schnelles Frühstück bevorzugt, weil er gleich zum Strand möchte, der kehrt bei der Bakery Atlantico* ein. Der Kaffee darf sich getrost caffé nennen. Die kleinen, süßen Teilchen sind Weltklasse und sorgen für einen heftigen Zuckerschock. Danach holen wir uns an einem der vielen Fruchtstände wahlweise Açaí oder – mein Favorit – suco de mamão (Papayasaft).

Gut gestärkt lassen wir uns an der Copacabana nieder oder gehen/fahren nach Ipanema. Dort genießen wir das Rauschen der Wellen. Einfach mal nichts tun, den warmen Sand unter den Fußsohlen spüren und ein laues Lüftchen streichelt uns sanft die Haut. Das ist doch genau das Richtige in dieser vorweihnachtlichen Jahreszeit, oder?

Abends nehmen wir das Taxi und düsen nach Urca. Dort geht es ins „Restaurante Garota de Urca“*. Fleisch ist hier oberstes Gebot. Aber keine Angst: Auch Vegetarier kommen hier auf ihre Kosten. Dazu der Ausblick auf Fußballspielende Cariocas am Strand. Ist das Leben nicht herrlich?

Auflösung von gestern:

Na? Wer hat richtig getippt? War der Römer nun der Held am Shaker? Oder war er doch eher das Heimchen am Herd?

Richtig ist: Er war in seiner Studentenzeit das Heimchen am Herd. Dank strenger (und südländischer), lang andauernder Beziehung gab es für ihn keine Diskobesuche, keine Clubs und Bars. Da wäre es ein weit entfernter Traum gewesen im giardino delle fragole* zu jobben. So war er tatsächlich meist brav zu Hause und durfte allenfalls in der Pizzeria jobben. Natürlich ist der Römer auch kein Unschuldslamm und holte all seine verpassten Chancen in seinen 30ern nach, nachdem seine damalige Langzeitbeziehung in die Brüche ging.

Das erste Türchen im germanoitalbanischen Adventskalender

Ich werde überhäuft – von Adventskalendern! Leider nicht die schokoladigen (Außer der von Turtle; Danke an dieser Stelle), sondern von Aktions-Adventskalendern. Mobilfunk-, Strom- und wer-weiß-was-alles-Anbieter hoffen darauf, dass ich ihnen noch schnell etwas abkaufe.

Und dabei ist mir eine Idee gekommen. 24 Fakten über mich (Ja! Da müssen wir jetzt durch!), die wahr sind oder auch nicht. Die Auflösung gibt es jeweils am nächsten Tag. Garniert wird das ganze mit einer Reise um die Welt: Bilder und Orte, wo ich in den letzten Jahren gerne war.

Sie dürfen bei den Fakten natürlich gerne mitraten, wenn Sie wollen.

[Das erste Türchen]

Fakt Nummer 1

Mit 17 Jahren beschloss ich das Gymnasium zu verlassen – Anfang der 11. Klasse. Ich hatte keinen Plan B – aber ich wollte nicht mehr zur Schule gehen. Meine Eltern, wie sie sich vorstellen können, waren absolut hin und weg von dieser Idee. Doch ich kämpfte solange dafür, dass meine Mutter irgendwann einlenkte und meinen Vater überzeugte, dass man Vertrauen haben sollte in diese abstruse Idee des Töchterleins. Beim Abschlussgespräch, damals, Anfang November mit dem Direktor (meine Mutter war anwesend), gab er mir die Chance bis Ende des Jahres zurückzukommen. Ich lächelte und antwortete: „Danke, aber nein danke. Ich schätze ihr Angebot, aber meine Entscheidung steht fest. Ich gehe.“

Was meinen Sie? Wahrheit oder doch nur erdacht?

Reise Nummer 1

Heute geht es für uns nach Tallinn, Estland.

Flugzeit (ab Frankfurt): 2,5 Stunden

Taxis: Das Taxi vom Flughafen zum Hotel ist sehr günstig und kostet um die 10 Euro. (Die Innenstadt ist nur wenige Kilometer vom Flughafen entfernt)

Zeitverschiebung: Im Winter ist Tallinn eine Stunde voraus zu unserer mitteleuropäischen Zeit.

Für mich einer der schönsten Weihnachtsmärkte Europas. Er ist nicht überlaufen, sehr kuschelig, aber auch nicht zu klein. Wer an einen märchenhaften, verwunschenen und urigen Weihnachtsmarkt denkt, ist hier genau richtig. Touristisch ist im Dezember nicht viel los, da Tallinn hauptsächlich von Kreuzfahrttouristen lebt, die im Sommer die Stadt belagern.

Das wiederum bietet schöne Preisvorteile bei den Hotels:

Unterkommen können Sie z.B. im luxuriösen Hotel Telegraaf*, dass zentraler nicht liegen könnte. Ich würde behaupten: das beste Hotel am Platz. Wer gerne näher am Meer wohnen will, nicht aber weniger elegant, der ist im Swissôtel* bestens aufgehoben. Auch hier bleibt kein Wunsch offen und in 15 Minuten Fußmarsch sind Sie im Zentrum.

Natürlich könnten Sie auch im Hotel essen. Doch wer möchte das schon, wenn man auch im Rataskaevu 16* speisen kann? Auf dem zweiten Bild sehen Sie das wunderbare Schokotörtchen. Der Service ist hervorragend und hat generell in Tallinn „Schweizer Qualität“. Probieren Sie den Elchbraten – ein nicht alltäglicher Genuss, den ich Ihnen nur ans Herz legen kann. Und vergessen Sie die Reservierung nicht! Schon Wochen im Voraus ist das Restaurant ausgebucht.

Wer mit Elch nichts anfangen kann und von italienischer Küche träumt (wie der Römer), für den ist das Restaurant La Bottega* die richtige Wahl. Sonst eher sehr kalt und distanziert, wenn es um italienische Küche im Ausland geht, kam der Römer hier ganz auf seine Kosten und schwärmte noch Wochen danach von echter italienischer Küche – und das im Ausland.

Tallinn ist immer eine Reise wert – doch (für mich) im Dezember etwas ganz besonders.

*Werbung [Sie ahnen es – leider selbst bezahlt]