La professoressa di tedesco

Ich gebe es ungern zu, aber mir macht der Job als selbsternannte Deutschlehrerin Spaß.

Heute war unsere erste Stunde. Ich hatte einige Arbeitsblätter vorbereitet, doch der Römer wollte erst ein paar Vokabeln aus einem Buch, das er gerade liest, abschreiben. Da ich ihn kenne (vielleicht auch oft zu gut) und genau weiß, dass er sie zwar ordentlich auf eine Seite schreibt, aber dann nie wiederholt, gab ich ihm die Aufgabe sich zehn Sätze auszudenken. In der Zeit ging ich Duschen. (den Luxus habe nur ich als professoressa di tedesco [Deutschlehrerin])

Frisch geduscht kehrte ich an unseren Arbeitsplatz zurück. Er hatte zehn wunderbare Sätze geformt. Wir verbesserten sie gemeinsam und dachten uns jeweils nochmal zwei Sätze aus, die wir aber nur mündlich besprachen. Und was soll ich sagen? In dieser heimeligen Atmosphäre, „klickte“ es nicht nur einmal in seinem Kopf. Viele Zusammenhänge, die in der Schule schnell durchgekaut werden, machten jetzt Sinn für ihn.

Nach sieben Sätzen fragte der Römer: „Possiamo fare una pausa? [Können wir eine Pause machen] Ich kann mich nicht mehr konzentrieren.“

Aber ich bin eine strenge Deutschlehrerin. Nach nur sieben Sätzen kriegt man bei mir maximal einen Espresso, ein Stück Schokolade und wir lüften mal kurz durch. Aber dann geht’s weiter. Die zehn Sätze wollte ich noch fertig bekommen. Und das schafften wir dann auch. Der Römer war wie neu geboren. Die Sätze flutschten nur so.

Und ich verstand, dass ich ihm in der Vergangenheit mehr helfen hätte sollen. Da ich aber keinen Bürojob habe und oft müde war, wenn ich von der Arbeit kam, hatte ich nicht immer die Lust und Möglichkeit ihm zu helfen. Aber jetzt, jetzt wird das anders. Das habe ich ihm und mir versprochen!

Forza, Römer! Wir schaffen das!

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