Zurück zum Schreiben

Wissen Sie wie mein Tag aussieht? Natürlich wissen Sie es. Oder Sie können es sich zumindest vorstellen. „Kind. Haushalt. Mann.“ würden Sie jetzt in knackigen Stichpunkten aufzählen. Und ich würde Ihnen Recht geben. Dann würden wir 20 Minuten darüber reden wie anstrengend Kinder sein können, ich würde „Schon der dritte Kaffee heute“ stöhnen und Sie würden mitleidig nicken. Damit wäre die Frage beantwortet.

Aber wissen Sie, wie ich eigentlich meine Zeit verdinge? (Ich schreibe bewusst „verdinge“, nicht „verbringe“)

Soziale Netzwerke – Aktienkurse – Emails – Zeitung.

In dieser Reihenfolge und mit einer deutlichen Gewichtung auf „soziale Netzwerke“. So schaue ich mir also tagein tagaus „Stories“ von bekannten und weniger bekannten Gesichtern an. Sie reden über ihren Alltag und ich lausche. Ich, die ich doch selber einen Alltag habe. Und so verbringe ich die Stunden und Minuten in denen Signorino schläft, damit.

Und – dafür schäme ich mich ein bisschen – auch ein paar Minuten, in denen Signorino wach ist und spielt. Neben seinem Spielebogen sitzend, klicke ich durch die Leben der anderen, obwohl ich doch gerade in meinem Leben bin und dort teilnehmen sollte.

Warum ich das mache? Weil es mich entspannt. Dieses berieselnde Gefühl des „nicht-denken-müssens“, des „Mutti-ist-mal-kurz-gedanklich-in-Panama-am-Strand“. Bis ich an einen Punkt kam, an dem ich dachte: Halt! Stop! Was habe ich denn früher gemacht?

Ich habe geschrieben. Mein allererster Blog (indubioprosecco) befüllte du regelmäßig mit Gedanken und diese Gedanken befühlten mein Herz, machten Dinge klarer, ordneten meine Gefühle und Überlegungen, die vergleichbar waren mit einem überfüllten Mülleimer an einem sonnigen Sonntagnachmittag im Park.

Das Schreiben bereicherte mein Leben.

Und dahin gilt es nun zurückzufinden. Zum Schreiben.

In diesem Sinne: Ich hoffe, wir lesen uns.

Der Weg ist das Ziel!

19 Kommentare zu „Zurück zum Schreiben

      1. Ich habe ja von diesem tollen Rezept gelesen: San Sebastian Käsekuchen.

        Ich sag Dieter gerne Bescheid, dass er diesen machen soll. Und nicht seinen Altberliner Vorkriegsklassiker. 😄

        Der flickt auch gebrochene Herzen!

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  1. Ich möchte euer süßes Geplänkel ungern unterbrechen, wollte aber kurz loswerden, dass es mir mit sozialen Medien genauso geht wie dir. Seit dem 1. April bin ich zu Hause, Kurzarbeit, und immer noch muss ich mich losreißen von der entspannten Unterhaltung in Instagram, Blogs usw., damit ich auch noch etwas anderes anfange mit meiner Zeit. Was haben wir nur früher getan? Ach, das ist so lange her … 😉

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    1. Endlich mal eine Abwechslung zu den tristen Kommentaren von C. 😄😉
      Das beruhigt mich, dass ich nicht die einzige bin, die tief in den Sog der sozialen Netzwerke gezogen wurde.
      „Losreissen“ ist genau das richtige Wort. Wie oft denke ich „So, jetzt aber wirklich! Die Alltagsaufgaben erledigen sich nicht von allein.“

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      1. *lach* Ich würde mir in diesen Zeiten mehr solcher „tristen“ Kommentare wünschen, damit man mal wieder was zu lachen hat. 😉
        Aber nein … dann häng ich ja noch mehr in Blogs rum, und was ist überhaupt in insta los und fb, ach, ich wills gar nicht wissen. Ich häng jetzt Wäsche auf. Tschaka. 😉

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      2. 😄😄😄 Solang du hier rumhängst, liest du ja die literarische Crème de la Crème. 😄
        Oh… Wäsche. Da war doch was?! Gut, dass du mich erinnerst. Ich nutz dann mal Signorinos Nachmittagsschläfchen. 😄

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  2. Es ist so schön von dir zu lesen. Und was soll ich sagen : es ging mir genauso wie dir. Bisher habe ich nicht viele Blogeinträge verfasst, die ganze Energie ging für die Mausi drauf, und obwohl ich körperlich total fertig war, wollte ich sie auch nie abgeben. Kein Wunder, dass ich meine neue Schwangerschaft nicht bemerkte und die Ärztin dann sagte, ich sei schon in der 11. Woche. Die Müdigkeit erklärte ich mir eben durch meinen Alltag. Da konnte mein Gehirn auch nicht viel aufnehmen. Und natürlich ist unser Alltag anfangs und jetzt gerade wohl noch mehr durch Corona stark eingeschränkt. Man sieht nur Familie, Familie, Familie.

    Wie dem auch sei, irgendwann wurde es besser. Ich lese seit einigen Wochen wieder, richtige Bücher, ich lese die auch zu Ende und es entspannt mich sehr, auch wenn mein Schlaf dadurch minimiert wird. Und wenn ich soweit bin und die passenden Themen habe, schreib ich wenn Gott will auch wieder mehr. Das vermisse ich auch total. Bin ja froh, wenn ich wenigstens ab und zu mein Journal führe. Wie es dann mit Pubertier und zwei Kleinen ist, wird sich zeigen. Aber diese Entwicklung mit Social media ist gaaaaanz normal und zu wissen, dass es so ziemlich allen anderen auch so geht, ist sehr tröstlich.

    Ganz liebe Grüße.

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    1. Wie schön von dir zu lesen und dann auch noch mit so wundervollen Nachrichten: Ein Überraschungsbaby!
      Das muss ja ein großes Hallo gewesen sein – 11. Woche. Mir wäre alles aus dem Gesicht gefallen. 😄

      Die schönsten Wunder passieren doch, wenn man gar nicht damit rechnet. 😍 Ich kann‘s kaum erwarten, dass du wieder etwas schreibst und ich von dir lesen kann.

      Und ich bin schon sehr gespannt wie es mit Pubertier und den zwei Kleinen wird.

      Fühl dich fest gedrückt und bleibt alle gesund u munter!

      Ganz liebe Grüße 😘

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