Stöcke sammeln und Präsenzarbeit

Vier Tage Präsenzarbeit im Büro. Mehr braucht man über diese Woche nicht zu wissen. Doch, vielleicht noch eine Sache: Das Büro liegt in einem Altbau. Es ist eiskalt. Aber der Ausblick ist sehr schön. Immerhin.

Ansonsten wird das Kind von irgendetwas geplagt. Signorino wacht nachts schreiend auf (ca. 4-5 Mal) und morgens ist es eine Katastrophe ihn zur Kita zu bringen. Nicht wegen der Kita. Die mag er sehr. Vielmehr, weil er in Ruhe Stöcke sammeln will, wenn wir schon auf dem Weg zur S-Bahn sind. Leider hat Mutti einen Arbeitsvertrag unterschrieben, bei dem ich wöchentlich X Stunden zu leisten habe. Deswegen ist „in Ruhe Stöcke sammeln“ keine Option. Und so schreit das Kind, wird selbst zum Stock und ich bin an der S-Bahn durchgeschwitzt und den Tränen nahe, weil es so furchtbar anstrengend ist (Nein, ich kann ihn nicht Stöcke sammeln lassen, sonst arbeite ich bis 3 Uhr nachts nach und stehe um 6 Uhr wieder auf).

Dennoch vermuten wir, das Kind bekommt die letzten, noch ausstehenden Zähne. Krank ist er – toi toi toi – nicht.

Im Februar wird‘s sicher besser. Obwohl, wenn ich an die „angepassten“ Kita-Öffnungszeiten aufgrund der Seuche denke, vielleicht auch nicht.

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!

21 Kommentare zu „Stöcke sammeln und Präsenzarbeit

  1. „An die Seuche angepaßte Kita-Öffnungszeiten…“ Wie muß man sich das vorstellen ? Ist der Geschäftsgang pandemiebedingt so schlecht, daß MitarbeiterInnen vor die Tür gesetzt werden mußten und die Kita nur mehr Halbzeit arbeitet ?
    Der arme Signorino: wie soll er je verstehen, daß Stöcke sammeln, die er momentan zum Leben braucht, eine unerwünschte Tätigkeit ist ? Aber gut … wir haben allesamt diese gemeinen Notwendigkeiten vorgegebener Realitäten durchgemacht und irgendwann verstanden… Besser ist es eben doch, die Seele zeitgerecht abzuhärten, als es erst im angehenden Erwachsenenalter zu tun… Als grausamer Elternteil darf man dafür die Sache von der anderen Seite aus lernen (auszuhalten), harhar … Sie schaffen bestimmt auch das … 😉

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    1. Das ist eine gute Frage! 😃 Man darf es sich so vorstellen, dass die Öffnungszeiten verkürzt sind, weil Kinder und Erzieherinnen sich im Ping-Pong-System munter anstecken. Die wenigen Erzieher/innen und Kinder, die noch gesund sind, können nur wenige Stunden abdecken, wobei das primär an den Erzieher/innen und sekundär an den Kindern liegt. Die Kinder würden vermutlich gerne länger dort bleiben, allein es scheitert an den gesetzlich geregelten Arbeitszeiten. Und das ist, ehrlich gesagt, auch gut so. Ich sehe, wie belastet die Erzieher/innen sind. Irgendwann kann selbst die abgebrühteste Erzieher/in nicht mehr alles auffangen. Dazu muss man erwähnen, dass ganz Frankfurt an der Seuche erkrankt ist. Es ist eher seltsam mit jemanden zu reden, der nicht in Isolation war/ist/gewesen sein wird.

      Und recht haben Sie! Nach der Hammerphase, die sich langsam ausgeschlichen hat, zieht ihn seine Mutter auf dem Weg zur Arbeit ungeduldig weiter, wo er doch nichts sehnlicher will als die wenigen Stöcke, die Frankfurt bietet, für einen Augenblick sein Eigen zu nennen. Heute fuhren wir mit der S-Bahn einmal durch die komplette Stadt mit einem 80cm langen Stock in der Hand. Sie sehen, wir fanden einen Kompromiss. Anerkennend bemerkte die Signorino‘sche Erzieherin: „Signorino, deine Stöcke werden auch jeden Tag länger.“ Ich freue mich morgen schon auf die Fahrt mit einem mannshohen Ast. Ich werde morgen an Sie und Ihren letzten Satz denken und ihn mantraartig vor mich hinmurmeln. 😉

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    1. Das wäre eine feine Idee, liebe Lore. Aber diese Stöcke scheinen aus den entlegensten Winkeln ihren Weg in die Stadt zu finden. Ständig gibt es neue, wie es scheint an jeder Straßenecke. Mittlerweile verstecke ich sie zu Hause bereits im Wäschekorb. 😄 Liebe Grüße an dich 💛

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    1. Das Kind ist stur wie seine albanischen Vorfahren. Ich schrieb es in einem anderen Kommentar: Wir mussten heute einen 80cm Stock (kein Stöckchen mehr) mit der S-Bahn transportieren. An der Hauptwache stach Signorino einem unbeteiligten Passagier beinahe das Auge aus im Gedränge. Es war mir furchtbar peinlich. Der Fahrgast nahm‘s mit Humor. Vermutlich hat er die Stock-Phase mit seinem Nachkommen schon hinter sich gelassen.
      Ich vermute, wir kümmern uns um ein Sommerpraktikum im Ebersberger Forst. 🤪 Da kann er auch gleich bei der Verwandtschaft wohnen.

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  2. Hallo Eva,
    Das stelle ich mir dramatisch vor. Meinen Hund konnte ich damals weiter ziehen, aber dein Kind? Noch dazu wo der Bursche in der Nacht evtl. Davon träumt das sie ihm weggenommen werden 🤔
    Evtl macht ihr ja am Wochenende einen Ausflug zum Stöcke sammeln und er verliert danach die Lust daran 😉
    Ich wünsche dir einen schönen Abend 🌈
    Liebe Grüße 😘
    Trude 😎

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    1. Liebe Trude,
      recht hast du. 😃 Das Kind wird zum schreienden Stock (ein Nachteil gegenüber des Hundes) und man hat immerhin das Workout morgens schon erledigt (ein Vorteil?). 😄
      Dein Vorschlag ist Gold wert. Wir werden versuchen, den Stöckchen-Lauf im Stadtwald auszukurieren. Und wenn der Trick nicht klappt, hatte Signorino immerhin einen schönen Tag. 🎉
      Danke, das wünsche ich dir auch und liebe Grüße 💛, Eva

    1. Ich wünschte, man könnte. 😫 Aber leider ist das alles nicht möglich. Wobei ich Stöcke dem Laufrad vorziehe. 😄 Es mag 2jährige geben, die umsichtig damit umgehen. Unser Nachwuchs gehört nicht dazu. 😄

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